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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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der Schule sein.«
    »Ich weiß. Das habe ich mir
alles überlegt. Ich werde es wahrscheinlich schrecklich verabscheuen, zumindest
am Anfang. Aber ich werde durchhalten. Als ich aus der Schule kam, dachte ich,
das Leben würde soviel Spaß machen, aber so ist es gar nicht — oder vielleicht
nicht für mich. Ich bin vielleicht für das geschaffen, was man eine Karriere
nennt.«
    Sie ist doch noch sehr jung,
dachte Shelagh, obwohl sie sich in diesen Ferien verändert hat. Sie sagte
tröstend: »Also ich bin sicher, daß du Erfolg haben wirst, was immer du
anfängst.« Jetzt fühlte Freddie beschämt, wie ihr die Tränen in den Augen
brannten. Sie blinzelte, um sie zu vertreiben, war froh über die Dunkelheit und
sagte: »Du bist lieb, Shelagh. Bill auch. Ich freue mich, daß wir diese Ferien
zusammen verbringen konnten, auch wenn...«
    »Auch wenn was?«
    »Oh, nichts, nur scheinen die
Dinge nicht so zu laufen, wie man möchte. Vielleicht liegt es daran, daß man
sie sich zu sehr wünscht. So, hier sind wir. Kein Laut. Wahrscheinlich haben
sie alle ihre Nasen in den Karten vergraben. Wie kann man einen schönen Abend
so verbringen. Laß uns auf die Veranda schleichen und einen Blick
hineinwerfen.«
    »Es bringt Vater Abwechslung.
Ich glaube, er findet es etwas langweilig hier.«
    Vater fand es im Augenblick
überhaupt nicht langweilig. Sie sahen zum Fenster hinein; plötzlich stockte
Freddie der Atem, und sie kniff ihre Schwester schmerzhaft in den Arm. Die
vier, die eigentlich eifrig hätten Bridge spielen sollen, saßen am Tisch, aber
sie spielten nicht. Standish blickte in ihre Richtung; ihm gegenüber hatte Anna
ihr bleiches Gesicht der Glastür zugewandt. An den beiden Längsseiten des
Tisches saßen Bill und Jonathan regungslos und starrten in die Gegend. Aber sie
sahen die beiden Mädchen draußen nicht an.
    Zwischen Tisch und Fenster
stand ein Mann, und obwohl er ihnen den Rücken kehrte, erkannten ihn die beiden
Mädchen sofort. In seinen Armen wiegte Geoffrey Matthews behutsam, aber zum
Einsatz bereit, seine Flinte, und sie war unmittelbar auf Maxwell Standishs
Herz gerichtet.
    Sie hörten, wie Jonathan in
festem und überredendem Ton sprach: »Nehmen Sie sie ’runter, Mr. Matthews, und
sagen Sie uns alles. So werden Sie nichts erreichen.«
    Dann kam ein wahnsinniges
Lachen und eine Stimme, die fast fröhlich klang: »Das macht mir Spaß. Das ist
mein großer Augenblick. Davon habe ich jahrelang geträumt: Sie zu rächen. Nein,
bewegt euch nicht. Ich werde noch nicht abfeuern. O nein, erst in einigen
Minuten. Ich möchte zusehen, wie er blasser und blasser wird, wie er zu zittern
beginnt, wie er um Gnade bettelt. Bei ihr hat er keine Gnade walten lassen «
Freddie hörte nicht weiter zu. Shelagh stand wie angewurzelt da, aber Freddie
packte sie heftig am Arm und flüsterte: »Komm mit mir, schnell. Du mußt mir
helfen. Beeil dich, Shelagh, beeil dich. Sei leise. Ich weiß, was zu tun ist.«
    Sie zog die sprachlose Shelagh
hinter sich her und stahl sich durch die Seitentür in ihr Zimmer. Der
Blechschrank stand offen, und das Licht schimmerte auf dem Samtkleid, das noch
dort lag, wo sie es vor zwei Stunden gelassen hatte. Im Nu hatte sie ihr
Baumwollkleid über den Kopf gezogen und schlüpfte in das andere.
    »Hilf mir«, flüsterte sie, und
automatisch gehorchte Shelagh. Während beide die ganze Zeit über auf einen
Schuß lauschten, kämmte sie ihre Haare tief im Nacken zu einem groben Knoten
zurück und legte einige Wellen in die Stirne, wie Alicia sie auf dem Photo
trug. Dann warf sie einen schnellen Blick in den Spiegel.
    Plötzlich fand Shelagh ihre
Stimme wieder. »Was tust du?«
    »Hineingehen und Mutter
spielen. Das ist das Kleid, das er kennt. Er ist verrückt. Er wird glauben, sie
sei es, und wenn es nur für einen Augenblick ist, wird ihnen das Zeit geben.«
    »Nein, Freddie, nein. Er wird
schießen. Du wirst ihn nicht täuschen, und er wird dich und Vater erschießen.
Du darfst es nicht tun. Ich werde Hilfe holen.«
    »Dazu bleibt keine Zeit. Und
wenn jemand hineingeht, wird er in jedem Fall auf ihn schießen. Laß mich gehen.
Ich weiß, daß ich es tun kann. Ich muß es tun.«
    Aber Shelagh klammerte sich wie
wahnsinnig an sie, so daß Freddie ihre Hände losmachen und sie sanft auf das
Bett zurückschieben mußte. Dann raffte sie den schleppenartigen Samtrock hoch und
lief auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
    Die Wohnzimmertür stand offen.
Gott sei Dank. Sie schlich sich heran und war dankbar,

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