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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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des Sieges, das er am Ende fühlte. Ich rief ein Bild des Spartaners nach dem nächsten auf, bis ich nur noch sein Gesicht sah und nur noch seine Gefühle spürte – bis ich mit Logan fast eins war.
    Und dann griff ich an.
    Klirr! Klirr! Klirr!
    Ich trat vor und vollführte mit dem Schwert eine schnelle Kombination von Schlägen.
    Stechen, stechen, stechen.
    Preston schaffte es, die Hiebe abzulenken, aber er tat dabei etwas, das er bisher nie getan hatte: Er wich zurück, statt vorwärts zu drängen.
    Zum ersten Mal flackerte hinter dem brennenden Hass auf mich Sorge in seinen Augen auf. »Wieso bist du plötzlich so viel besser?«
    »Ich bin eine Gypsy«, knurrte ich. »Nikes verdammter Champion . Von der Göttin persönlich gesegnet und mit Magie beschenkt. Und Nike ist der Sieg selbst, schon vergessen? Sie ist der Inbegriff des Sieges.«
    »Und?«, murrte Preston.
    »Deshalb habe ich einen Weg gefunden, dich zu schlagen, Volltrottel. Ich habe einen Weg gefunden, zu siegen.«
    Okay, ich gewann nur, weil ich Logans Erinnerungen und Kampffähigkeiten angezapft hatte, aber die große Klappe gehörte allein mir.
    Preston öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, aber ich ließ ihm keine Gelegenheit dazu. Ich nutzte meinen Vorteil und warf mich vollkommen in den Kampf, wendete jeden fiesen Trick an, den Logan kannte, und noch ein paar fiesere, die ich mir selbst ausdachte.
    Mit dem ersten Schlag schlitzte ich ihm den Arm auf.
    Beim zweiten glitt Vic über seinen Bauch.
    Und mit dem dritten schlug ich Preston das Schwert aus der Hand.
    Er bückte sich und angelte verzweifelt nach seiner Waffe, aber ich stoppte meinen Angriff keine Sekunde. Ich riss das Bein zurück und trat ihm ins Gesicht. Unter meinem Turnschuh knirschte etwas, und der Schnitter schrie.
    Eine Sekunde später war alles vorbei. Preston lag auf dem Rücken, und ich hielt Vic gegen seine Kehle gepresst.
    »So sollte es sein!«, krähte Vic, und sein Auge leuchtete in der Dunkelheit wie ein purpurner Mond.
    Vics Stimme riss mich aus meinem Taumel, und ich blinzelte ein paarmal. Ich fühlte mich ein wenig benommen und desorientiert. Vielleicht, weil ich mich so heftig auf Logans Erinnerungen konzentriert hatte. Obwohl ich gerade erst gegen Preston gekämpft hatte, konnte ich mich nur vage daran erinnern, was geschehen war und wie genau ich ihn besiegt hatte.
    Preston starrte zu mir auf. In seinen scharlachroten Augen flackerte immer noch dieser glühende Hass, obwohl sein Gesicht blutig und seine Nase gebrochen war. »Los, Gypsy. Töte mich. Oder traust du dich nicht?«
    Ich bewegte Vic ein paar Millimeter, aber das reichte schon aus, um die Haut an Prestons Kehle zu ritzen. Ein einzelner Blutstropfen rann ihm über den Hals.
    »Mach schon«, zischte er. »Töte mich!«
    Ich wollte es – ich wollte es wirklich. Für alles, was er mir angetan hatte, und weil er Logan, Oliver und selbst den Fenriswolf verletzt hatte. Aber jetzt war Preston selbst verletzt und zudem unbewaffnet. Er stellte keine Bedrohung mehr dar, und ihn jetzt umzubringen hieße, keinen Deut besser zu sein als er. Außerdem hatte ich eine vage Vermutung, was er damit wirklich erreichen wollte.
    »Warum?«, fragte ich. »Damit du deinen Tod Loki widmen kannst, um ihn zu stärken, richtig? Das tun Schnitter. Sie opfern andere Leute und sogar sich selbst ihrem Gott, in dem Versuch, ihm beim Ausbruch aus diesem magischen Gefängnis zu helfen, in dem er sitzt. Wenn du mich fragst, ist das ein bisschen irre. Ich würde einem solchen Gott nicht dienen wollen.«
    »Aber es funktioniert«, zischte Preston. »Die Siegel sind schon fast gebrochen, und es wird nicht mehr lange dauern, bis wir den Schlüssel zum letzten finden. Bald wird Loki frei sein, und sein Chaos wird wieder herrschen. Und wenn das geschieht, wirst du den Tag bereuen, an dem du geboren wurdest, Gypsy. Du und Nike und all die anderen Mitglieder dieses jämmerlichen Pantheons.«
    Siegel? Ein Schlüssel? Ich hatte keine Ahnung, ob Preston totalen Mist von sich gab oder ob er tatsächlich wusste, wovon er da sprach. Vielleicht lag es an seinem verzerrten Gesicht oder an dem roten Feuer, das an den Stellen flackerte, an denen seine Augen sein sollten, aber mir lief ein kalter Schauder über den Rücken.
    »Du erledigst mich besser jetzt, Gypsy«, fauchte Preston. »Oder ich werde eines Tages freikommen, und dann töte ich diese tattrige alte Großmutter, die du so sehr liebst.«
    Ich hatte meinen Dad niemals kennengelernt, und meine

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