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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Mutter, als sie schrieb, sie wollte mit mir etwas Wichtiges besprechen... Ihre Kusine, Jean Abbott, fährt im April nach England, und sie möchte, daß ich sie begleite. Du erinnerst Dich vielleicht, daß Jean viel gereist ist, und nur deshalb spielen meine Eltern mit dem Gedanken, mich mitfahren zu lassen. Sie ist erfahren und vernünftig, ungefähr dreißig und so lustig und originell. Ich freue mich ungeheuer darauf. Natürlich haben meine Eltern ihre Bedenken, aber ich verlasse mich da auf Dich, um sie ihnen auszureden. Wir werden sechs Monate weg sein. Die Hinfahrt machen wir mit dem Schiff, und zurück fliegen wir. Drei Monate in England und dann einen Monat in Europa. Wir können wohl nicht viel Geld mit ins Ausland nehmen, aber Jean sagt, das mache nichts aus. Per Anhalter zu fahren und eben irgendwo zu schlafen, wäre ein Heidenspaß.
    Es ist schön, daß Du bald zurückkommst. Es bleibt noch ziemlich viel Zeit bis zur Abreise, und wir könnten zusammen ausgehen.«
     
    Bill nahm den Brief und faltete ihn sorgfältig. Ausgehen. Na ja, das war besser als nichts. Aber diese Reise. Und per Anhalter auf dem Kontinent herumfahren, und was meinte sie zum Teufel mit »irgendwo schlafen«?
    Er betrachtete den Kalender. Erst in sechs Tagen begann seine Arbeit im Büro wieder. Er freute sich, daß es nicht mehr länger dauerte. Erwartete sie wirklich, daß er sie bei dieser Reise unterstützte? Das ärgerte ihn ziemlich. Nicht, daß er sie hätte verhindern wollen; wenn er ehrlich war, wußte er auch, daß es keinen Zweck hätte, es zu versuchen. Nein, es blieb ihm nur, das Beste aus diesen Wochen vor ihrer Abreise zu machen. Sein Gesicht war ziemlich grimmig. Er hatte nicht die geringste Absicht, einen zweiten Fehlschlag zu erleiden.
    Er versuchte noch immer, einen Schlachtplan aufzustellen, als die anderen nach einem Tag am Ozeanstrand müde und sonnenverbrannt zurückkamen. »Es ist wirklich höchste Zeit, daß irgend etwas passiert«, sagte Freddie. »Wir wollen hier nicht einfach versauern.«
    »Versauern«, wiederholte Angela. »So würde ich das nicht nennen. Ich wünsche wirklich, du würdest das Schicksal nicht so herausfordern.«
    Doch schon am nächsten Tag nahm das Schicksal die Herausforderung an. Alicias Brief traf mit der Nachmittagspost ein. Er war an »Die Fräulein Standish« adressiert, und darunter war in ihrer kindlichen Handschrift gekritzelt: »oder an Mr. William Standish.« Irgendwie war diese ganze Art der Anschrift und das Äußere des Luftpostumschlages, auf den Alicia optimistisch »Eilig« gekritzelt hatte, äußerst sonderbar.
    »Ich frage mich, warum sie das tut«, kommentierte Freddie. »Man kann doch nicht wirklich glauben, daß ein Flugzeug wegen eines einzigen Briefes schneller fliegt.« Dann reichte sie ihn Bill.
    »Du machst ihn besser als erster auf, da du der Mann in unserer Familie bist.«
    »Max ist der Mann in unserer Familie«, verbesserte Angela scharf, aber als Freddie sehr vernünftig erklärte, daß Mutter wohl anders dachte, hielt sie es für besser, nicht weiter auf diesem Punkt zu bestehen. Bill las den Brief schweigend, sein Gesicht war gespannt, dann ging er hinaus zu Jonathan, der auf der Veranda rauchte. Plötzlich sagte er: »Das ist vielleicht eine schöne Überraschung... nachdem sie all die Jahre durchgehalten hat... Dinahs Eltern sind altmodisch. Ich frage mich, wie sie es nehmen werden.« Bei sich selbst dachte er: »Noch ein Hindernis. Was ist nur in letzter Zeit mit meinem Glück passiert?«
    Blake brummte nur und rauchte weiter. Offensichtlich war die von Freddie gewünschte Aufregung eingetroffen, und es gab eine neue Krise in dieser eigenartigen Familie. Na ja, sie würde ihm bei der nächsten Gelegenheit schon davon erzählen.
    Aber sie erschien nicht, und er wanderte deshalb zum Strand hinunter, so daß er sie unglücklicherweise nicht traf, als sie mit einem vor Begeisterung leuchtenden Gesicht den Weg entlang kam und durch die Hecke schlüpfte. Auf der anderen Seite war Rough damit beschäftigt, Kaninchen zu jagen, aber dieses Mal blieb sie nicht stehen, um mit ihm zu sprechen. Sie kannte, gutmütig wie sie war, nur einen Gedanken: die mittelalterlichen Liebenden mußten die frohe Nachricht so bald wie möglich bekommen.
    Sie stand im Gang zu Annas kleinem Zimmer und sah hinein. Genauso hatte sie sich die beiden vorgestellt. Es war ein äußerst friedliches Bild. Miss Lorimer sah am Tisch irgendein Manuskript durch, und Standish las die Zeitung, die

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