Frost
unter dem Bett?»
«Da suchen sie immer zuerst», sagte ich. «Er muss woandershin.»
«Warum glaubst du denn, dass jemand danach sucht?»
Ich wusste es nicht.
Es war nur so ein Gefühl.
Ich schaute mich im Badezimmer um, aber es war zu klein.
Als ich wieder herauskam, sagte Sara: «Wie wär’s denn
im
Bett.»
«Im Bett?»
Sie ging zum Kopfteil, hob die Matratze an der Ecke hoch und schob sie zur Seite. «Wir könnten ihn zwischen die Sprungfedern klemmen.»
Ich zog die Matratze ganz vom Bett und lehnte sie an die Wand.
Ein dünner Stoff bedeckte den Sprungfederkasten. Ich zog ihn ab.
«Wir müssen nur ein paar von diesen Holzlatten brechen und die Sprungfedern in der Mitte herausholen», sagte Sara. «Dann quetschen wir den Koffer dazwischen und legen die Matratze darüber.»
Die Holzlatten waren alt und schon etwas morsch. Es würde kein Problem sein, sie zu zerbrechen. Aber die Sprungfedern waren ziemlich stabil.
Ich bat Sara zu warten, nahm meine Jacke und ging hinaus zur Rezeption.
Zacks Truck stand immer noch auf dem Parkplatz.
Ich blieb eine Weile dort stehen, um sicherzugehen, dass er hier nicht irgendwo herumlungerte. Aber ich sah ihn nicht, also nahm ich an, dass er hineingegangen war, um mit Caroline zu streiten.
Sollte er doch.
Ich kletterte über die Klappe auf die Ladefläche des Trucks, kniete mich vor die rote Werkzeugkiste und öffnete sie. Ich war mir ziemlich sicher, dass Zack etwas darin aufbewahrte, was ich gebrauchen konnte.
So war es auch.
Das Erste, was mir ins Auge sprang, war ein schwarzer Zimmermannshammer. Ich nahm ihn heraus, wühlte noch ein bisschen und fand einen schweren Schraubendreher. Dann schloss ich den Werkzeugkasten und kletterte vom Truck.
Zurück im Zimmer, zeigte ich Sara das Werkzeug.
«Wo hast du die denn her?»
Ich sagte es ihr, und sie runzelte die Stirn.
«Ich bringe sie zurück, wenn wir fertig sind», sagte ich. «Es sei denn, du möchtest diese Sprungfedern mit der Hand herausziehen.»
Sie sagte nichts mehr.
Wir zogen den Sprungfederkasten aus seinem Rahmen. Mit dem Hammer zerbrach ich drei Holzlatten in der Mitte. Die Sprungfedern darunter waren angerostet, und ein paar von ihnen ließen sich mühelos lösen.
Andere leisteten mehr Widerstand, aber schließlich hatten wir genügend Platz für den Koffer geschaffen.
«Versuch’s mal», sagte ich.
Wir legten den Sprungfederkasten zurück in den Rahmen und stopften dann den Koffer in die Mitte. Er passte perfekt hinein.
Die Lücken füllten wir mit dem zerbrochenen Holz und den verrosteten Sprungfedern. Dann legten wir die Matratze darüber.
Keiner würde etwas bemerken.
Sara lächelte. «Ich hab doch gesagt, dass es funktioniert.»
Ich gab zu, dass sie recht gehabt hatte.
Dann küsste ich sie.
***
Als wir das Zimmer wieder aufgeräumt hatten, nahm ich die Werkzeuge und ging hinaus zur Rezeption. Erst stand ich eine Weile auf dem Weg und rauchte zwei Zigaretten; als ich mir sicher war, dass mich niemand beobachtete, ging ich auf den Parkplatz und kletterte auf den Truck.
Da waren Fußspuren beim Werkzeugkasten.
Eine Sekunde lang verkrampfte sich mein Magen, dann stellte ich fest, dass es meine eigenen Spuren waren. Ich schüttelte den Kopf, öffnete den Kasten und legte die Werkzeuge zurück.
Zurück im Zimmer, erzählte ich Sara von den Fußspuren.
Es schien sie nicht zu kümmern.
Ich fragte sie, wie es ihr ging.
Sie sah mich an. «Ich glaube, wir sollten nach Syl schauen.»
«Warum?»
«Weil es komisch wirkt, wenn wir es nicht tun.»
«Ich glaube nicht, dass du ihn sehen willst», sagte ich. «Er ist wirklich in keiner guten Verfassung. Du könntest …»
«Ich schaff das schon.»
Sie bückte sich, um sich die Schuhe anzuziehen, dann blickte sie sich nach ihrem Mantel um.
Ich rührte mich nicht.
Sie bemerkte es und sagte: «Komm, lass uns gehen.»
«Bist du sicher, dass es dir gutgeht?»
Sara schnaubte, kurz und sanft. «Nein, mir geht es nicht gut. Gar nicht.»
«Willst du ihn trotzdem sehen?»
«Ich komm schon klar.»
Sie fand ihren Mantel, legte ihn sich um die Schultern und setzte sich neben mich aufs Bett. «Kommst du mit mir?»
Ich griff nach ihrer Hand. Sie wollte sie mir erst nicht geben, aber dann tat sie es doch.
«Das alles tut mir leid», sagte ich. «Ich weiß, dass du das alles nicht wolltest, und ich habe einfach nicht nachgedacht …»
Sie zog ihre Hand weg und stand auf. «Das ist jetzt nicht mehr wichtig.»
«Doch, es ist wichtig. Ich
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