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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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froh, dass es dir gut geht. Ich habe mir Sorgen gemacht, Logan.«
    Ich hatte gedacht, an diesem Tag könnte mich nichts mehr überraschen, aber die beiläufige Vertrautheit, mit der die beiden miteinander umgingen, hatte ich nicht erwartet. So wie sie sich unterhielten, konnte man meinen, sie seien … befreundet oder irgendwas. Vielleicht sogar verwandt , flüsterte eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf. Zum ersten Mal fiel mir auf, wie sehr sie sich ähnelten – und dass sie beide schwarzes Haar und eisblaue Augen hatten.
    Logan und Nickamedes? Verwandt? Es fiel mir ein bisschen schwer, das zu schlucken, besonders da ich noch nie mitbekommen hatte, dass der eine über den anderen gesprochen hätte. Außerdem war Nickamedes einfach zu verbissen, um zur selben Familie zu gehören wie jemand, der so locker war wie Logan.
    In diesem Moment drehte sich Nickamedes mit bösem Blick zu mir um, als wollte er diesen Punkt unterstreichen.
    »Zwei Schüler ernsthaft verletzt, du bist mit Blut bedeckt, ein Schnitter auf dem Gelände, ein Fenriswolf, der irgendwo frei herumläuft, und schwere Schäden am Hotel«, blaffte Nickamedes. »Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Gwendolyn?«
    Ich dachte eine Sekunde nach, dann grinste ich ihn an. »Ich habe mich exakt an Ihre Anweisungen gehalten. Ich habe nie auch nur einen Fuß aus dem Hotel gesetzt.«
    Ich dachte schon, der Bibliothekar würde die Hände ausstrecken und mich an Ort und Stelle erwürgen.
    Eine Stunde später saß ich in meinem Bett in der Krankenstation des Hotels und beobachtete Professor Metis dabei, wie sie Oliver heilte. Metis hatte sich bereits um die Wunde an Logans Bein gekümmert, und jetzt war der Spartaner in einem anderen Zimmer und erzählte Trainer Ajax und Nickamedes zum zehnten Mal, was passiert war. Wie Logan schon gesagt hatte, hatte ich nur ein paar blaue Flecken und Abschürfungen, und damit waren meine Verletzungen nicht schlimm genug, um Heilung zu erfordern. Aber ich war trotzdem auf der Krankenstation geblieben. Ich musste mich mit Oliver unterhalten – über eine Menge Dinge.
    »So«, sagte Metis. »Fertig.«
    Sie nahm die Hände von Olivers Schulter, und das warme, goldene Glühen, das seinen Körper eingehüllt hatte, verblasste langsam. Den Bolzen hatte Metis bereits aus seiner Schulter entfernt, und die Haut dort war nun glatt und wieder vollkommen gesund. Olivers Gesicht war immer noch blass und verschwitzt von den Schmerzen, aber hätte ich nicht gesehen, wie er sich auf der Baustelle am Boden gewunden hatte, hätte ich nie vermutet, was er durchlitten hatte.
    Metis sah mich an, dann Oliver. Ihre grünen Augen hinter der silbernen Brille waren dunkel und nachdenklich. Sie spürte, dass irgendetwas zwischen uns vorging, aber ich bot keine Erklärung an und Oliver ebenso wenig.
    »Ich lasse euch beide ein paar Minuten allein«, sagte sie schließlich, nachdem klar wurde, dass Oliver und ich uns nicht in ihrer Gegenwart unterhalten würden.
    »Danke, Professor«, sagte ich leise. »Ich glaube, das wüssten wir beide zu schätzen.«
    Metis nickte, dann verließ sie den Raum und schloss die Tür hinter sich. Oliver und ich schwiegen noch eine Weile.
    »Also, hier sind wir nun«, sagte ich schließlich und sah den Spartaner an, der halb im Bett lag, halb saß.
    Er seufzte. »Ja. Wir Glücklichen.«
    Wieder breitete sich Schweigen aus. Von ihrem Platz auf dem Tisch an der Wand starrte uns die Statue von Skadi an. Jetzt war ihr Gesicht neutral.
    »Willst du mir davon erzählen?«, fragte ich schließlich sanft.
    Oliver verzog das Gesicht. »Ich nehme an, das schulde ich dir, oder?«
    Ich zuckte nur mit den Schultern.
    Oliver seufzte wieder, dann setzte er sich auf dem Bett auf und schwang die Beine über den Rand, sodass er mich ansehen konnte. Er nahm die Schultern zurück und suchte meinen Blick.
    »Also, ich bin schwul und in meinen besten Freund verliebt, der nicht schwul ist und keine Ahnung hat, wie ich in Bezug auf ihn empfinde. Aber das weißt du ja alles schon. Das wusstest du, seit du in der Turnhalle mein Notizbuch angefasst hast.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wusste ich nicht. Ich habe das Gefühl empfangen, dass du ernsthaft auf jemanden stehst, aber mir war nicht klar, auf wen. Du hast mir das Notizbuch aus den Händen gerissen, bevor ich ein Bild von Kenzie sehen konnte.«
    Oliver runzelte die Stirn. »Aber ich dachte, du wüsstest es. Du hast all dieses Zeug darüber gesagt, dass ich nicht will, dass irgendwer

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