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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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kannst. Das ist wohl die Auswirkung des Familienlebens.«
    »Und ich hätte nie gedacht, daß du deinen Sinn für Humor so schlecht unter Kontrolle hast. Es ist schon gut, daß du nicht in nähere Verbindung mit meiner Familie kommst. Sie sind schon schlimm genug, aber du würdest sie noch schlimmer machen.«
    »Viel schlimmer ... ich würde eine fürchterliche Stiefmutter abgeben.«
    Und dieses Mal lachten sie beide.
     

17
     
    Jonathan sagte: »Wo ist Freddie heute abend, Angela?«
    »Ich weiß nicht genau, wo sie hingegangen ist. Ist sie bei Miss Lorimer, Max?«
    »Da war sie heute nachmittag kurz«, antwortete er unverbindlich. »Aber heute abend habe ich sie nicht gesehen.«
    »Beim Abendessen war sie sehr still. Ich frage mich, ob sie sich über diese Arbeit als Krankenschwester Sorgen macht. Komisch, man bekommt nichts mehr aus ihr heraus. Vor zwei Monaten hat noch jeder meilenweit gehört, wenn ihr irgendetwas durch den Kopf ging, aber in letzter Zeit hat sie sich geändert.«
    »In jener Nacht hat sie einen ziemlichen Schock bekommen«, sagte Bill, der spürte, daß er nie vergessen würde, wie Freddie in ihrem Samtkleid an der Tür gestanden hatte. »Kein Wunder, wenn sie nachdenklich geworden ist. Komisch, daß wir alle gesagt haben, sie sei zu kindlich. Das ist jetzt vorbei.«
    »Nicht völlig«, verbesserte Max freundlich. »Sie hat noch ihre Augenblicke, aber sie sind weniger häufig.«
    »Mir werden sie ziemlich fehlen«, sagte Angela. »Man konnte soviel Spaß mit ihr haben. Natürlich ist das auch jetzt noch ab und zu möglich, und vielleicht ist es gut, daß sie verantwortungsbewußter geworden ist. So wie sie war hätte sie jedes Krankenhaus einfach zugrunde gerichtet.«
    Jonathan dachte: »Zwei Schocks. Jim Masters und dann Matthews. Arme kleine Freddie. Es hätte etwas allmählicher kommen können.«
    Laut sagte er: »Ich werde sie suchen gehen. Sie wird irgendwo im Garten sein.«
    Sie saß unter dem Magnolienbaum; sie hörte ihn nicht kommen, und er sah, wie niedergeschlagen sie war. »Warum immer hier?« fragte er neckend. »Das ist ein schöner Baum. Es wäre schade, wenn er von deinen Tränen überflutet würde.«
    Aber er wußte, daß sie nicht wirklich weinte, und sie machte sich nicht einmal die Mühe, diese Anschuldigung zurückzuweisen, sondern sagte ruhig:
    »Jonathan, ich war so ein Idiot.«
    »Noch mehr Geständnisse? Dieses Mal ist es hoffentlich nichts Ernstes.«
    »Ich schäme mich so. Ich habe genau das getan, was ich niemals mehr tun wollte — ins Fettnäpfchen treten und alle in Verlegenheit bringen. Nein, laß mich. Ich war albern und habe mich in die Angelegenheiten anderer eingemischt. Aber ich glaubte zu wissen, wie sie empfanden.«
    »Noch mehr Empfindungen? Was habe ich dir gesagt?«
    »Ich weiß, aber ich dachte immer, ich hätte viel Intuition. Meinst du, ich werde je lernen, mich um meine eigenen Dinge zu kümmern?«
    »Ich glaube schon. Um wessen Dinge ging es dieses Mal?«
    »Um Vaters und — und Miss Lorimers. Vielleicht hast du recht, wahrscheinlich habe ich keine sehr gute Menschenkenntnis.«
    »Sei nicht so bescheiden. Das macht mich ganz schwach, und gleich werde ich auch weinen. Das wäre schlecht für den armen Magnolienbaum. Nein, ich lache dich nicht aus. Ich möchte, daß du mir alles erzählst.«
    Nun kam die ganze Geschichte heraus. Jonathan war froh, daß es dunkel war. Er kämpfte mit dem Lachen. Er konnte Standishs Gesicht vor sich sehen, konnte sich Annas Lachen vorstellen. Insgeheim sagte er sich: »Traurig für sie, aber es geschieht ihm ganz recht, daß er einmal eine komische Figur abgegeben hat.«
    Sie wartete so gespannt, seine Meinung zu hören, daß er sich zusammenriß und seine Belustigung unterdrückte. Dann sagte er ganz ernst: »Darüber würde ich mir keine Sorgen machen. Sie sind sehr alte Freunde, und sie verstehen einander. Miss Lorimer ist ein sehr guter Kamerad; sie findet das nur lustig.«
    »Wegen ihr mache ich mir gar nicht solche Sorgen, denn sie ist so ein Goldschatz, und sie hat sich phantastisch benommen. Es ist wegen mir selbst. Ich möchte so gerne anders sein. Mehr wie Shelagh. In der Schule kann man noch dumme Sachen anstellen. Eigentlich bewundert einen deshalb jeder.«
    »Ja. Das kann ich mir vorstellen. Dort mußt du eine Glanzzeit gehabt haben. Wenn die Mädchen dich zu einer Art Heldin machten, und jeder sagte: »Hast du Freddies letzten Streich gehört? Das fehlte dir doch hier?«
    »Ja, so ungefähr war es, und

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