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Froschzauber

Froschzauber

Titel: Froschzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boje-Verlag H.-J. Fischer <Stuttgart>
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seinem Gürtel hing. Plötzlich konnte Olivia weder ihre Arme noch ihreBeine bewegen. Sie rutschte die Wand hinab, bis ihr Hintern mit einem Plumps auf dem Boden landete. Mit einem schallenden Lachen verließen die Jungen den Raum.
    »Los, Jakob«, hörte sie Adrian noch sagen, bevor die Tür zuschlug. »Jetzt üben wir noch ein bisschen Schwertkampf, und dann wird es Zeit, dieses Balg aus der Burg zu schaffen. Für Vater.«

Ein mächtiger Zauberer

Ein mächtiger Zauberer
    Der Burgraben war unheimlich tief und dunkel. Max tauchte kopfüber ein. Oben und unten konnte er allerdings nicht mehr unterscheiden, nachdem er mit fuchtelnden Armen und Beinen aus dem Fenster gestürzt war. Erst bekam er Panik. Aber dann fiel ihm ein, dass er ein Frosch war und eine halbe Ewigkeit lang den Atem anhalten konnte. Also entspannte er sich.
    Er sank jetzt nicht mehr tiefer, sondern trieb langsam wieder Richtung Oberfläche. Er hatte nicht nur den Sturz überlebt, stellte er fest, es war sogar ganz nett hier unten.
    Weit sehen konnte er im grünlichen Dämmerlicht des Wassers zwar nicht, ein paar kleine silbrige Fische aber konnte er immerhin ausmachen. Und wenn er sich anstrengte, ließ sich sogar die Burgmauer erkennen.
    Max schwamm zu ihr hinüber und überlegte. Die Mauer ragte steil auf und war sehr glatt. Er suchte nach einem Halt für seine Füße, aber die rutschten bloß ab. Er schwamm weiter, bis er schließlich einen Mauerspalt entdeckte, der ziemlich tief und vielversprechend aussah. Er steckte ein Vorderbein in den Spalt und hoffte, genug Halt zu finden, um sich hochziehen zu können.
    Aua!
    Etwas in dem Spalt hatte ihn gebissen! Max schielte hinein und entdeckte etwas, das gefährlich nach einem erbosten, Scheren schwingenden Flusskrebs aussah. Eilig schwamm Max weiter. Die Lage wurde langsam ernst. Er könnte es auf der anderen Seite versuchen, aber da würde es auch nicht anders aussehen, und an der Oberfläche fände er sich bloß außerhalb der Burgmauern wieder, ohne Aussicht, zurück durch das Fenster zu klettern – zu Olivia und dem Gegenmittel.
    Plötzlich hörte Max ein sonderbares Rauschen und ein Schwarm kleiner Fische schoss an ihm vorbei. So schnell, als schwämmen die Fische um ihr Leben. Dann wurde Max bewusst, dass sie womöglich wirklich um ihr Leben schwammen. Es folgte eine Woge und dann wurden im trüben Wasser die schwarzenUmrisse von etwas Großem, Gefährlichem sichtbar. Was hatte Adrian gesagt, als er Max aus dem Fenster gehalten hatte? Auf einmal kehrten die Worte mit aller Deutlichkeit zu Max zurück: Da drin lebt ein zwei Meter langer Hecht ... Hechte sind, wie Max sehr wohl wusste, brutale Jäger – große, gemeine Süßwasser-Räuber und für einen Fluss das, was der weiße Hai fürs Meer ist. Für ein großes Exemplar wie dieses wäre ein Frosch bloß ein Happs.

    Max tauchte ab – in der verzweifelten Hoffnung, dass der Hecht zu sehr auf den Fischschwarm fixiertwäre, um einen einsamen kleinen Frosch zu bemerken. Unglücklicherweise erregte eben diese Bewegung die Aufmerksamkeit des Hechts. Der Räuber warf sich herum, nahm Witterung auf und jagte Max nach.
     
    Olivia kochte vor Wut, aber gewissermaßen waren ihr die Hände gebunden. Sie konnte nicht einmal einen Finger rühren. Aber sprechen konnte sie noch.
    »Grimm!«, fluchte sie. »Wo steckst du, du nutzloser Feigling? Warum hast du dich nicht in ihren Knöcheln verbissen oder so?! Adolphus! Nie zuvor hat ein derart schwachköpfiger Drache auf Erden gelebt! Los, versenge ihnen die Augenbrauen!«
    Adolphus kehrte hoppelnd von der Asseljagd zurück.
    »Oh, tut mir leid«, sagte er. »Hast du mich gebraucht?«
    Grimm tauchte gähnend hinter dem Wandteppich auf.
    »Hat mich wer gerufen?«
    »Ja!«, sagte Olivia frustriert. »Adrian Hogsbottom hat Max in den Burggraben geworfen und ich kann nicht einen Finger rühren. Adrian hat mich beim Rausgehen verzaubert.«
    »Aha«, sagte Grimm hochmütig. »Läuft nicht so gut, was?«
    »Grimm! Du musst in den Burggraben springen und Max suchen. Adolphus kann das nicht. Er passt nicht durch diese schmalen Fenster.«
    »Und außerdem habe ich Höhenangst«, fügte Adolphus fröhlich hinzu.
    »Sieh zu, dass du ihn findest, bevor der Hecht ihn sich schnappt. Dann sucht ihr euch einen Weg zurück nach hier oben und Max kriegt das Gegenmittel.«
    »Ach! Und das ist schon alles?«, sagte Grimm und zog die Nase kraus. »Bloß mal eben in die hechtverseuchten Fluten springen, einen kleinen

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