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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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sagte Adrian grimmig. »Ich weiß nicht, was das war, aber die Pferde sind durchgegangen. Besser, wir fangen sie wieder ein. Sonst wird Vater sauer, wenn er herkommt. Mit ihr .«

    »Aber ich will nicht ...«, fing Jakob an, doch Adrian schnitt ihm das Wort ab.
    »Du willst dir ganz bestimmt kein Pferd mit Lady Morgana teilen, Jakob. Glaub mir. Und wenn wir teilen müssen, reite ich mit Vater.«
    Das reichte, um Jakob zum Schweigen zu bringen. Unsicher folgte er Adrian in den Wald, den Pferden hinterher.
    »Schnell!«, raunte Max den anderen zu. »In die Hütte!«
    Kaum waren Adrian und Jakob zwischen den Bäumen verschwunden, schlichen sich Max, Adolphus und Grimm in die kleine Hütte. Im schwachen, gelblichen Licht einer Laterne an der Decke konnte Max einen kleinen Jungen erkennen. Er lag auf einem hölzernen Bett in einer Ecke des Raums und warf ihnen einen reichlich hochmütigen Blick zu. Er war ungefähr sieben Jahre alt, blass und ziemlich schmutzig, doch seine Kleider waren kostbar, und man konnte ihm ansehen, dass er es gewohnt war, seinen Willen zu kriegen.
    »Wir sind gekommen, um dich zu retten«, sagte Max. »Kannst du dich bewegen? Wirkt der Lähmungszauber noch?«
    »Ein sonderlich großer Retter bist du aber nicht«,sagte der Junge vorwurfsvoll. »Der Lähmungszauber hat ein bisschen nachgelassen, glaube ich, aber ich kann meine Beine nicht bewegen. Kannst du zaubern?«
    »Ein bisschen«, sagte Max bescheiden. »Deshalb haben wir dich gefunden. Aber ich kann den Zauber nicht aufheben. Wir werden dir einfach so helfen müssen, bis er nachlässt.«
    »Ich habe nicht meinetwegen gefragt«, sagte der Junge. »Ich dachte, du könntest einen Zauber für die da gebrauchen.« Er zeigte zur Tür.
    Max fuhr herum. Da stand, dick und breit, Jakob und neben ihm Adrian, die Arme vor der Brust verschränkt und ein höhnisches Grinsen im Gesicht.
    Adolphus stürzte sich Feuer spuckend auf Adrian, aber der lachte abfällig, trat einen Schritt zur Seite und warf eine Handvoll Puder auf den Drachen. Im gleichen Moment färbte sich der Feuerstoß rosa, war nur noch lauwarm und kitzelte seinen Gegner bloß etwas.
    »He! Du schummelst!«, heulte Adolphus auf, doch Adrian verstand die Drachensprache nicht. Und wenn, wäre es ihm auch egal gewesen. Er kümmerte sich nicht weiter um den Drachen und kam breitbeinig auf Max zu. So konnte sich Adolphus, wie Max erleichtert erkannte, auf Jakob konzentrieren. Sein Feuerstrahlmochte nur noch lauwarm sein, aber Adolphus war immer noch ein Wirbelwind aus blaugrün schimmernden Schuppen und Zähnen und Klauen. Schreiend ergriff Jakob vor ihm die Flucht. Adolphus blieb ihm dicht auf den Fersen.
    »Und was zur Hölle«, grollte Adrian und sah voller Verachtung auf Max herab, »tust du hier?«
    »Dasselbe könnte ich dich fragen«, sagte Max und versuchte, tapferer zu klingen, als er war.
    Adrian Hogsbottom grinste höhnisch.
    »Ich erledige eine Aufgabe für eine hochstehende Persönlichkeit – die ganz bestimmt nicht wollen würde, dass du hier rumschnüffelst. Du bist Hackfleisch, Pendragon. Besser, du fängst schon mal an zu beten.«
    Max schluckte.
    Adrian war viel größer und schwerer als er. Und wenn Grimm sich in Adrians Hosenbeine verbeißen sollte, würde das seine eigenen Chancen auch nicht wesentlich verbessern. Doch er würde das Feld nicht kampflos räumen. Er versuchte, sich krampfhaft daran zu erinnern, was ihm sein Vater über Faustkämpfe beigebracht hatte. Hätte er doch beim Boxunterricht besser aufgepasst! Wäre er doch nicht so klein! Hätte er doch einen größeren Bizeps ...
    Max schätzte die Entfernung zu Adrians Gesicht ab. Einen einzigen Tipp von Sir Bertram hatte er behalten: Stracks auf die Nase, mein Sohn. Dann, wenn sie am wenigsten damit rechnen. Leg dein ganzes Gewicht in den Schlag!
    Adrian griff in seine Jackentasche und war im Begriff, eine kleine Flasche hervorzuholen. Jetzt oder nie!

    Mit den Beinen drückte Max sich ab, mit vorgestreckten Armen flog er heran, mit der Faust zielte er genau in die Mitte von Adrians überraschtem Gesicht.
    WUMM!
    Der Schlag ging total daneben. Max’ Faust berührte Adrian nicht einmal.
    Die Wucht, mit der Max aber auf Adrian fiel, holte den größeren Jungen von den Füßen. Adrian stürzte rücklings gegen die Hüttenwand, krachte mit dem Kopf gegen die Steine und sackte wie ein Beutel Schweineschmalz zusammen.
    Max rappelte sich auf und sah auf Adrian hinab. Adrian war komisch grün im Gesicht und

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