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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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dagewesenen Zaubers zu demonstrieren. Und natürlich würde so eine Assistentin auch einen Anteil von den zwanzig Goldstücken Preisgeld kriegen. Vom ewigen Ruhm gar nicht zu reden!«
    Olivia grinste. »Ja, ja, okay«, sagte sie. »Ich lasse mich von dir in einen Frosch verwandeln. Und das Preisgeld teile ich sogar mit dir. Halbe, halbe. Ich kannAdrian Hogsbottom nämlich auch nicht leiden. Letztes Jahr ist er mir auf dem Ball nach der Preisverleihung drei Mal auf die Zehen gelatscht. Und er hat Adolphus ein Erbsenhirn genannt.«
    »Adolphus ist ein Erbsenhirn.« Für einen Moment steckte Grimm den Kopf aus Max’ Tunika, dann ging er wieder schlafen.
    »Das tut überhaupt nichts zur Sache«, sagte Olivia bestimmt. »Adrian Hogsbottom ist ein hochnäsiger Lackaffe und wir müssen ihm eins auswischen. Außerdem: Wenn Papa keinen Ritter mehr aus dir machen kann, macht er ja vielleicht aus mir einen. Ich bin dabei!«
    »Abgemacht«, sagte Max. »Wir müssen nur noch diesen Umkehrzauber mixen. Dich bloß zurückküssen, das ist viel zu simpel. Alles muss so bombastisch und magisch wie möglich wirken. Diesmal lasse ich Adrian Hogsbottom ganz bestimmt nicht gewinnen!«

Hogsbottoms Geheimnis

Hogsbottoms Geheimnis
    Burg Camelot war vom Turm bis zum Burggraben mit silbernen Bannern und bunten Ballons geschmückt. Die Sonne schien und über die Wiese vor der Burg wehte die Musik zahlreicher Spielmänner und Troubadoure, die die Menge mit Geschichten von tapferen Rittern und deren Heldentaten zu erfreuen hofften. Leuchtend bunte Buden waren rings um die Wiese aufgebaut, und es gab eine Menge Zeug zu kaufen: Narrenkappen, Kupferkessel, Tränke im Glas, kostbar verzierte Schwertscheiden, gebratene Rattenschwänze und Spielzeugbesen.
    Ritter und Hofdamen schlenderten umher. Und überall wuselten Kinder, Drachen, Hunde und andere kleine Tiere durch die Menge und liefen jedem vor die Füße.
    Über dem Burgtor verkündete ein riesiges Banner: Jährliches Festival der Magie.
    »Mmmmh, Spanferkel«, sagte Max und sog den Duft von Gebratenem ein, der von zahlreichen Grillfeuern aufstieg. Er, Olivia und ihre Eltern schoben sich auf das Burgtor zu, mit Adolphus an der kurzen Leine. Weil Sir Bertram ein entfernter Vetter von König Artus war, hatten sie Zimmer in der Burg. Insgeheim aber beneidete Max die Familien, die ihre bunten Zelte außerhalb der Burg aufgebaut hatten und den Sonnenschein genossen.
    Als sie das Burgtor erreichten, versperrten ihnen zwei ziemlich mürrisch aussehende Wachmänner den Weg.
    »Passierschein, bitte«, sagte einer von ihnen gelangweilt und streckte die Hand aus.
    »Passierschein?«, grollte Sir Bertram. »Passierschein?! Seht ihr denn nicht, wer ich bin, ihr nichtsnutzigen, schändlichen Söhne einer Küchenmagd? Was soll das heißen – Passierschein?«
    Der Wächter sah auf und blinzelte.
    »Oh – äh – Sir Bertram – guten Tag«, sagte er verdattert. »So lauten die Befehle, fürchte ich. Alle Besucher müssen ihren Passierschein zeigen. Keinerlei Ausnahmen. Wir haben doch den jungen Prinzen hier, wisstIhr – den Sohn des Kornischen Königs.« Er senkte die Stimme. »Es ist von einer Verschwörung die Rede. Man wolle ihn entführen, während er hier ist. Das würde natürlich Krieg bedeuten – wo dem Kornischen König doch jeder Anlass recht ist, um einen Krieg vom Zaun zu brechen. Und wenn dem jungen Prinzen etwas zustieße, während er unter dem Schutz des Königs steht, na ja, das wäre dann besagter Anlass ...«
    »Wenn es Euch also nichts ausmacht«, sagte der andere Wächter und streckte die Hand aus. »Passierschein, bitte.«
    Er wich einen Schritt zurück, als Sir Bertram sichtlich anschwoll. Doch bevor Sir Bertram Gelegenheit hatte, auch noch die Farbe einer reifen Tomate anzunehmen (der kritische Moment, wie Max wusste), zog Lady Griselda ein cremefarbenes Stück Pergament aus ihrem Kleid und überreichte es dem Wächter.
    »Das, denke ich, wird genügen«, säuselte sie. »Stell dich nicht so an«, fügte sie, an ihren Mann gewandt, hinzu. »Du weißt, dass sie besonders vorsichtig sein müssen.«
    »Völliger Unfug«, murmelte Sir Bertram. »Eine verdammte Unverschämtheit ist das, sage ich. Quatsch und Kokolores!« Dennoch ließ er die Wachmännerden Passierschein überprüfen, bevor er Frau und Kinder in die Burg und die Treppen hinauf zu ihren Gemächern im Nordturm scheuchte.
    Lady Griselda wurde gleich geschäftig, packte Kessel, Zauberzeug und ihre schönsten Kleider aus. Sir

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