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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Bill griff danach. Freddie sagte: »Natürlich hätte ich ihn nie angenommen, wenn er echt gewesen wäre.«
    Es entstand eine Pause, dann sagte Bill: »Willst du damit sagen, daß Masters ihn dir geschenkt hat?«
    Sie sah kläglich aus, und Angela wünschte, Max wäre da, oder auch Nick und Stephen; sie konnten solche Situationen gut überspielen. Bill legte ihn mürrisch auf den Tisch. »Das ist keine Imitation. Der Anhänger ist echt und hat wahrscheinlich fünfzig Pfund gekostet.«
    »Er ist nicht echt. Sei nicht so gemein! Jim ist gestern in die Stadt gegangen und hat ihn in einem der kleinen Läden erstanden. Da bin ich ganz sicher.«
    »Er hat ihn ganz bestimmt nicht in Tainui gekauft, und außerdem ist er echt«, sagte Jonathan barsch.
    Angela versuchte, einzugreifen. »Wie sollte Freddie das wissen? Jeder verschenkt heutzutage diese kleinen wertlosen Dinge. Jetzt fangt doch nicht alle an, über sie herzufallen.«
    Diese mitleidige Unterstützung war ein Fehler. Freddie erhob sich vom Tisch, in Tränen aufgelöst. Dinah sagte ruhig zu Bill: »Ich finde euch abscheulich. Ihr habt kein Recht...«
    Bill hörte sich selbst sagen: »Tut mir leid. Es geht mich natürlich nichts an, aber verdammt noch mal, wie kann er wagen, ihr so etwas zu schenken? Und sie hätte von ihm nichts annehmen dürfen.«
    Freddie schluckte schwer und sah Jonathan hoffnungsvoll an, aber der sagte überhaupt nichts, sondern schob ihr nur den Anhänger über den Tisch zu. Er war ärgerlich, das wußte sie, denn seine Lippen waren fest aufeinandergepreßt. Sie nahm den Schmuck und warf ihn mit aller Wucht durch das Zimmer. »Gräßliches Ding! Ich will es gar nicht. Und ich hasse euch alle!«
    Das war kein guter Abgang, und zu allem Unglück knallte sie noch die Türe hinter sich zu.
    Einen Augenblick lang herrschte völliges Schweigen. Dann stand Dinah sehr bedächtig auf, schob ihren Stuhl vorsichtig an seinen Platz zurück und sagte sehr bestimmt zu Bill: »Du hast mir immer erzählt, daß ihr keine Familie seid, und daß du dich nicht viel um deine Schwestern kümmern willst. Das scheint mir nicht der richtige Augenblick, um damit anzufangen.«
    Dann verließ sie das Zimmer und schloß die Tür leise hinter sich.
    Bill sagte: »Zum Teufel«, und dann »Weiber!« Aber er wußte, daß er kläglich versagt hatte, und wartete nun darauf, daß Jonathan etwas sagen würde.
    Doch Dr. Blake erhob sich nur von seinem Stuhl, ging durch das Zimmer, holte den Anhänger aus der Ecke, wo er gelandet war, und übergab ihn Angela. »Gib ihn ihr besser zurück«, sagte er freundlich, »er ist ziemlich wertvoll. Bin ich heute mit Spülen dran?«
    Das war nicht der Fall, und so ging er ohne ein weiteres Wort hinaus, während Angela den Anhänger nahm und Freddie zu suchen begann. Sie war weder in ihrem Zimmer noch auf der Veranda. Wahrscheinlich vergoß sie Tränen unter ihrem bevorzugten Magnolienbaum. Da sie wußte, wie sehr sie selbst es haßte, beim Weinen überrascht zu werden, gab Angela ihre Suche auf und begann mürrisch mit dem Geschirrspülen.
    Es war ein unglücklicher Zufall, daß ausgerechnet Jim Masters Freddie entdeckte. Sie saß nicht unter ihrem Baum, sondern lag am Strand, die Augen geschlossen, als schliefe sie, und er stand eine Minute lang da und starrte sie an. Lieber Himmel, wie schön sie war!
    Freddie hatte die Schritte gehört, und ihr Herz machte einen Sprung. Jonathan war gekommen, um sich mit ihr zu versöhnen. Es hatte so gar nicht zu ihm gepaßt, als er mit dieser kalten, tadelnden Stimme sprach. Wieso war es so schrecklich gewesen, den Anhänger anzunehmen? Sie war sicher gewesen, daß Jim ihn bei Woolworth erstanden hatte, und sie hatte ihn nicht verletzen wollen, indem sie das Geschenk zurückwies. Sie würde Jonathan alles erklären, und sie würden wieder Freunde sein. Dann öffnete sie die Augen und sah, daß Jim neben ihr stand. Sofort setzte sie sich ruckartig auf. »Oh, ich dachte, du wärst... Jim, warum hast du mir diesen Anhänger gegeben?«
    »Weil er dir so gut stand, Schätzchen.«
    Wie sie es haßte, wenn er sie so nannte! Immerhin erleichterte ihr das die folgenden Worte: »Aber du wußtest doch, daß ich ihn nur für eine Imitation hielt, die fast nichts gekostet hatte.«
    Er lachte eingebildet. »Kosten? Mach dir darüber keine Sorgen. Ich kann es mir leisten. Für dich ist das Beste gerade gut genug, Hübsches.«
    »Aber ich hätte das natürlich nicht annehmen dürfen. Nicht so etwas Wertvolles. Ich

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