Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
ihr.
„Komm mit uns Tennis spielen“, schlug sie vor. „Dann sind wir vier, das passt gut!“
„Ich kann nicht rennen“, sagte Elma mit ihrer üblichen trägen Stimme. „Ich bin zu dick.“
„Ein bisschen Bewegung tut dir nur gut“, sagte Nanni. „Komm schon!“
Aber nein - Elma weigerte sich hartnäckig mitzugehen. Wie Claudine drückte sie sich vor jeder körperlichen Anstrengung. Nur fand sie nie so viele kluge Ausflüchte wie die kleine Französin.
Claudine und Carlotta passten sehr gut zusammen. Carlotta weigerte sich nämlich auch, Dinge zu tun, die ihr unangenehm waren. Sie sagte das jedoch offen und ehrlich, während es Claudine Spaß machte, sich zu verstellen und ihr Ziel auf Umwegen zu erreichen.
Beide Mädchen bekämpften Marianne, die Sportleiterin der Schule geworden war. Carla wurde zu ihrer Stellvertreterin ernannt und darüber waren die Freundinnen sehr glücklich. Carla war zwar klein, aber recht schnell und gewandt. Außerdem konnte sie gut mit den jüngeren Mädchen umgehen, die vor der resoluten Marianne immer ein wenig Angst hatten.
Angela verliert die Beherrschung
Die Mädchen der ersten und zweiten Klasse kamen immer sofort, wenn sie für die älteren Schülerinnen etwas tun sollten. Sie erledigten Botengänge, sie bereiteten Kaffee oder Tee und belegte Brote und sie erzählten von ihren Freuden und Nöten, wenn sie zu jemandem Vertrauen gefasst hatten.
Marianne war immer zu denen am freundlichsten, die sich im Sport anstrengten. Sie ermunterte sie, Handball zu spielen, und trainierte sie in der Freizeit. Die jüngeren Mädchen fanden sie einfach toll.
„Du weißt doch, dass die kleine Monika Wilhelm sehr gut ist“, sagte Marianne zu Carla, als sie eines Tages die Mannschaften aufstellte. „Ich würde sie gerne in der dritten Mannschaft spielen lassen. Auch Sabine Taler ist gut! Wenn sie nur noch ein bisschen schneller liefe!“
„Die kleine Antoinette ist genauso unbegabt wie Claudine“, sagte Carla. „Sie will unter keinen Umständen trainieren und ihr Interesse am Sport ist gleich null. Claudine unterstützt uns natürlich nicht. Sie bringt Antoinette nur gute Ausreden bei.“
„Ich hab wirklich genug von Claudine und ihren Mätzchen“, sagte Marianne ungeduldig. „Sie ist ein schlauer Fuchs. Aber eines Tages wird sie doch hereinfallen!“
„Das sollte man niemandem wünschen“, sagte Carla ein wenig bestürzt. „Claudine ist gar nicht so übel. Sie ist nur ganz anders als wir! Immerhin hat sie sich schon sehr gebessert!“
„Schließlich ist sie auch schon lange genug in Lindenhof“, meinte Marianne und schrieb die Namen der Mädchen auf, die in der dritten Mannschaft spielen sollten. „Ich habe also Monika Wilhelm mit aufgestellt - sicher freut sie sich darüber!“
„Es ist eine Schande, dass Angela und Elli die Kleinen so herumkommandieren“, sagte Carla. „Sie haben immer ein Mädchen in ihrem Zimmer, das für sie arbeitet. Angela lässt sich sogar von Sabine Taler ihre Sachen in Ordnung bringen. Und das ist nicht erlaubt.“
„Ich werde mit Sabine sprechen“, sagte Marianne in ihrer geradlinigen Art. „Ich sage ihr, dass sie Angelas Flickarbeiten nicht zu tun braucht und dass sie besser die Zeit dazu benutzt, Handball zu üben.“
„Sollten wir nicht erst mit Angela sprechen?“, fragte Carla.
„Ich mache das mit Sabine aus!“, sagte Marianne in bestimmtem Ton. „Ich weiß schon, was ich zu tun habe!“
„Aber Sabine ist sehr von Angela eingenommen“, sagte Carla, als Marianne das Zimmer verließ. Marianne schnaufte verächtlich.
„Sie hört auf mich, nicht auf Angela“, sagte sie. „Ich kann dir versichern, dass sie tut, was ich sage. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, Carla.“
Marianne fand Sabine im Garten und rief sie zu sich. „Hallo, Sabine! Komm mal kurz zu mir!“
Die kleine, schmale Sabine rannte mit rotem Kopf zu Marianne hin. Ob Marianne sie vielleicht in die dritte Mannschaft aufgenommen hatte? Das wäre toll!
„Sabine“, sagte Marianne geradeheraus, „ich möchte, dass du in den nächsten Wochen mehr trainierst. Wenn du dich anstrengst, kannst du gut werden. Du hättest eigentlich schon diese Woche mitspielen sollen! Ich habe gehört, dass du stattdessen Angelas Flickarbeiten erledigst. Du weißt doch wohl, dass du das nicht brauchst.“
„Ich mache es aber gern“, sagte Sabine und wurde wieder rot. „Ich kann gut nähen, Angela aber nicht. Darum tue ich es gern für sie.“
„Damit
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