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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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– weder konnte sie sich bewegen noch in dieser Dunkelheit irgendetwas sehen. Und so blieb ihr nur abzuwarten.
    Arrow zuckte zusammen. Ein Schnauben ertönte in unmittelbarer Nähe, dann folgte ein grollender, verärgerter Aufschrei, und dumpfe Schritte ließen verlauten, dass sich die Riesen entfernten.
    Die Person auf der anderen Seite des Mantels entspannte sich. Doch als Arrow sie beiseite drängen wollte, um aus der Nische hervorzukriechen, wurde sie wieder zurück gepresst. „Das ist ein Test. Halte still, und bleib, wo du bist!“
    Wenige Augenblicke später löste sich der Druck, und Arrow kugelte aus dem Spalt wie Fallobst. Bevor sie sich orientieren und ausmachen konnte, wer ihr da zu Hilfe geeilt war, presste sie ihre Hand fest auf die brennende Stelle am Oberarm. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wand sie sich von einer Seite zur anderen. Warmes Blut quoll aus der Wunde. Jemand setzte sich neben sie, stieß ihre Hand beiseite und schaute sich den Arm an. Im ersten Moment glaubte Arrow noch, dass sie fantasieren würde, doch plötzlich traf es sie wie ein Schlag.
    „Harold?“
    Ohne auf sie einzugehen, schaute er sich um und gab dabei einen schrillen Pfeifton von sich. Im nächsten Moment kam eine faustgroße, schwarze Kreatur von einem der Bäume geklettert, und als Arrow erkannte, was es war und dass es sich auf sie zu bewegte, begann sie zu schreien.
    Harold presste seine Hand auf ihren Mund und drückte mit der anderen Hand ihren verletzten Arm auf den Boden. „Bist du von allen guten Geistern verlassen?“, murrte er sie in strengem Ton an. „ Hier lauern noch ganz andere Gefahren, gegen die die Wachen ein Kinderspiel sind!“
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte Arrow auf die dicke Spinne, die sich über ihren verwundeten Arm hermachte. In Sekundenschnelle webte sie über die verletzte Stelle ein feines Tuch, und genauso schnell, wie sie ihren Verband zusammenknüpfte, verschwand auch der beißende Schmerz. Trotzdem wurde Arrow übel und sie begann zu würgen.
    „Was?“, fragte Harold tadelnd. „Vor dem kleinen Ding da hast du Angst?“
    Arrow kniff ihre Augen zusammen und machte auf Harold beinahe den Eindruck, als würde gerade die Welt untergehen.
    „Reiß dich zusammen und hör gefälligst auf zu heulen! Das sind mir die Liebsten – den Fenriswolf zu ihrem Schmusetierchen verhätscheln, aber sich wegen der Schwarzen Heilerin in die Hose machen.“
    Mit geschlossenen Augen ließ Arrow die Prozedur über sich ergehen und wartete sehnlichst darauf, dass Harold seinen Griff löste, denn das würde bedeuten, dass die Spinne endlich fertig war. Als es soweit war, lag sie noch immer starr am Boden.
    „Ich verstehe dich nicht“, nörgelte Harold sie an. „Du hast ihre Jungen doch schon über deine Hand krabbeln lassen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken, und plötzlich reagierst du, als wäre sie dein Henker.“
    „Ist sie weg?“, fragte Arrow und öffnete im selben Moment ihre Augen. Doch die Schwarze Heilerin war noch nicht verwunden, sondern hockte still an ihrer Seite.
    „Gib ihr ihren Lohn“, sagte Harold genervt.
    „Was will sie denn?“, fragte Arrow, die am ganzen Körper vor Angst zitterte.
    „Gib ihr eine Träne – dürfte dir im Moment ja nicht sehr schwer fallen. Du heulst wie eine Erstklässlerin, die ihrer Süßigkeiten beraubt wurde.“
    Nur widerwillig fuhr Arrow mit ihrem Finger über ihre Wangen und ließ die daran hängen geblieben Tränen auf die Spinne tropfen. Anschließend verschwand diese wieder auf den Baum.
    „Bist du jetzt fertig mit der Flennerei? Wir müssen weiter. Hier können wir nicht länger bleiben. Die Schwarze Heilerin und ihre Kinder werden dein Blut von dem Baum entfernen und die Spuren verwischen.“
    Wie vor den Kopf geschlagen schaute Arrow ihm in die Augen, und je länger sie das tat, desto mehr Wut stieg in ihr hoch.
    „Sag mal, hast du sie noch alle?“, fragte sie völlig fassungslos. „Bevor du mir nicht erklärt hast, was du hier tust, gehe ich nirgendwo hin!“
    Zornerfüllt funkelte Harold sie an. „Die gleiche Frage könnte ich dir stellen. Soweit ich weiß, hast du deine Mission erfüllt und solltest längst wieder in der anderen Welt sein. Doch obwohl du nichts hast, womit du wieder dorthin zurückkehren kannst, bist du hier geblieben. Da frage ich mich doch allen Ernstes, wer von uns beiden nicht ganz richtig tickt!“
    „Ich habe noch etwas zu erledigen“, entgegnete Arrow.
    „Großartig. Dann haben wir ja endlich einmal was

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