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Frostblüte (German Edition)

Frostblüte (German Edition)

Titel: Frostblüte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Marriott
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mich.
    Der Aufprall nahm mir die Luft. Wir drei schlitterten über den Boden, mein rechtes Knie und mein Ellbogen schrammten schmerzhaft über die gefrorene Erde. Ich spürte Arian zucken und seinen keuchenden Atem in meinen Nacken.
    Menschen schrien: Sie schrien meinen Namen, Arians und Lucas. Ich hörte Ion Constantin unflätige Flüche ausstoßen. Luca versuchte sich unter mir und Arian herauszukämpfen. Ich wollte helfen, kam jedoch nicht auf die Beine. Arian drückte mich bleischwer nach unten.
    »Arian! Arian! « Ich wusste nicht, ob ich es war, die schrie, oder Luca oder wir beide.
    Sein Gewicht wurde plötzlich angehoben. Ein eisiger Schauder schüttelte meinen Körper, als ich seine Wärme nicht mehr spürte. Luca sprang hoch. Ich rappelte mich auf. Wir drehten uns beide um.
    Arian lag bäuchlings im Schnee. Livia kniete neben ihm. Überall war Blut.
    Arians Blut.
    Luca stöhnte. Er zog Arian an seine Brust und hielt ihn in den Armen. Die Heilerin blieb stumm, sie warnte uns nicht einmal, vorsichtig zu sein. Auch ohne die Wunde gesehen zu haben, hätte mir allein das schon alles gesagt, was ich wissen musste. Tief in Arians Seite steckte ein Armbrustpfeil. Dunkles Blut rann heraus, tropfte über seine Rüstung, über Luca und bildete unter ihm eine Lache im Schnee.
    »Oh, mein Bruder«, flüsterte Luca. »Nicht so. Nicht für mich.«
    »Idiot. War nicht … nur für dich.« Arian stieß die Worte keuchend aus, das Atmen hob seine Brust in kurzen, flachen Zuckungen. »Frost …«
    Ich kroch auf Händen und Füßen zu ihnen und drückte mich gegen Arians unversehrte Seite, um ihn zu stützen. Er hob den Arm, seine zitternden Finger umfassten meinen Nacken, als er mich näher zog.
    »Na, schlägst du … mir jetzt den Schädel ein?«, fragte er und versuchte zu lächeln. Seine Zähne waren blutverschmiert.
    »Ich mache dieses Mal eine Ausnahme«, erwiderte ich und gab mir Mühe zurückzulächeln. Ich legte meine Hand auf sein Herz und drückte zart meine Lippen auf seine. Er schmeckte nach Eisen und Salz. Blut und Tränen. »Arian, ich –«
    Er schüttelte leicht den Kopf und riss die Augen auf wie ein Kind, das unbedingt länger aufbleiben will. »Sorgst du dafür … dass sich Luca … von Ärger fernhält?«
    »Du weißt, dass ich das tun werde.«
    »Ja.« Er sah zu Luca, das Grübchen erschien wieder. »Du auch. Pass auf, dass diese rechthaberische …«
    Ein schrecklicher Krampf schüttelte Arians Körper, seine Finger bohrten sich in meinen Nacken. Luca beugte sich herunter, drückte einen Kuss auf die Stirn seines Bruders und hielt ihn umklammert, während Arians Glieder mit letzter Kraft zuckten.
    Ich spürte Lucas Finger auf meinen. Ich umfasste sie und unsere Hände verbanden sich auf Arians Brust. Wir hielten ihn in der Stille des fallenden Schnees zwischen uns. Die einzige Wärme in meiner Welt war in diesem Moment der Punkt, an dem unsere Hände zusammentrafen. Ich schloss die Augen.
    Arians Finger rutschten schlaff von meinem Nacken.
    »Diesen dreckigen Bastard wären wir los!« Ions schneidende Stimme hallte über den Innenhof.
    Auf der ersten Wehrplattform hielten zwei Bergwächter Ion Constantin fest, seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Die Armbrust, mit der er Arian getötet hatte – mit der er es auf Luca und mich abgesehen hatte –, lag zertrümmert unten an der Mauer. Sein Gesicht war zu einem freudigen Grinsen verzogen. »Möge Ovidiv auf seinen Kadaver pissen!«
    In mir knurrte der Wolf, schnappte und begann zu heulen: eine schauerliche Wehklage, die mir in den Ohren hallte, meine Zähne schmerzen ließ und dafür sorgte, dass ich mich zusammenkrümmte. Der Wolf konnte meinen Schmerz fühlen.
    Er lechzte nach Rache.
    Mit einem hörbaren Knack legten sich Eisblumen Schicht um Schicht über meine Haut. Luca stöhnte vor Schmerz, doch er umklammerte meine Hand, sein Gesicht zuckte. »Nein, Frost! Nicht!«
    Vorsichtig befreite ich meine Finger aus seinen und stand auf. Alles um mich herum verdunkelte und bewegte sich, die schneidende Kälte veränderte selbst die Luft. Mein Haar löste sich aus dem Zopf und peitschte mir um den Kopf, als bliese ein stürmischer Wind. Um die dicken Strähnen bildeten sich funkelnde Eiskristalle. Das Eis knackte an meinen Fingerspitzen, wurde länger, formte sich zu langen Krallen.
    »Ion Constantin.« Es waren meine Lippen, die sich bewegten, doch die Worte kamen als schriller, heulender Klagelaut heraus, ich war halb Mensch, halb Tier.
    Ich ging

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