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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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vergaß ihre Sorgen und träumte, sie sei eine Möwe, die auf den Wellen trieb, hochgehoben und wieder leicht ins Wasser tauchend.
    Sie erwachte, als das Boot langsam anhielt. Der Mond war hinter den Wolken verschwunden, und das Meer sah schwarz und ölig aus. Sie mußte eine halbe Stunde lang geschlafen haben. Ihr Kopf schmerzte schrecklich, und die freudige Stimmung, die der Gin verursacht hatte, war verflogen. Die Welt war langweilig und ihr Leben leer. Außerdem hatte sie einen scheußlichen Geschmack im Mund.
    Sie sagte zu Jim, der ihr gegenübersaß und sie beobachtete: »Es tut mir leid, daß ich eine so langweilige Begleitung war, aber es war eine herrliche Fahrt. Ich danke dir sehr. Jetzt gehe ich aber besser nach Hause. Es ist bestimmt schon nach zehn.«
    »Es ist nach elf. Mach dir keine Sorgen. Sie glauben, du bist im Bett.«
    »Ja, sehr wahrscheinlich, und genau da möchte ich auch gerne sein. Laß uns an Land rudern.«
    Er regte sich nicht. Seine Stimme war ziemlich dunkel, und in seinem Verhalten war irgend etwas Sonderbares. Er sagte: »O nein, das werden wir nicht, Schätzchen. Ich fahre dich heute nicht an Land.«
    Schon wieder dieser alberne Name — und wovon sprach er bloß? Sie war wütend und überrascht, aber überhaupt nicht ängstlich. Wer konnte vor diesem dummen Jungen Angst haben? Sie sagte fröhlich: »Sei doch kein Dummkopf. Natürlich gehe ich nach Hause, und wenn du mich nicht hinfährst, dann werde ich eben selbst rudern. Aber — aber wo ist das kleine Boot?«
    Freddie spürte leichte Angst in sich aufsteigen, denn das Boot war nicht da. Jim lachte unangenehm. »Du hättest mehr Ginger Ale und weniger Gin trinken sollen, Baby. Hast du nicht gesehen, wie ich das Boot auf der anderen Seite an der Mole festgebunden habe? Nein, du hast geschlafen, hübsch zusammengekuschelt, nicht wahr? Ja, ich habe es dortgelassen. Ich dachte, das würde uns einen Streit ersparen. Ich werde es morgen früh holen.« Jetzt überkam sie die kalte Wut. »Das war klug von dir. Aber ich kann schwimmen, und verdammt viel besser als du.«
    Dann fiel ihr plötzlich ihre schreckliche Angst vor Haien ein. Ihr Traum war Wahrheit geworden: Ein schwarzes Meer, auf dem sie alleine schwamm, und die Haie sie jagten. Sie sah jetzt, daß sie sich nicht vor dem üblichen Ankerplatz befanden, sondern viel weiter draußen. Es war eine riesige Strecke zurückzulegen. Dann kam sie zu dem Schluß, daß sie sich selbst in diese unglückliche Lage gebracht hatte; es hatte keinen Zweck, hier zu sitzen und zu weinen. Sie schleuderte ihre Sandalen von sich und beschloß eben, ihre Würde zu opfern und auch ihr Kleid auszuziehen, als er sagte: »Gerade an dieser Stelle habe ich gestern abend einen Hai gesehen.«
    Sie erschauerte, beherrschte sich dann aber, als sie ihn lachen hörte. Vorsichtig betrachtete sie ihn im Dämmerlicht. Er war ziemlich betrunken, fand sie, und auf jeden Fall nicht kräftiger als sie; außerdem war sie viel besser trainiert. Sicherlich konnte sie einen guten Kampf durchstehen und wahrscheinlich auch gewinnen.
    Aber selbst wenn ihr das gelingen sollte, was hatte sie davon? Angenommen, sie machte ihn kampfunfähig, dann wußte sie immer noch nicht, wie sie die teuflische Maschine starten sollte. Nein, die einzige Möglichkeit war, zu schwimmen.
    Sie starrte auf das dunkle Wasser und konnte einen heftigen Schauder nicht zurückhalten. Ja, jetzt hatte sie Angst, und er wußte es. Sie hörte, wie er noch einmal jenes gräßliche Gekicher von sich gab und dann sagte: »Du hast wohl nicht so recht Lust? Du würdest dich besser damit abfinden, hierzubleiben. Morgen früh können wir auf tauchen und zu Papa sagen: >Na, wie ist es? Jetzt mußt du ja sagen, nachdem wir schon einmal angefangen haben.< Ihm wird es nichts ausmachen, er ist an solche Abenteuer gewöhnt.«
    Freddie drehte sich wütend um und versetzte Jim mit aller Kraft einen Schlag. Sie war außer sich vor Wut; diese Worte sollte er büßen. Er fiel nach hinten, sein Kopf schlug auf der Bootskante auf, dann rutschte er auf den Boden des Bootes.
    Starr vor Entsetzen betrachtete sie ihn. War er tot? So starb man in Büchern. Würde sie wegen Mordes vor Gericht kommen? Sie begann, hemmungslos zu weinen, laut und verzweifelt wie ein Kind.
    In diesem Augenblick hörte sie das gleichmäßige Eintauchen von Rudern im Wasser hinter dem Boot, und eine fröhliche Stimme sagte: »Hallo, ihr da! Ist das die Liebste ? Ah, Sie sind es, Freddie. Wollen Sie mit nach

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