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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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gynäkologischer Detailfreude mitten hineinglitscht ins Unaussprechliche, oder auch das feministische Tischwerk The Dinner Party von Judy Chicago, die auf einer gewaltigen Dreiecks-Tafel jeweils einen mösenartig verzierten Teller für berühmte Frauen der Weltgeschichte aufgestellt hat. Außerdem hat sich der Zweitausendeins-Verlag gerade mit einem Bildband über Das weibliche Geschlecht herausgetraut, der nur aus Nahaufnahmen von Muff und Musch besteht. Und in den Heimlichen Augen des Konkursbuch-Verlags gibt es auch immer mal wieder Panoramabilder der Spalte zu besichtigen.
    Städteplaner jedenfalls scheinen eine Mumu-Phobie zu haben, denn nirgendwo kann man pieselnde oder ejakulierende Frauen besichtigen. Pinkelnde, strullende und sonstwie ihr Gemächt ins Wetter haltende Jungs exhibitionieren sich überall. Und wer mal gesehen hat, wie eine japanische Reisegruppe verzückt vor der winzigen Manneken-Pis-Figur in Brüssel steht, einem dicklichen Zwerg mit dicklichem Zwergenpimmel, der kann sich vorstellen, wie ungerecht die Begeisterung für die Geschlechtsorgane dieser Welt verteilt ist.
    Selbst in den berühmten Vagina-Monologen kommen Vaginen an sich kaum vor, jedenfalls werden sie nicht besungen und gerühmt. Und sogar Goethe, der eigentlich zu allem und jedem irgendwas gesagt hat, schweigt hier g’schamig und bedichtet lieber seinen »Meister Iste« im soweit ich weiß einzigen Impotenzgedicht der historischen Weltliteratur.
    Diese Ignoranz hat die Auster nicht verdient, die anscheinend gerne geschlürft, aber nicht beschrieben wird. Dabei ist dieses haarige kleine Nest, diese schlüpfrig-schleimige Spalte ein so wunderbares Körperteil, dass man ganze Oden darauf dichten müsste, konzentrieren sich doch hier sehr unterschiedliche Empfindungen: das gänsehautartige Schaudern beim sanften Streichen über die Schamlippen, die lustvolle Wärme beim handfesten Kneten des Venushügels, das strömende Gleiten, wenn es innen plötzlich feucht wird, das fast schmerzhafte Ziehen am Möseneingang, wenn ein Finger eindringt, die aufbrandenden Wellen bis hin zum heißen Abstrahlen beim Berühren der Klitoris, das saugende Gefühl im Inneren, wenn die Scheidenwände sich beim Ficken zusammenziehen und sich am Schwanz (oder was auch immer) reiben, und schließlich der explodierende Druck bis hoch in den Bauchraum beim Orgasmus. Eine Möse ist ein Multifunktionsgerät der Lüste. Und sie ist launisch. Mal möchte sie sanft geschlabbert werden und dann wieder hart gebumst, mal braucht sie es langsam und zögerlich und dann wieder schnell und roh.
    Und alle Mädels, die sich noch nie mit einem Handspiegel verrenkt haben, um sich dieses Wunderwerk genau anzusehen: Schämt euch! Macht es jetzt gleich, aus Respekt vor dieser vielseitigen Spaßspalte, und freut euch, dass ihr eine habt!
    Der große Erotomane Ernest Bornemann hat in seinem Obszönen Wortschatz der Deutschen all die Begriffe gesammelt, die es für die Punze so gibt, darunter diese, die ich vorher noch nie gehört hatte: Bitschigogerl, Brunstbusch, Gagelwitz, Knispeldose oder tatsächlich auch Nudelsieb. Dass ich damit demnächst meine Sexszenen bestücke, kann ich mir eher weniger vorstellen. Auch Mullemaus, Pudelhaube oder Rutschiputsch machen mein Höschen nicht wirklich feucht. Da bleibe ich doch lieber bei den Klassikern Möse, Fotze, Fötzchen, bei flauschigen Begriffen wie Muschi oder Bärchen oder bei Kulinarischem wie Pfläumchen oder Dattel, wobei wir wieder bei den Süßwaren wären.
    Da gab es übrigens, um auf die cremigen Kalorienbomben zurückzukommen, doch noch Hoffnung für feministische Liebhaberinnen obszöner Backwerke. Denn ganz am Ende meiner Recherche kam mir endlich die Idee, eine anatomische Etage höher nach einer Busentorte zu suchen, und siehe da: unschlagbare 17900 Einträge! Sieg für die Marzipanmöpse!

Gut gefickt ist schon mal was
    Seit die Frau sich emanzipiert hat, ist ein netter Mann im Bett kein rücksichtsloser Rammler mehr, kein hungriger Hengst, kein stoßender Stecher. Er ist sensibel, kennt sich mit der weiblichen Anatomie aus und kümmert sich um die weiblichen Bedürfnisse. Das ist nett von ihm, so nett, wie wenn jemand am Wochenende verfilzte Hunde im Tierheim kämmt oder schwerhörigen Omis Rosamunde Pilcher ins Schrumpelohr schreit. Her mit der Medaille, dem Pokal, dem Bundesverdienstkreuz für die sexuellen Kümmerer – wäre da nicht eine Kleinigkeit: Der Hiwi, der zum zehnten Mal geduldig einen Löffel Brei

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