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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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immer wir es auch wollen an den Kitzler, und dann klappt das alles.
    Aber bei Pornos engagieren sich kaum moderne, feministische, selbstbestimmte Frauen. Pornos überlassen wir den Männern, die es ja offenbar nicht hinkriegen. (Und bevor hier ein Aufschrei durch die Reihen geht, fordere ich Beweise! Nennt mir einen, nur einen einzigen richtig guten, saugeilen, toll gemachten Pornofilm! Mailt mir, schickt mir Briefe, Links und Tapes, und ist ein annehmbarer dabei, werde ich Werbung dafür machen!). Wie schön könnten feministische Pornos sein: Attraktive Frauen mit einem IQ über Taillenumfang ficken gut gelaunt mit netten Männern, lassen sich lecken, bis sie kommen, abfingern da, wo es schön ist, und behaupten nicht, dass es supermegageil sei, einen Dildo abzulutschen, den sie kurz vorher noch im Enddarm hatten. Das Ganze in schöner Kulisse mit vernünftiger Musik. Leider wird so etwas nicht gemacht.
    Nicht dass es keine Pornos von Frauen gäbe. In Berlin wurde sogar mal der erste »feministische Pornofilmpreis« verliehen: »Die Auster«. Und der Ansatz dieser feministischen Pornos ist ja auch wirklich gut gemeint: Alle am Set sollen einverstanden sein, safe soll es sein, niemand darf ausgebeutet werden, verschiedenste Frauenbilder sollen vorkommen, kein Leistungsdruck, keine Schwanzparade. Prima. Allerdings wären wir da wieder beim Märchen. Denn es wäre schon schön, wenn das, was man auf der Leinwand sieht, auch schön wäre. Um hässliche Menschen zu sehen, wie sie keinen geilen Sex haben, schalte ich keinen Film an.
    Was gab es alles zu bestaunen in diesen feministischen Pornos: jede Menge schlaffe Schwänze (hat man doch genug zu Hause), ebenso viel Cellulite bei den Darstellerinnen (hab ich auch selbst, brauch ich nicht im Kino), Sex mit schwulen Männern in einer öffentlichen Toilette (was Regisseurin Petra Joy daran geil fand, werde ich nie verstehen, und warum sie abblendet, wenn es endlich mal heiß wird, erst recht nicht. Und dieses ständige Gestreichel mit Federn und das Sichräkeln auf Laken, das nervt!). Außerdem gab es zwischen den abturnenden Sexszenen viele Diskussionen über Emanzipation und Unterdrückung. Diskussionen im Bett? Never ever! Nichts ist lusttötender. In meinem Schlafzimmer ist jeder Wortbeitrag außer Dirty Talk und atemlosem Gegurre unerwünscht.
    Aber auch diese Veranstaltung wurde nicht von allen Frauenbewegten abgesegnet, denn weite Teile verteufeln schon das Ding an sich. Wo »Porno« draufsteht und nackte Brüste schaukeln, steckt für diese Fraktion prinzipiell das Böse drin.
    Diese Sexfeindlichkeit im Feminismus werde ich nie verstehen. Was ist denn geworden aus »Wir holen uns die Nacht zurück«? Die Alternative zu doofen Männerpornos sind doch nicht gar keine Pornos, sondern bessere Pornos. Schließlich haben wir Frauen auch Augen. Und die Verbindung zwischen Pupille und Pussy ist auch bei uns gewachsen. Für richtig gute Frauenpornos braucht es aber keine verschämten Mädchen, die sich verwegen vorkommen, wenn sie in Sexshops auf die rosa Marketingmasche reinfallen und Sex-and-the-City - DVD s, glitzerndes Duschgel, possierliche Raupendildos oder Vibratoren in Blümchenform kaufen. Was wir brauchen für die Revolution der Mattscheibe, sind gestandene Frauen, die wissen, was sie tun.
    Und ich habe die Hoffnung, dass sich da etwas ändern wird in den nächsten Jahren – der Technik sei Dank. Einen Porno zu drehen kostet heute nicht mehr die Welt. Das macht Frauen, die sich dafür interessieren, unabhängig von männlichen Geldgebern. Ich freue mich schon mal auf die emanzipierte Verfilmung von Zwei Nüsse für Aschenbrödel .

Blaue Lagune oder grüne Hölle
    Ist man eine Weile zusammen, droht die unvermeidliche ultimative Bewährungsprobe der jungen Liebe: der erste gemeinsame Urlaub. Im Paradies angekommen stellt sich dann schnell heraus, ob man die Blaue Lagune oder den Fluch der Karibik vor sich hat, denn auf den zwanzig Quadratmetern eines Hotelzimmers offen bart sich der wahre Charakter eines Mannes und einer Beziehung.
    Dabei sind die Rechte und Pflichten im Urlaub doch wohl klar geregelt: Sämtliche Kosmetikpröbchen, Betthupferl und Begrüßungs-Piccolos im Hotelzimmer gehören mir und die haarige Spinne in der Badewanne ihm. Ich darf dem niedlichen Zimmerboy in Unterwäsche öffnen, und der Mann darf ihm den Tatbestand einer von gebrauchten Kondomen verstopften Toilette pantomimisch darstellen. Ich bestelle an der Bar lasziv »Sex on the Beach«

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