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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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und den Drachen hier und schließt die Tür ab. Die gehen nirgendwohin.« Sie lachte, und Olivia lief, als sie dieses Lachen hörte, ein Schauer über den Rücken.
    »Kommt, Sir Richard – es ist Zeit, den Jungen beim ›Packen‹ zu helfen.« Lady Morgana rauschte aus dem Raum. Adrian an ihrer Seite – mit Sir Richard, der plötzlich weiche Knie hatte, im Schlepptau. Jakob ließ Adolphus auf den Boden plumpsen und folgte ihnen.
    Die Tür fiel zu und Max hörte, wie der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde.
    »Olivia!«, quakte er. »Olivia, hier bin ich, unter dem Wandteppich ...«
    Er hüpfte auf seine Schwester zu, die sich gerade aufrappelte.
    »Mmmmpff! Mmmmpff!«, rief sie aufgeregt, als sie den orangefarbenen Frosch auf sich zuhüpfen sah. »Mmmmpff ... Mmmmpff!«
    Sie griff nach dem Knebel, machte sich unbeholfen an dem Knoten zu schaffen und zerrte sich das Tuch schließlich vom Mund.
    »Puh! So ist es besser! Max! Wie kommst du hierher?«
    »Also«, sagte Max und holte tief Luft.
    Er wollte gerade zu einer langen und ausführlichen Schilderung seiner Ängste und Nöte in Burggraben und Burgmauer ansetzen, da lenkte ihn ein Rascheln ab, dem ein lautes Quieken und ein unterdrückter Fluch folgten. Eine große schwarze Ratte quetschte sich aus dem Spalt in der Wand und plumpste auf den Boden.
    »Alles klar, alles klar. Nur keine Panik! Ich hab es geschafft, ich bin noch ganz, obwohl ich womöglich ein wenig Fell eingebüßt habe ... und vielleicht hat der Hecht auch ein kleines Stück von meiner Schwanzspitze abgebissen. Aber was soll’s, ich will mich nichtbeklagen. Das alles ist kaum der Rede wert.« Grimm sah sich um, entdeckte Olivia und den bewusstlos daliegenden Adolphus. »So, so, alle hier«, fügte er hinzu. »Ist das nicht schön?«
    »Grimm!«, rief Max freudig. »Du bist mir gefolgt!«
    »Na ja, ich hatte keine andere Wahl«, sagte Grimm leise. »Deine Schwester hat mich mehr oder weniger aus dem Fenster geworfen ... Geh und rette Max, sagt sie. Oh, kein Problem, sage ich, meine leichteste Übung. Immer bloß dem Modergeruch nach. Auf den guten alten Grimm kann man bauen. Der nimmt es mit blutrünstigen Hechten auf und –«
    Aber Max und Olivia hörten schon nicht mehr zu. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, ihre Neuigkeiten auszutauschen und alles zu einem Ganzen zusammenzusetzen, was jeder von ihnen mitgehört hatte.
    »Ach ja«, seufzte Grimm. »So ist es jedes Mal. Keine Dankbarkeit.«
    Und er begann, sich die Barthaare zu säubern und zu überprüfen, wie viel Fell er in der Burgmauer gelassen hatte.
    »Also brechen sie jetzt auf, mit den Pferden?«, fragte Max nachdenklich.
    »Ja«, sagte Olivia. »Adrian wird den Prinzen bei sich haben, versteckt in Laken. Lady Morgana hat Merlins Schutzbann durchbrochen, also werden sie ohne Probleme davonkommen. Und sie haben gesagt, dass sie den Prinzen in den Wald bringen wollen. Damit müssen sie den Düsterwald meinen – flussabwärts, etwa zehn Kilometer entfernt. Aber der Wald ist riesig. Wenn sie da irgendwo ein Versteck haben, findet sie kein Mensch.«
    »Dann müssen wir sie aufhalten, bevor sie die Burg verlassen«, sagte Max.
    »Aber wir können niemanden benachrichtigen«, wandte Olivia ein. »Der einzige Weg nach draußen führt durch die Toilette. Oder aus dem Fenster.«
    »Mmmh«, machte Max. »Auf die Toilette bin ich nicht scharf. Aber das Fenster ...«
    »Du bist ein Frosch, Max«, sagte Olivia. »Du kannst nicht fliegen.«
    »Ich nicht«, sagte Max. »Aber er ...« Mit einem Schwimmfuß zeigte er auf Adolphus auf dem Teppich. Dann rief er: »Grimm!«
    »Oh, gibt es mich etwa doch noch? Nimmst du meine Existenz zur Kenntnis?«, fragte Grimm fröhlich. »Bestimmt willst du was von mir, deshalb.«
    »Ja«, sagte Max. »Beiß Adolphus. Was für ein Zauber auch immer auf ihm liegen mag, vielleicht kriegst du ihn wach.«
    »Mit Vergnügen«, sagt Grimm, entblößte die Zähne zu einem bösartigen Grinsen und huschte zum Drachen hinüber.
    »Oh, tu ihm nicht zu sehr weh«, bettelte Olivia. Doch Grimm war ganz sanft, knabberte an Adolphus’ Ohren und stupste gegen seinen Kopf, während Max den Drachen schüttelte und ihm die Lider aufzusperren versuchte.
    Es schien zu funktionieren. Adolphus schniefte und bewegte ein Bein, dann öffnete er ein trübes Auge.
    »W-w-w-was? Wassislos? Was soll das?«, sagte er, schüttelte den Kopf und stieß einen kleinen Feuerstrahl aus, der Grimms Schwanz nur knapp verfehlte.

    »W-wer? W-was? Nein,

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