Fröhliche Ferien am Meer
Gesicht war langsam unziemlich dunkelrot geworden. Er stand aus seinem Sessel auf und ging zum Fenster. Freddie war tief verletzt und verwirrt. Es würde doch kein zweiter Fehlschlag sein? Die beiden würden doch nicht böse auf sie sein?
Aber bevor Standish sprechen konnte, ging Anna schnell durch das Zimmer, setzte sich neben sie auf das Sofa und legte tröstend den Arm um sie.
»Liebe kleine Freddie, wie gut von dir, so zu denken. Aber du täuschst dich völlig in unserer Beziehung. O Maxwell, jetzt hör doch auf zu brummen und dich wie ein indischer Oberst zu benehmen und...«
Aber der Satz blieb unvollendet, denn Anna begann zu lachen. Freddie sah sie verwirrt an, und Standish, der zunächst äußerst erleichtert aussah, setzte jetzt eine beleidigte Miene auf. Anna sah es, und das machte die Angelegenheit noch schlimmer. Sie versuchte gar nicht aufzuhören, sondern lachte in ihrer herzlichen und anziehenden Art, ihre Schultern schüttelten sich, und ihr Gesicht war von einem leichten, reizvollen Rosa.
Schließlich wischte sie sich die Augen und sagte: »Oh, du lieber Himmel, es tut mir leid. Ich sollte längst aus dem Alter sein, in dem man nicht aufhören kann zu lachen. Freddie, meine Liebe, verzeih mir. Maxwell, ich fürchte, ich bin ekelhaft. Es ist nur der Gedanke, daß wir unsere alten Tage zusammen beschließen. Sag mir ehrlich, gibt es irgend etwas, was du mehr hassen würdest?«
Während er sie beobachtete, hatte sein Gesicht allmählich die purpurrote Farbe verloren, aber konnte noch immer erröten, und das tat er. Er stammelte hastig: »Unsinn, Anna. Völliger Unsinn. Davon kann keine Rede sein ... Es wäre sehr erfreulich... Kurz, wenn du möchtest, würde ich...«
»Aber ich möchte nicht, mein Lieber. Kein bißchen. Nicht für ein Vermögen möchte ich einen Ehemann am Hals haben. Außerdem kennen wir uns viel zu gut. Du brauchst also keine höflichen Angebote zu machen. Wir wollen uns nichts vormachen, Maxwell. Das haben wir nie getan. Deshalb sind wir Freunde geblieben. Es war für dich so erholsam, mit einer Frau zusammenzusein, der du keine Komplimente zu machen brauchtest, die fast so alt war wie du, und die dich seit zwanzig Jahren kennt. Und es ist so ein Vorteil, daß ich in keiner Weise eine Schönheit bin. Für dich ist das eine große Abwechslung nach Alicia und diesen ... ich meine, es ist so angenehm. Komm. Maxwell, jetzt sage Freddie, daß alles in Ordnung ist, und daß wir beide die ganze Sache für einen herrlichen Scherz halten.«
»Ein verdammter Scherz«, knurrte Max, der sich wie ein völliger Idiot vorkam. »Natürlich mögen Anna und ich einander sehr gerne. Wirklich sehr gerne. Ich habe sie immer für die netteste Frau gehalten, die ich kenne, aber ... na ja, wir sind beide nicht zum Heiraten geschaffen, und so...«
»Du siehst also, meine Liebe, der Wunsch deiner Mutter nach Scheidung berührt uns eigentlich nicht, obwohl es ganz natürlich ist, daß du glaubtest, es wäre so«, endete Anna freundlich.
Freddie schwieg. Sie hatte diesen Wortwechsel völlig ruhig verfolgt, denn sie war verwirrt und zutiefst enttäuscht. Außerdem schämte sie sich über sich selbst. Warum war sie so hereingeplatzt? Schließlich sagte sie langsam: »Es tut mir so leid. Aber wir hätten es alle gerne gesehen.«
»Das ist sehr nett von euch, aber allein um euretwillen könnten wir es einfach nicht tun. Schlage es dir aus deinem lieben kleinen Kopf.«
Freddie nickte, aber Annas aufmerksamen Augen entgingen die Tränen nicht, die sich in ihren Augen sammelten, und sie blickte Max flehend an. Er stand auf, setzte sich ebenfalls auf die Couch und sagte freundlich: »Siehst du, meine Liebe, Anna will mich um keinen Preis haben. Sie ist weise, denn ich glaube nicht, daß ich viel für die Ehe tauge. Ich werde also weiter leben wie bisher, mit einer netten Familie im Hintergrund, einer guten Freundin und sonst keinen Verpflichtungen. Einen Teil des Sommers werde ich auf Angel an der anderen Küste verbringen — zumindest bis ich zu alt bin, um sie zu fahren. Ansonsten werde ich es so machen wie dieses Jahr, Angel verladen lassen, in diesem Hafen festmachen und in dem alten Haus wohnen. Wir werden es nicht verkaufen, weil Anna nebenan wohnt und wir alle Tainui lieben. Einen Teil des Winters werde ich wahrscheinlich hier verbringen, dann kann ich auch meine Füße am Kamin wärmen, wie du so lieb vorgeschlagen hast. Das Dorf wird vielleicht etwas schockiert sein, aber sie müssen sich
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