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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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daß in dem soliden alten
Haus keine Diele knarrte. Dann stand sie endlich auf der Schwelle, erhobenen
Hauptes in furchtloser Haltung.
    Niemand hatte sie gehört,
Maxwells Blick ruhte auf dem Feind, und die anderen beobachteten ihn jetzt
schweigend. Sie sprach sanft und deutlich.
    »Geoffrey, mein lieber Freund,
jetzt bin ich endlich hier. Ich bin zu dir zurückgekommen, wie ich es
versprochen habe.«
    Sie ging ohne zu zögern einen
Schritt auf ihn zu, ihre Augen lächelten ihn an. Noch ein Schritt. Würde er
jetzt schießen? Beim Klang der Stimme war er heftig zusammengefahren, und er
starrte sie an. Jonathan war aufgesprungen, ohne sich um die Flinte zu kümmern,
und Bill war sofort an seiner Seite. Aber es war nicht mehr notwendig. Der alte
Mann streckte seine Arme aus, und die Flinte polterte zu Boden. Jonathan nahm
sie sofort an sich. Miss Lorimer schrie kurz auf und verbarg ihr Gesicht in den
Händen. Maxwell Standish atmete lang und tief ein, dann drehte er sich nach
seiner Tochter um.
    Aber Freddie hatte nur Augen
für Alicias alten Freund. Er stolperte auf sie zu, sein Gesicht war vor Freude
verklärt, er ergriff ihre Hände, die sie ihm ruhig entgegenstreckte, fiel auf
die Knie, küßte sie und stammelte wild: »Endlich. Endlich. Es war eine so lange
Zeit. Und du willst bei mir bleiben?«
    »Ja«, sagte Freddie deutlich.
»Ich werde so lange bleiben, wie du mich brauchst.« Dann fiel er zur Seite und
lag reglos da.
    Sie umringten sie, beruhigten
sie und priesen sie. Alle, außer Blake, der sich über die leblose Gestalt
gebeugt hatte und den Puls fühlte. Bill hatte den Arm um sie gelegt, denn sie
begann zu zittern, und Tränen traten ihr in die Augen.
    Jonathan stand auf. »Herz. Ist
schon gut, Freddie. Weine, wenn du möchtest. Das ist das Beste, was du tun
kannst.«
    Aber sie wies das Taschentuch
zurück, das Bill ihr anbot. »Ich mochte nicht weinen. Dieser arme alte Mann...
Es war schrecklich, ihn so zu betrügen.«
    Jonathan lachte: »Sie ist sich
nicht im geringsten bewußt, was sie getan hat. Sie denkt überhaupt nicht
darüber nach. Sie denkt nur an ihn. Und sie wird nicht weinen. Das hat sie
längst überwunden.«
    Standish gab ihr einen
schnellen, verlegenen Klaps. »Du hast mir das Leben gerettet, Freddie. Ob es
wert war, dein Leben dafür aufs Spiel zu setzen, ist eine andere Frage, aber
ich bin dir sehr dankbar.«
    Shelagh, die hereingekommen war
und sehr blaß und erschüttert aussah, sagte: »Komm mit mir, meine gute Freddie.
Jonathan wird sich um ihn kümmern.«
    Aber sie achtete nicht darauf,
sie hatte sie kaum gehört. Sie kniete neben dem alten Mann nieder und fragte
Blake im Flüsterton: »Ist er tot?«
    »Noch nicht, aber es kann nicht
mehr lange dauern. Bill, würdest du Dr. Wyatt anrufen und ihn bitten zu kommen?
Freddie, geh mit Shelagh. Du kannst nichts mehr tun.«
    »Nein. Ich fühle mich gut, und
ich habe es ihm versprochen. Oh, Jonathan, laß mich in Ruhe. Ich bin kein Baby.
Wenn er aufwacht und nach Mutter fragt, muß ich dasein.«
    Aber Blake wollte das nicht
zulassen. Er zog sie hoch und sagte sehr zärtlich: »Meine Liebe, er stirbt, und
das ist ein Segen für ihn. Es ist unwahrscheinlich, daß er noch einmal das Bewußtsein
erlangt oder irgend etwas erfährt. Es ist nicht gut für dich. Geh hinaus, und
wir werden ihn auf ein Bett legen.«
    Noch vor ein paar Stunden hätte
sie alles dafür gegeben, wenn er so mit ihr gesprochen hätte, wenn sie diesen
Ausdruck in seinen Augen hätte sehen können; aber jetzt schien sie ihn und die
anderen nicht zu bemerken. Sie sagte nur: »Bringt ihn in mein Zimmer, dann
werde ich bei ihm wachen. Ich habe keine Angst.«
     
    Er erinnerte sich, wie sie ihm
gestanden hatte, daß sie der Tod mit Schrecken erfüllte, daß sie nicht einmal
den Anblick eines toten Kaninchens ertragen könnte. Er sah sie schweigend an,
dann sagte er zu den anderen: »Laßt sie es tun.«
    Und so lag Geoffrey Matthews
jetzt auf dem Bett in Alicias früherem Zimmer. Dr. Wyatt hatte gesagt, daß es
sich nur noch um wenige Stunden handeln könnte. Freddie wachte in ihrem blauen
Kleid am Bett, und bald wurde der Doktor abberufen. Eine Stunde verging, und
Maxwell, der jetzt ziemlich schwach und blaß war, wurde überredet, zu Bett zu
gehen. Bill brachte Anna zu ihrem Haus zurück und blieb eine Weile bei ihr.
    Jetzt kamen Stephen und Angela
nach Hause, aber noch immer wich Freddie nicht von der Stelle. Sie kamen zur
Tür, und Blake sagte: »Geht ins Bett. Schickt auch

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