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Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Titel: Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Sieben
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der Kaffee
in der Tasse nun nicht mehr sein.
    Endlich!
Liv fielen Felsbrocken von den Schultern. Endlich, endlich kam Frank!

72
     
    »Wer kommt denn da zu so früher
Stunde?«, sagte Liv beiläufig, um gar nicht erst den Verdacht einer Verabredung
aufkommen zu lassen.
    Monika Salmann
richtete sich plötzlich auf, in ihren schlaff über dem Frühstückstisch hängenden,
nur durch beide Ellbogen abgestützten Oberkörper kam in derselben Sekunde, als sie
Frank Golström erblickte, wieder Spannkraft hinein. Sie setzte ihr freundlichstes
Lächeln auf und wandte ihm ihren Kopf sowie den herausgestreckten Busen zu.
    »Was führt
dich denn so früh zu uns?«, fragte sie wieder, als gehörten der Mann und das Hotel
bereits ihr.
    Frank antwortete
nicht, setzte sich zielstrebig an den freien Platz am Tisch und meinte mit ernster
Miene wie nebenbei:
    »Das ist
ja schön, dass ich euch beide schon so wach hier antreffe. Es gibt einige Neuigkeiten
im Mordfall Gritta Entrup, die euch sicher äußerst interessieren werden.«
    Liv und
Monika Salmann reagierten mit ernster Miene und zeigten, ihm stumm zugewandt, großes
Interesse.
    »Frau Salmann
…«
    » Monika ,
hast du das vergessen?«, unterbrach sie ihn.
    »Frau Salmann«,
insistierte er, »Ihre Frösche sind keine harmlosen Haustierchen, sondern hochgradig
giftige Mordwaffen. Solch ein Gift war die Todesursache für Senior Entrup und dessen
Ehefrau. Das wurde einwandfrei von unserem Labor bestätigt.«
    Er wartete,
visierte sie an und sagte nichts weiter. Monika Salmann zuckte mit den Schultern.
»Und wie sollen die plötzlich so tödlich giftig geworden sein? Vielleicht haben
ja auch noch andere giftige Frösche? Frag mal im Personal herum, da hat doch jeder
einen.«
    Liv konnte
es kaum glauben. Selbst jetzt noch forderte sie ihn heraus.
    »Giftig
bleiben diese Frösche durch giftiges Futter, das Sie ihnen regelmäßig verabreicht
haben«, ergänzte Frank selbstsicher, ohne den Blick von ihr zu lassen.
    Monika Salmann
lachte einmal schrill auf. Ihre Stimme wurde höher und etwas lauter: »Und wo haben
die Frösche dieses angeblich giftige Futter her, bitte schön? Kann man das hier
im Supermarkt kaufen? Das ist doch lächerlich, Herr Kommissar, ich möchte Sie bitten,
auf dem Teppich zu bleiben. Sie verschwenden meine Zeit, ich habe nun, weiß Gott,
Wichtigeres zu tun, als mir hier Ihre Lügengeschichten anzuhören.« Sie strich ihr
Kleid glatt, erhob sich und machte Anstalten, den Platz zu verlassen.
    »Nein, Sie
bleiben hier. Sie werden sich meine Geschichte jetzt anhören. Bis zum Schluss.«
Er fasste energisch ihren Unterarm und drückte ihn auf den Tisch. Aus geringer Höhe
fiel sie wieder in den Stuhl zurück und aus ihren Augen schossen wahre giftige Blitze
in Richtung Frank. Ihr Mund formulierte berechnend ruhig, allerdings sehr leise:
»Wie Sie wünschen, ich nehme mir noch etwas Zeit.«
    »Das ist
schön, die Zeit sollten Sie haben, denn es geht hier um Sie. Sie, Frau Salmann,
Sie sind doch regelmäßig nach Kolumbien geflogen, angeblich wegen dieser ominösen
Adoptivgeschichte. Ein, zwei Mal im Monat, war das nicht ein bisschen viel, um ein
Kind auszuwählen? Dies war nur vorgeschoben, Sie hätten das Kind oder die Kinder
schon längst mitnehmen können. Sie schoben es nur immer wieder hinaus, weil Ihre
gefräßigen Frösche Futternachschub brauchten. Oder haben Sie jedes Mal neue hochgiftige
wilde Frösche mitgebracht? Sie schmuggelten alles in Ihrem teuren Handtäschchen
nach Deutschland, immer wieder. Genauso lange, wie Sie brauchten, um Ihre geplanten
Taten zu verwirklichen.«
    »Was denn
für Taten, mein Verlobter hat sich doch selbst umgebracht. Wie hätte ich denn so
etwas planen können!«, zischte sie Frank zu.
    »Das war
nicht geplant. Das hat sogar Sie überrascht. Sie hatten ja bereits von dem Gift
Ihrer Pfeilgiftfrösche eine Spritze mit tödlicher Dosis für seine Ehefrau aufgezogen.
Zuerst töten Sie die Ehefrau, danach entledigen Sie sich der Kinder, so war es mit
Ihrem Zukünftigen abgesprochen. Dass er statt der Ehefrau starb, hat Sie aber nicht
lange aus der Fassung gebracht. Ruck, zuck haben Sie nun anhand der neuen Situation
Ihren Plan geändert. Ziel war von vornherein, die alleinige Macht in diesem Hotel
zu bekommen. Nun musste es halt ohne Ihren Beschützer gehen. Das kam Ihnen nicht
ungelegen, denn er war ohnehin etwas zu alt und zu anstrengend geworden. Vom Weggehen
abbringen konnte er Sie nur, weil er Ihnen vorgegaukelt hatte, Sie

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