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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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Ewigkeit zu klettern. Er hatte mal jemanden sagen hören, die Burgmauern seien dick genug, um ganze Räume in ihnen zu verstecken. Jetzt wollte er das glauben.
    Es war heiß zwischen den Steinen und das Atmen fiel ihm schwer. Max spürte das Gewicht Hunderter Ziegel über sich. Unwillkürlich stellte er sich vor, was für ein platter Frosch er wohl wäre, sollte einer dieser Ziegel ins Rutschen geraten.
    Schließlich war die Dunkelheit, die ihn umgab, nicht mehr ganz so undurchdringlich. Dann färbte sich die Umgebung grau, und bald darauf entdeckte Max helle Flecken zwischen den Ritzen. Max zwängte sich durch einen besonders engen Spalt, und ihm wurde klar, dass er sich jetzt hinter der letzten Ziegelreihe befand. Die Mauersteine waren hier eckiger als die übrigen. Bestürzt erkannte Max, dass sie auch viel sorgfältiger gemauert waren – es würde schwer werden, in den Raum dahinter zu gelangen.
    Max suchte die Wand nach einem breiteren Spaltab, oben, unten, links und rechts. Zu seiner großen Erleichterung entdeckte er einen Streifen Licht. Die Ecke eines Ziegels war abgebrochen! Max kletterte hindurch und schielte vorsichtig in das dahinterliegende Zimmer.
    Es war ein mittelgroßer Raum, quadratisch und recht großzügig möbliert – das Quartier eines Ritters vermutlich. An den Wänden hingen Gobelins und auf dem Fußboden lag ein reich verzierter, kostbarer Teppich. Durch zwei große Fenster fiel Licht. Es schien niemand da zu sein. Ein paar Minuten lang wartete Max auf Geräusche, dann zwängte er sich vorsichtig aus der Mauer und fiel – plumps – auf den Teppich. Er seufzte erleichtert. Er hatte es geschafft! Er war dem Burggraben und dem Hecht entkommen. Er war wieder in der Burg – jetzt musste er bloß noch Olivia finden und sich in einen Jungen zurückverwandeln.
    Schnell sah sich Max nach einem Ausgang um. In der einen Zimmerecke entdeckte er eine kleine überwölbte Nische, hinter der sich vermutlich die Toilette befand. Die würde ihn nirgendwohin führen, außer ein stinkendes Rohr hinab und zurück in den Burggraben ...
    Der Torbogen auf der anderen Seite sah vielversprechender aus. Doch als Max darauf zuhüpfte, hörte erStimmen draußen auf dem Gang, und auf einmal öffnete sich eine Tür. Mit einem Satz war Max zurück an der Wand und verbarg sich im Schatten eines Wandteppichs.
     
    Sir Richard Hogsbottom versuchte sich beliebt zu machen, so gut er konnte. Und das konnte er wirklich gut, galt er in Camelot doch als der übelste Speichellecker aller Zeiten. Sein pausbäckiges rotes Gesicht glänzte regelrecht vor Anstrengung, so sehr war er bemüht, der Lady an seiner Seite zu schmeicheln. Sogar seine Kleider hingen kriecherisch von seinem massigen Körper.
    »Mylady!«, sagte er, während er die Dame mit einem, wie er hoffte, gewinnenden und Vertrauen erweckenden Lächeln in den Raum schob (wobei er in Wirklichkeit aussah, als hätte er gerade einen Stiefel verschluckt). »Gestattet mir, Euch in meinem nichtswürdigen Kämmerlein willkommen zu heißen. Vergebt mir, dass ich es nicht vermag, Euch Speis und Trank anzubieten, die Eurer würdig wären, aber vielleicht wäre ein wenig –«
    Seine Begleiterin gebot ihm mit einer knappen Geste zu schweigen. Sie war eine große, schlanke Frau mit langem schwarzem Haar und blasser Haut. Sie warschön, doch sah sie wie eine Marmorstatue aus, ohne echtes Leben oder Wärme in ihrem Ausdruck. Ihre Augen waren so blassblau, dass sie beinahe farblos wirkten. Reglos verharrte sie in der Mitte des Raums und wandte den Kopf hin und her. Die Stirn in konzentrierte Falten gelegt, schien sie die Luft im Raum beinahe zu schmecken.
    »Magie«, sagte sie, während ihre blassblauen Blicke über die kostbaren Gobelins und den reich verzierten Teppich zu ihren Füßen schweiften. »Es ist etwas Magisches in diesem Zimmer.« Ihre Stimme war so weich wie Honig, tief und seidig, und doch ließ sie Max erschaudern. Er presste sich enger an die Wand, als ihr Blick über sein Versteck streifte. »Irgendetwas ... War die Tür verschlossen, während Ihr weg wart, Sir Richard?«

    »Wieso, ja, natürlich, Mylady, völlig verschlossen«, protestierte Sir Richard mit ängstlichem Blick. »Aber vielleicht ...Ihr wisst, Merlin arbeitet Tag und Nacht, damit dem Prinzen nichts zustößt ... Womöglich hat sich ein kleiner Prüfzauber durch den Türspalt geschlichen?«
    »Hmmh ...«, machte die Lady nachdenklich. Dann lachte sie, und ihr Lachen klang wie das Klirren von

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