Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
wenig für die Prüfungen. Es war ihr vollkommen gleichgültig, ob sie gute Noten bekam oder nicht.
„Man kann sich einfach nicht mit ihr unterhalten“, klagte Doris. „Sie hört nie auf das, was man ihr sagt. Es ist zu schade, dass Carla sich nicht besser durchsetzen kann.“
„Früher war das anders“, sagte Bobby. „Aber jetzt hat Marianne jedes Maß verloren. Ich habe gehört, wie Carla Marianne zur Vernunft bringen wollte. Doch das einzige Ergebnis war, dass Marianne ärgerlich wurde und Carla den Mund verbot.“
„Ich konnte eure liebe Marianne noch nie leiden“, bemerkte Claudine, die sich vorm Sport drückte, wann immer es ging. „Ständig ist sie hinter mir her und will mir eine Aufgabe aufhalsen.“
Die Mädchen lachten. Eigentlich verstand es Claudine, Leuten, die ihr etwas auftrugen, aus dem Weg zu gehen, aber gegen Mariannes Hartnäckigkeit kam sie nicht an.
„Gestern ging ich in meiner großen Verzweiflung zu Frau Theobald“, sagte Claudine und hob schelmisch die Augenbrauen. „Marianne war dicht hinter mir und winkte mit einer riesigen Liste und da nahm ich die Füße in die Hand ...“
„Die Beine in die Hand“, sagte Bobby lächelnd.
„Ich bin also schnell gelaufen“, fuhr Claudine unbeirrt fort, „und fand mich plötzlich vor Frau Theobalds Tür. Was sollte ich tun, um dieser furchtbaren Marianne zu entwischen? Ich klopfte an die Tür. Ich trat ein!“
Die Mädchen amüsierten sich und überlegten, was Claudine wohl mit der Direktorin gesprochen hatte.
„Was für eine Entschuldigung hast du denn vorgebracht?“
„Ach, ich hatte ein langes Gespräch mit der Direktorin“, sagte Claudine ernsthaft, „während die arme Marianne geduldig vor der Tür wartete!“
„Über was habt ihr euch nur unterhalten?“, fragte Bobby.
Claudine sah recht verschmitzt drein. „Es war gar keine Frau Theobald da!“, sagte sie. „Ich unterhielt mich mit mir selbst - ich sprach und antwortete. Woher sollte Marianne wissen, dass nur ich, Claudine, im Zimmer war?“
„War Marianne noch draußen, als du den Raum wieder verließest?“
„O nein - Frau Theobald tauchte auf, als Marianne noch draußen stand“, sagte Claudine. „Die arme Marianne! Sie muss schrecklich überrascht gewesen sein. Ich blieb natürlich nicht länger im Zimmer, als ich plötzlich Frau Theobalds Stimme vernahm. Ich sprang aus dem Fenster. Der Gärtner bekam den schlimmsten Schreck seines Lebens!“
„Was passierte dann?“, fragte Hilda, die an Claudines Scherzen immer besonderen Spaß hatte.
„Och - ich schlüpfte zur Seitentür wieder hinein“, lachte Claudine. „Und ich hörte, dass Frau Theobald sagte: ,Meine liebe Marianne, wie kann sich Claudine mit mir unterhalten, wenn ich hier bin, vor der Tür? Sei doch nicht albern.‘“
Die Mädchen kicherten. „Hat Frau Theobald nicht die Tür geöffnet?“, fragte Jenny.
„Doch“, sagte Claudine, „und niemand war im Zimmer. Ach, was war das für eine Freude, Mariannes Gesicht zu sehen. Sie war so überrascht, so verwirrt!“
„Hat dich Marianne nicht gefragt, was los war?“, fragte Hanni grinsend.
„Natürlich - sie fragte mich andauernd“, erwiderte Claudine. „Und ich sagte: ,Ich verstehe dich nicht, Marianne. Sprich französisch!‘ Arme Marianne, ihr Französisch ist so schlecht, dass ich sie dann auch nicht verstehen kann!“
„Pst - Marianne kommt“, sagte Bettina. Man hörte immer, wenn Marianne kam - sie riss die Türen weit auf und ihre Stimme klang laut und selbstbewusst.
„Was ich sagen wollte“, erklärte sie, „ich habe gerade von Frau Theobald die Erlaubnis erhalten, morgen Abend eine große Sportversammlung einzuberufen, in der Aula, sieben Uhr. Die geplanten Wettkämpfe sind zu besprechen - es ist also sehr wichtig! Sieben Uhr, vergesst es nicht. Und ich erwarte von euch, dass ihr geschlossen teilnehmt. Die jüngeren Mädchen kommen alle.“
„Ja, aber Marianne - es ist Samstag Abend und wir wollen doch tanzen“, protestierte Angela. „Es war alles vorbereitet. Wir haben uns alle so darauf gefreut.“
„Nun, wir können an jedem anderen Samstag tanzen“, sagte Marianne. „Ich habe eine ganze Menge neuer Ideen, die ich euch vortragen will. Ich habe sie alle ausgearbeitet!“
„Du könntest zumindest fragen, ob wir einverstanden sind, wegen deiner blöden Versammlung unseren Tanz zu verlegen“, sagte Elli. „Ich werde nicht kommen. Ich habe Besseres zu tun.“
Marianne war entsetzt. Sie starrte Elli an und
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