Froehliche Tage fuer Hanni und Nanni
hörst du aber jetzt auf!“, bestimmte Marianne. „Kümmere dich mehr um den Sport. Ich wünsche, dass die guten Spieler immer ihr Bestes geben.“
„Ich werde mein Bestes geben“, sagte Sabine stolz, weil sie zu den guten Spielerinnen gezählt wurde. „Aber ich habe Angela doch angeboten, von nun an all ihre Näharbeiten zu machen.“
„Jetzt musst du ihr eben sagen, dass es nicht geht“, sagte Marianne barsch.
„Aber Angela wird böse sein - und ich arbeite doch gern für sie“, sagte Sabine schüchtern. „Sie - sie ist wunderschön, Marianne. Findest du nicht auch?“
„Ich sehe nicht ein, was das mit deinen Sportleistungen zu tun hat.“ Marianne wurde ungeduldig. „Wie es auch sei, ich bin für den Sport verantwortlich und du hast zu tun, was ich sage. Wenn nicht, dann spielst du nicht mal in der vierten Mannschaft, ganz zu schweigen von der dritten.“
Mariannes Ton war scharf. Sie drehte sich um und ging. Sabine schaute ihr nach und Tränen traten ihr in die Augen. Sie bewunderte Marianne - aber sie hatte doch auch Angela sehr gern. Angela konnte so lieb lächeln und immer sagte sie nette Dinge.
Nach diesem Gespräch rannte Sabine zu ihrer Freundin Ulla und erzählte ihr, was Marianne gesagt hatte. Ulla hörte aufmerksam zu.
„Du hast keine Wahl“, sagte sie. „Du wirst tun müssen, was Marianne sagt. Sonst kannst du nicht in der dritten Mannschaft spielen. Warum gehst du nicht einfach zu Angela und sagst ihr, was Marianne dir befohlen hat? Wenn Angela so nett und freundlich ist, wie du immer meinst, dann verzichtet sie bestimmt auf deine Hilfe.“
„Das ist eine gute Idee“, sagte Sabine und schaute schon viel glücklicher drein.
„Sag es ihr, wenn du heute Nachmittag zu ihr gehst“, riet Ulla. Und so machte es Sabine.
„Angela“, begann sie mit zitternder Stimme, als sie den Tee aufgoss, „Angela, ich habe deine Näharbeiten wieder mitgebracht. Es ist alles in Ordnung, auch der Reißverschluss an dem neuen Pulli!“
„Danke schön, Sabine“, sagte Angela und schenkte dem Mädchen ein strahlendes Lächeln.
„Aber“, fuhr Sabine schüchtern fort, „ich glaube, ich kann es in Zukunft nicht mehr tun!“
„Wieso nicht?“, fragte Angela. „Du hast es mir doch versprochen. Ich verabscheue Leute, die ihr Versprechen nicht einhalten.“
„Du musst mich verstehen, Angela“, sagte Sabine ziemlich verzweifelt, „Marianne sprach mich heute an, sie sagte ... sie sagte ...“
„Ich ahne schon, was sie sagte“, rief Angela höhnisch. „Sie sagte, du seist eine wunderbare Spielerin - und du müsstest mehr trainieren - und du solltest dir nicht so viele Arbeiten von der schrecklichen Angela aufhängen lassen. Und dann hast du gehorsam genickt und gesagt, dass du es nicht mehr tun würdest. Solche Leute wie dich habe ich vielleicht gern!“
„Angela, bitte red nicht so“, sagte die arme Sabine. „Das ist nicht nett. Natürlich hat Marianne nichts gegen dich gesagt. Aber sie ist doch für den Sport verantwortlich!“
„Ich sehe nicht ein, warum irgendjemand das tun muss, was die gute Marianne sagt!“, meinte Angela. „Und ich sehe auch nicht ein, warum wir uns verrückt machen sollen, nur weil sie es so will!“
„Aber Angela“, sagte Sabine entsetzt, „der Sport ist doch etwas sehr Schönes! Er bringt die Menschen einander näher, er gibt uns ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, er ...“
„Halt mir keine Predigten“, sagte Angela ärgerlich. „Du bist ja noch nicht mal trocken hinter den Ohren! Mir ist es doch ganz gleich, was du machst. Geh nur und spiele Handball, sooft du willst - morgens, mittags und abends und meinetwegen auch noch nachts. Du brauchst in Zukunft natürlich nichts mehr für mich zu tun. Ich mag keine Menschen, die sich wie Wetterfahnen nach dem Wind drehen. Verschwinde und schicke mir Viola Hill.“
Sabine war über Angelas Ausbruch entsetzt. Sie rannte aus dem Zimmer. Nach wenigen Minuten kam Viola Hill herein, die genau wie Sabine für das große schöne Mädchen schwärmte. Angela gab ihr Anweisungen mit lässiger Stimme. Sie amüsierte sich, als sie der Kleinen zuschaute und bemerkte, wie sie vor Aufregung zitterte.
Nach einer Weile kam Elli herein. Sie sah überrascht, dass Viola im Zimmer war. „Wo ist denn heute Sabine?“, fragte sie.
Angela erzählte ihr mit wenigen Worten, was passiert war. Als Viola den Raum verließ, meinte Elli: „Du hättest das nicht alles in Violas Gegenwart sagen sollen. Du weißt ganz genau, wie
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