Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
zwischen zwei zahnlose Kiefer schiebt, ist zwar herzig, allerdings nicht besonders geil. Gute Jungs kommen in den Himmel, aber um als Frau mit ihnen zum Orgasmus zu kommen, braucht es etwas anderes, und damit meine ich jetzt keinesfalls den berüchtigten Bad Boy.
Nette Männer, die Frauen behandeln wie eine seltene Tierart, Männer, bei denen Sex ausartet zur Behindertenpolitik, haben den Grundgedanken von Feminismus nicht wirklich verstanden. Denn Sex ist keine Entwicklungshilfe im Bett, sondern eine Sache zwischen zwei erwachsenen Menschen.
Und mündige Frauen warten nicht, bis ihnen ein Mann den Orgasmus auf dem Silbertablett präsentiert. Mädels, die wissen, was sie brauchen, holen es sich. Das Problem der Männer, die lustvoll ficken und besonders nett sein wollen, ist, dass sie beides kaum gleichzeitig hinkriegen – und dass letztendlich beides nicht klappt. Der Mann an sich ist ja eher weniger multitaskingfähig. Wer das für ein Klischee hält, der versuche mal, einen Mann, während er eine Mail schreibt, zu fragen, ob er morgen Milch kaufen kann. Da sieht man es ganz deutlich: Entweder er kümmert sich um die Milch oder um die Mail.
Beim Vögeln funktioniert das nicht anders.
Deshalb ist wie bei allem, das man zu zweit betreibt, Arbeitsteilung eine tolle Idee. In der heißen Phase, den letzten Momenten vor dem großen Gesabber und Gekreische kümmere sich ein jeder um seins. Jeder um seine Körperteile. Jeder um seine Lust. Ja, das klingt nicht superromantisch, aber Orgasmen sind nicht romantisch. Kuscheln ist romantisch, Küssen auch, sich hinterher erzählen, was man empfunden hat, von mir aus, aber der Orgasmus selbst, der ultimative Abschuss, bei dem alles an Kontrolle und gutem Benehmen über Bord geworfen wird, alles Denken, Analysieren oder Kommunizieren wie Ballast von einem fällt und man eine Grenze überschreitet, dieser Ausnahmezustand also ist eine einsame Sache. Da braucht man keinen Lover, der sich Mühe gibt und wie Scotty auf der schon explodierenden »Enterprise« an allem rumschraubt, was ihm unter die Finger kommt, da braucht man einfach einen, der beim Countdown nicht stört. Deshalb schätze ich zum Beispiel A-tergo-Sex sehr. Kniend habe ich viel Platz zwischen den Beinen, um mich da anzufassen, wo es schön ist. Je nachdem welche Laune meine Klitoris heute hat, kann ich sie vorsichtig antippen, heftig drücken und rhythmisch rubbeln, während der Mann, der hinter mir kniet, das tut, was Männer nun einmal am besten können: ficken. Gefickt werden ist eine wundervolle Sache, und wenn man schon mal jemanden dahat, der perfekt dafür ausgestattet ist, na prima.
Vielleicht sagen wir es euch zu selten, dass uns das wirklich Lust bereitet, nicht nur das Vorspiel, nicht nur das Fingern und Lecken, sondern auch das reine Ficken. Es macht Spaß, wenn die Eichel ihren Kopf durch den Möseneingang schiebt, wenn der Schwanz dann ganz in die Möse hineingleitet, wenn er sich an den Wänden reibt und es im Fötzchen immer nasser wird, wenn die Hoden mit leisem Klatschen gegen die äußeren Schamlippen schlagen.
Anfangs mag ich es gern, wenn der Reiz variiert, wenn der Mann spielt, wenn er mich mal nur ganz vorn am Eingang fickt und dann wieder tief in mich hineingleitet, wenn er kleine Pausen macht oder in der Poritze herumfingert. (Nägel maniküren, liebe Männer, hat nichts mit Schwultum zu tun, ehrlich, feilt euch die Nägel! Eine rissige, splittrige Hornhaut an der Rosette ist nicht geil, und wenn scharfkantige Fußnägel die Waden aufschrammen, ist das der absolute Lusttöter, also kürzt, feilt und cremt eure Pranken!)
Geht es dann auf den Endspurt zu, werde ich zur Puristin. Spart euch den x-ten Stellungswechsel. Verlangt nicht, dass ich meinen Fuß hinterrücks auf eure Schulter lege (da zahlt sich das Yogatraining zwar endlich mal aus, aber geil ist es nicht), fummelt nicht zwei Fingerbreit neben meiner Klitoris herum, falls ihr sie in der Hitze des Gefechts nicht so genau findet (dicht daneben ist auch vorbei), drückt mich nicht mit eurem Körpergewicht auf die Matratze, um doch noch mal die Brustwarzen zu zwirbeln. Ihr seid mein Lover, nicht mein Hiwi. Ich bin ein großes Mädchen und weiß, was zu tun ist. Ein Mann ist kein Ritter, der mit dem Orgasmus auf der Lanze herangaloppiert kommt wie früher mit dem abgeschlagenen Drachenkopf. Ihr braucht euch nicht zu sehr zu kümmern, fickt einfach.
Nur ficken. Das aber gut. Ihr könnt gern allmählich schneller und härter werden,
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