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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Nickamedes wechselten einen weiteren Blick, der nur dafür sorgte, dass sich meine Sorge und meine Panik noch verstärkten.
    »Du musst verstehen, dass das, was Logan durchgemacht hat, tief traumatisierend war«, sagte Metis. Endlich suchten ihre sanften grünen Augen meinen Blick. »Wir haben gerade der Band dabei geholfen, alles aufzubauen, als Agrona Logan bat, ihr kurz an den Rand der Bühne zu folgen. Sie hat ihre Amazonen-Schnelligkeit eingesetzt, um ihm das goldene Halsband anzulegen, bevor irgendwer von uns auch nur verstand, was vor sich ging. Und Logan hat sich sofort … verändert. Als wir ihm helfen wollten, ergossen sich immer mehr Schnitter in den Konzertsaal, und wir hatten den Kampf schon verloren, bevor er richtig angefangen hatte.«
    Metis hielt einen Moment inne. »Aber Logan wurde nicht nur durch das verletzt, was die Schnitter ihm angetan haben … sondern vor allem durch das, was er dir angetan hat.«
    »Aber er wollte mich doch nicht verletzen«, sagte ich. »Nicht wirklich. Er hat es nur getan, weil Agrona ihn mit Apates Juwelen kontrolliert hat. Sie ist diejenige, die ihn dazu gebracht hat, in den Schnittermodus zu schalten und einen Mordanschlag auf mich zu starten. Das wissen Sie, oder? Er sitzt nicht im Akademiegefängnis, oder? Denn dort gehört er nicht hin.«
    »Nein, Logan sitzt nicht im Akademiegefängnis«, erklärte Metis. »Alles, was du sagst, ist wahr. Wir wissen es alle, und auch Logan weiß es. Aber das macht die Sache für ihn nicht leichter.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte ich. »Was verschweigen Sie mir?«
    Metis und Nickamedes sahen sich zum dritten Mal kurz an, dann suchte Nickamedes ruhig meinen panischen Blick.
    »Wir wollen damit sagen, dass Logan fort ist, Gwendolyn«, erklärte er sanft. »Er hat die Mythos Academy verlassen – für immer.«
    Ich war wie betäubt. Nicht wütend, nicht durcheinander … einfach nur … betäubt.
    Bei all den Dingen, die hätten passieren können, bei all den Gründen, die es dafür hätte geben können, dass Logan nicht hier war, hätte ich das niemals erwartet. Der Spartaner war weggegangen? Warum? Warum sollte er das tun? Ich verstand nicht, warum .
    Ich öffnete den Mund, fand aber keine Worte. Ich bemühte mich, aber ich brachte einfach keinen Laut über die Lippen. Nickamedes zog einen kleinen weißen Umschlag aus der Hosentasche. Ich sah den Schmerz und das Mitleid in seinem Blick – in seinen eisblauen Augen, die denen von Logan so sehr ähnelten.
    »Hier«, sagte er mit derselben, sanften Stimme. »Vielleicht hilft dir das dabei, eine Erklärung zu finden. Es tut mir leid, Gwendolyn. Wirklich.«
    Nickamedes legte den Brief auf die Bettkante und verließ das Zimmer. Metis drückte mir noch kurz die Schulter, bevor sie dem Bibliothekar folgte und die Tür hinter sich schloss. Ich saß lange Zeit einfach nur da wie erstarrt, während ich den Umschlag ansah, als wäre er eine Maat-Natter, die mich beißen würde, sobald ich mich auch nur einen Millimeter bewegte. Nyx schlief neben mir auf dem Bett, und ihre Pfoten zuckten im Traum, doch zum ersten Mal tröstete mich die Gegenwart des Wolfswelpen nicht. Genauso wenig wie Vic, der im Schlaf etwas über das Töten von Schnittern murmelte.
    Logan war weggegangen? Was sollte das bedeuten? Hatte sein Dad ihn aus irgendeinem Grund irgendwohin geschickt? Warum erzählte der Spartaner mir nicht selbst, was vor sich ging? Warum war er nicht wenigstens gekommen, um sich von mir zu verabschieden?
    Endlich griff ich mit kalten, zitternden Händen nach dem Umschlag und zog den Brief darin heraus. Ich holte tief Luft, faltete das Stück Papier auseinander und fing an zu lesen.
    Liebes Gypsymädchen,
    das, was geschehen ist, tut mir unglaublich leid. Das, was ich Dir angetan habe, tut mir unglaublich leid. Ich wollte Dich nie verletzen, und ich hätte in einer Million Jahre nicht geglaubt, dass ich es tun könnte. Jetzt verstehe ich, wie Du Dich gefühlt haben musst, nachdem Du Preston mit Deiner Magie getötet hattest – wie sehr es Dich entsetzt und schockiert haben muss. Wie viel Angst Du davor hattest, dass Du dasselbe noch mal einem von uns antun könntest – mir antun könntest.
    Du hast getan, was Du tun musstest, um zu überleben. Aber diese Entschuldigung kann ich nicht anführen.
    Ich habe Dir mein Schwert in den Körper gerammt, weil ich unter dem Einfluss eines Schnitterzaubers stand. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass ich es wirklich getan habe. Und das

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