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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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solange ihr den Rhythmus möglichst gleichmäßig haltet. Quengelt nicht rum oder japst: »Kommkommkomm«, das nervt. Wenn es irgendwie machbar ist, schätze ich es sehr, zuerst zu kommen. Nicht weil das höflich wäre wie Türaufhalten oder Stuhlranrücken, sondern weil es sich heiß anfühlt, wenn sich die Möse beim Orgasmus zuckend zusammenzieht und sie dabei noch einige Male gestoßen wird.
    Und habt keine Hemmungen, euch in diesen letzten Minuten um euch selbst zu kümmern, euch den Finger in den Po zu schieben oder euch im Spiegel zu bewundern oder was euch sonst heiß macht. Ihr habt eine erwachsene Partnerin im Bett, so eine kann auch gönnen. Und eine gut gefickte Frau, die befriedigt, schweißnass und rachitisch atmend auf dem Laken liegt, hat sehr viel mit Emanzipation zu tun.

Zwei Nüsse für Aschenbrödel
    Eigentlich wissen es ja alle: Die kleinen Menschen, die sich im Fernseher bewegen, die sich in schleimige Monster verwandeln oder in zwei Stunden vom Pummelchen zur Primaballerina werden, die andere Menschen mit Strahlenkanonen abmurksen oder mit tadellos sitzender Fönwelle ohnmächtige Kinder aus brennenden Häusern retten: Diese kleinen Helden und Schurken sind gar nicht echt. Das sind nur Flimmerpunkte. Und bei Spiderman und Miss Marple ist das auch Feministinnen klar.
    Wieso aber bei Pornos nicht? Wieso führen sich die Sittenwächterinnen hier auf, als sähen sie das wahre Leben? Oder zumindest eine Doku? Da wird das kranke Frauenbild angeprangert und die hedonistische Beziehungskultur verteufelt und in nicht enden wollenden Argumentfluten darauf hingewiesen, dass Sex in Wirklichkeit etwas ganz anderes sei.
    Liebe Feministinnen: Pornos sind keine Produkte investigativer Journalisten. Günter Wallraff hat da Sendepause. Und das ist auch nicht die Wim-Wenders-Retrospektive, zu viel Kunst wäre abträglich, immerhin soll man sich beim Betrachten auf seine »niederen« Triebe konzentrieren können.
    Pornos sind Märchen für Erwachsene. Nicht mehr und nicht weniger. Hänsel und Gretel, die sich im Wald anknuspern oder von der Hexe einen Maiskolben hineingeschoben bekommen. Nicht immer sieht das schön aus, die allermeisten Pornos sind unterirdisch schlecht gemacht und ästhetisch indiskutabel. Und ja: Das Frauenbild ist furchtbar, und die Drehbücher und »Storys« sind zum Weglaufen. Jede Lungenkrebswarnung auf einer Zigarettenschachtel finde ich amüsanter und erregender als den Anblick, wenn Manni sich geifernd in den Tigertanga greift.
    Aber: Auch der Hulk wird im echten Leben gar nicht wirklich grün, sobald er sich ärgert. Und die Frau, die im Porno so rumwimmert und schreit, die wimmert und schreit nächste Woche, wenn sie Glück hat und Karriere macht, als Unfallopfer in einer Krankenhaus-Soap. Und ihr Arbeitskollege, der dürftig bekleidete Fernfahrer, der ist gar nicht so ruppig, wenn er abends zu seiner echten Frau heimkommt. Wahrscheinlich sagt er viel mehr zu ihr als nur: »Auf die Knie, du Schlampe!« Vielleicht sagt er so etwas wie: »Schatz, ich hab wieder tausend Euro beim Rudelbums in Tschechien verdient, jetzt können wir die kleine Maren-Thekla zum Klavierunterricht anmelden.« Ein Märchen lebt eben davon, dass manche Sachen überzeichnet und unrealistisch sind, dass man Wunschvorstellungen sieht oder auch nur Bilder, die den Schwanz hart und den Kitzler juckelig machen, auch wenn man sie selbst billig und geschmacklos findet. In meinem Kopf passieren viele geschmacklose und politisch unkorrekte Sachen, aber solange es mich geil macht, denke ich es weiterhin.
    Und natürlich hat Porno mit Sex ganz oft gar nicht mehr viel zu tun – jeder, der mal Sex hatte, weiß das. Man sieht im Film überdeutlich, dass die Mösen eben nicht feucht und die Schwänze eben nicht hart sind. Wenn eine Frau bereits zehn Minuten lang Geräusche macht wie ein Dudelsack, würde ich als Mann erwarten, dass die Dame so langsam mal kommt, aber nein, das geht immer weiter. Diese Pornoszenen sind dermaßen ermüdend lang, dass ich kaum eine jemals zu Ende gesehen habe. Ich besorge mir meinen Orgasmus und schalte um auf die tausendste Wiederholung der Nanny , was immer noch unterhaltsamer ist als Miezen lassen sich die Muschis mörsern Teil IV .
    Jetzt sollte man doch meinen, der Grundsatz »Mach’s dir selbst, dann machst du es auch richtig« gelte auch für die Pornofilmindustrie. Im Bett haben wir Frauen es längst kapiert. Während er hingebungsvoll und hart fickt, fassen wir uns zärtlich oder wie

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