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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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sich ruhen spürte, lief ihm ein Schauer über den Rücken und seine Nackenhaare stellten sich auf.
    »Aber es kann nur einen Gewinner geben. Der wundervolle Wuchs- und Umkehrzauber des Zauberschülers von Burg Nigror hat mich sehr beeindruckt ...«
    »Jetzt kommt’s«, raunte Max düster. Doch er lag falsch.
    »Und doch wissen wir alle, glaube ich, auch ohne umfassendere magische Kenntnisse, dass die Verwandlung eines Menschen in einen Frosch phänomenal selten ist und nie zuvor beim Zauberer-Nachwuchs-Wettbewerb zu sehen war. Und deshalb überreiche ich den Pokal an – Max Pendragon!«
    Max war sprachlos. Er sah zu Lady Morgana auf. Sie lächelte zu ihm herab und diesmal schienen ihre Augen vor Wärme und Anerkennung zu strahlen. Sogar ihre Ähnlichkeit mit König Artus fiel ihm auf, als sie ihm den goldenen Pokal entgegenstreckte.
    Ihre Verwandlung verblüffte ihn so sehr, dass er nicht mehr als ein Stammeln hervorbrachte, als das Publikum ihm zujubelte und Sir Bertram mit den Füßen trampelte. Er sah zu Olivia hinüber, die offenbar ebenso verblüfft war wie er selbst. Doch seine Schwester musterte Morgana aus zusammengekniffenen Augen. Sie misstraute ihr nach wie vor.
    Lady Morgana nahm Max’ Hand, riss seinen Arm in die Höhe und gebot dem Publikum zu schweigen.

    »Dieses Jahr möchte ich als Jurorin einen Sonderpreis verleihen«, verkündete sie mit überwältigender Freundlichkeit. »Max Pendragon, der verdiente Sieger, darf sechs Wochen in meiner Sommerschule für Zauberer auf Burg Gore verbringen. Er wird mein Ehrengast sein. Es wird mir große Freude bereiten, diesen talentierten jungen Mann persönlich zu unterrichten undihm einige meiner interessantesten Zaubertränke zu zeigen.« Lächelnd sah sie ins Publikum, das begeistert klatschte.
    Nur Merlin, im Hintergrund, sah nachdenklich aus.
     
    Max hielt seinen Pokal fest umklammert. Schon kamen Sir Bertram und Lady Griselda über die Burgwiese gelaufen, und er war immer noch ziemlich durcheinander. Seine Eltern lächelten und dann nahm Lady Griselda Max fest in den Arm.
    »Max, mein Schatz!«, sagte sie. »Das hast du großartig gemacht! Allem Anschein nach bist du nicht zum Ritter, sondern zum Zauberer geboren!«
    Fragend sah Max seinen Vater an, der zu seiner Überraschung heftig nickte.
    »Allerdings!«, dröhnte Sir Bertram. »Verdammt beeindruckender Zauber. Hat alle richtig von den Stühlen gehauen! Frosch – Ratte – Olivia! Obwohl – der Teil in der Mitte hat mir einen kleinen Schrecken eingejagt. Dachte schon, ich würde als Vater einer Ratte enden, was, Olivia?« Er lachte herzhaft, während Max versuchte, so auszusehen, als wäre das alles genauso geplant gewesen. »Die Sache ist, Max, Lady Morgana le Fay ist eine sehr mächtige Zauberin, die einen guten Zauber erkennt, wenn sie einen sieht. Also – auchwenn du einen ordentlichen Aufwärtshaken hast ...« Für einen Augenblick mischte sich Wehmut in seine Stimme. »... sieht es danach aus, dass du besser eine Zaubererlehre machen solltest, mein Junge!«
    Olivia jubelte und fiel Max um den Hals. »Du hast es geschafft, Max – du wirst ein Zauberer! Und ich werde jetzt ein Ritter!«
    »Äh, also ... Augenblick! Augenblick!«, sagte Sir Bertram schnell. »Zunächst einmal können Mädchen gar keine Ritter werden. Und dann wäre da noch etwas. Eine Aufgabe für Max. Bevor die Entscheidung endgültig ist.«
    Max rutschte das Herz in die Hose. Ihn beschlich eine fürchterliche Ahnung.

    »Wir wollen einfach ganz sicher gehen, dass wir auch die richtige Entscheidung treffen, Max«, sagte Lady Griselda. »Und dazu ist ein bisschen mehr nötig als ein einziger guter Zauber. Lady Morganas Angebot ist eine erstklassige Gelegenheit – ihre Sommerschule für Zauberer ist im ganzen Königreich berühmt. Solltest du also mit einem guten Zeugnis von dort zurückkommen,werden wir jemanden suchen, der dich als Lehrling nimmt.«
    »Wie man ein Schwert schwingt, musst du natürlich trotzdem lernen«, fügte Sir Bertram hinzu und tätschelte Max’ Schulter. »Man weiß ja nie, wann man es brauchen kann.«
    Max tauschte einen Blick mit Olivia und zog eine Grimasse. Schwerter zu schwingen, könnte sich nur allzu bald als nützlich erweisen, dachte er. Sechs Wochen in Burg Gore, bei einer gefährlichen Zauberin, die ihn vermutlich am liebsten tot sähe.
     
    Max und Olivia lagen am Ufer des Burggrabens im Gras und genossen die Abendsonne. Die Vögel zwitscherten fröhlich, die Forellen im Graben schnappten

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