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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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weglaufen, wenn wir das täten — und es war ihr wirklich ernst damit. Jonathan, ich weiß, wie genau Ihr Ärzte es mit den Vorschriften nehmt, aber bitte gehen Sie zu ihr und sehen Sie nach, was Sie mit ihr anfangen können. Dr. Wyatt hat soviel zu tun, und ich weiß, daß er das nicht übelnehmen wird.«
    »Gut, aber lassen Sie mich alleine. Sie könnte irgend etwas nach mir werfen.«
    Er ging allein zu ihr, aber Freddie zeigte keinerlei Neigung, gewalttätig zu werden; sie lag da und starrte vor sich hin. Als er sprach, errötete sie plötzlich und wandte das Gesicht ab. Gestern abend hatte sie nur Erleichterung verspürt; heute morgen hätte sie alles dafür gegeben, wenn er die ganze Geschichte niemals erfahren hätte. Wäre es nur jemand anders gewesen als Jonathan.
    Aber sonderbarerweise schien er genau derselbe zu sein, und ruhig sagte er: »Nun, hat das Aspirin gewirkt? Du würdest besser aufstehen und schwimmen gehen.«
    »Oh, das ist unmöglich. Ich schäme mich so sehr. Ich kann anderen Leuten nicht ins Gesicht sehen.«
    »Warum nicht? Sie wissen nichts davon, und ich verbiete dir als dein medizinischer Berater, es irgend jemandem zu erzählen. Du regst nur alle Leute auf, wenn du hier herumliegst. Angela meint, du hättest irgendeinen schrecklichen Bazillus.«
    »Aber was meinst du, Jonathan? Du kannst doch nicht mehr dasselbe von mir denken wie gestern.«
    »Warum nicht? Du bist genau derselbe Mensch, abgesehen davon, daß dein Gesicht ziemlich schlimm aussieht.« In Wirklichkeit hatte er darüber nachgedacht, wie herrlich ihre Schönheit im Morgenlicht zur Geltung kam, trotz der Schatten unter ihren Augen und des fehlenden Make-ups. Aber er hoffte, daß der Treffer angekommen war.
    Das war nicht der Fall; sie sagte nur: »Mein Gesicht ist mir völlig gleichgültig. Auf mich kommt es an.«
    »Genau. Es ist aber eigentlich ein nettes Gesicht, und es sollte vor Freude darüber strahlen, daß es sich nicht im Bauch eines gräßlichen Haies befindet.«
    Das brachte sie auf. »Wie kann man so etwas Gräßliches überhaupt sagen? Du machst dich über mich lustig. Du verstehst nicht, daß ich von mir selbst nie wieder dieselbe Meinung haben kann.«
    »Das ist auch verdammt gut so. Du warst viel zu eingebildet.«
    Sie versuchte, beleidigt auszusehen, aber statt dessen lachte sie, und er sagte: »Jetzt wollen wir alles vergessen. Bis auf eines.« Er machte eine Pause und sah mit ungewöhnlichem Ernst auf sie herunter. »Laufe nicht zu sehr hinter dem Vergnügen her. Mache keinen Selbstzweck daraus. Du wirst noch genug davon haben, aber das beste Vergnügen kommt von alleine, wenn du arbeitest. Das wäre die heutige Lektion. Und es wird dich interessieren, daß die Liebste in aller Stille ganz früh heute morgen auf einen Lastwagen geladen wurde.«
    Jetzt setzte sie sich auf. »Oh, Gott sei Dank! Dann ist er weg. War er nicht verletzt?«
    »Nur sein Stolz, genau wie bei dir. Natürlich auch sein Kopf, aber ich habe ihn verarztet.«
    »Was?? Ist er heute morgen zu dir gekommen?«
    »Nein, ich bin gestern abend, nachdem du zu Bett gegangen warst, noch hinausgerudert, um eine kleine barmherzige Mission durchzuführen. Ich dachte, er könnte vielleicht etwas Jod und Aspirin brauchen. Und so war es auch. Das war das Ende von Mr. Masters und der ganzen Episode. Wie ist es nun mit dem Schwimmen?«
    »Herrlich! Oh, Jonathan, du bist so lieb zu mir. Ohne dich wäre ich gestorben.«
    Er lachte und ging hinaus. Sie war in Ordnung — für heute.
    Zwei Tage später ging Anna Lorimer, mit sich und der Welt zufrieden, den Hügel hinauf. An diesem Morgen hatte sie ihr Manuskript zu einem ziemlich unordentlichen Päckchen verpackt und es auf die Post gebracht, um es nach England zu schicken. Nach gründlicher Prüfung des Gewichts und einer mühsamen Rechnerei verkündete der Postmeister etwas erschrocken, daß es mehr als zwei Pfund kosten würde. Bestimmt könnte Miss Lorimer es auf eine andere Art versenden? Mit ernsten Gesichtern versammelte sich der ganze Personalstab, um zu protestieren; es war absurd. Sicher schon wieder ein neues Buch? Dann konnte es doch nicht so eilig sein.
    Unglücklicherweise war es sehr eilig; es war seit drei Jahren in jedem Januar dasselbe. Anna schämte sich dessen zutiefst und war bei früheren Gelegenheiten darauf bedacht gewesen, die Meinung der Einheimischen nicht dadurch zu schockieren, daß sie ihr Manuskript von Tainui aus schickte. Aber dieses Jahr konnte sie nicht zu einem größeren

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