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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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du eigentlich nicht erzählt, dass du ihn sehen kannst?“
    Resignierend nahm Harold neben Arrow Platz. „Weil Anne und die Anderen dich dann niemals hätten gehen lassen. Sie hätten William unschädlich gemacht und ohne ihn hättest du niemals das Tor zur Unterwelt durchschreiten können. Er ist ein Teil des Schlüssels und außerdem ein Wesen, das zwischen den Welten wandeln kann.“
    „Aber wenn die Anderen keine Ahnung über Williams Anwesenheit hatten, wie konntest du ihn dann bemerken? Und woher weißt du all diese Dinge über Musen?“
    Ein Schrecken schlich über Harolds Gesicht. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte es versteinert – als wäre nur sein Körper anwesend, und der Rest seinerselbst würde an einem fernen Ort verweilen. „Weil ich selbst eine bin“, entgegnete er mit gequälter Miene.
    Arrows Gesichtszüge entglitten. Fassungslos musterte sie ihn, doch der ersehnte Hinweis, dass es sich bei dieser Bemerkung um einen Scherz handeln könnte, blieb aus.
    „Arrow?“, ertönte es unweit entfernt.
    Als sie sich umsah, erblickte sie William, der zusammen mit dem Fenriswolf auf sie zugelaufen kam. Erschrocken fuhr sie hoch und nur wenige Augenblicke später fiel William ihr um den Hals.
    „Ich habe mir solche Sorgen gemacht“, hauchte er ihr erleichtert zu. „Anfangs hatte ich geglaubt, sie abgehängt zu haben, doch als ich bemerkte, dass mir nur ein Teil der Wachen gefolgt war, hatte ich dich schon lange hinter mir gelassen.“
    Er hielt Arrow fest umschlungen und gab ihr immer wieder liebevolle Küsse auf den Kopf. Dabei bemerkte er die skeptischen Blicke nicht, die Arrow Harold zuwarf.
    „Aber es ist ja nichts passiert“, erwiderte sie beschwichtigend. „Dank Harolds Hilfe habe ich sie abschütteln können.“
    „Dann ist ja gut. Ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet“, entgegnete er, löste sich aus der Umarmung und streckte ihr seine Hand entgegen. „Komm jetzt. Wir müssen weiter. Es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die Wache neue Späher ausschickt. Ab jetzt wird die Reise schwieriger.“
    Harold musterte William misstrauisch, während dieser ihn keines Blickes würdigte. Dann löste sich der alte Mann aus seiner Haltung und schritt grimmig an ihnen vorbei.
    „Wo willst du hin?“, fragte Arrow verwundert.
    „Er hat Recht“, erwiderte Harold schnippisch, während er weiterging. „Wir sollten gehen.“
    Völlig perplex von dieser unterkühlten Atmosphäre löste Arrow ihre Hand von Williams und ging an die Seite des Fenriswolfes, der sie liebevoll mit der Schnauze anstupste.
    Schweigsam setzten sie ihren Weg fort. Erfolglos versuchte Arrow, beiden Männern aus dem Weg zu gehen. Am liebsten wäre sie auf den Fenriswolf gesprungen und mit ihm in großen Sprüngen davon geritten. Doch Weglaufen hätte die ganze Sache vermutlich auch nicht einfacher gemacht. Ohne jemanden, der sie führte, wäre sie aufgeschmissen gewesen und so blieb ihr nur abzuwarten.
    Immer und immer wieder schossen Arrow die Gedanken durch den Kopf. Sie dachte nicht nur über Harolds Worte nach, sondern überlegte auch, ob sie William vielleicht schon vor ihrer Reise zur Weltenbibliothek getroffen haben könnte. Immerhin hatte er zu ihr gesagt, dass sie sich schon ihr ganzes Leben kennen würden, und er verhielt sich auch so. Spielte ihr der Aufenthalt in der Unterwelt möglicherweise einen Streich? War sie schon im Begriff, Dinge zu vergessen, oder hatte er sie angelogen?
    Einige Stunden später legten sie eine Pause ein. Williams Aussage nach war es bis zu Hels Reich nicht mehr sehr weit und Arrow sollte sich schonen. Dieser Aufforderung kam sie nur allzu gern nach, denn zu ihren drückenden Kopfschmerzen hatten sich zwischenzeitlich auch noch schmerzende Füße gesellt.
    William bot Arrow einen Schluck Wasser an, und während sie die Flasche schon angesetzt hatte, murrte Harold sie böse an.
    „Nicht trinken! Hast du schon vergessen, was Sally dir über die Speisen der Unterwelt gesagt hat?“
    Gerade noch rechtzeitig setzte sie das Gefäß wieder ab. „Ich dachte nicht, dass das auch für Wasser gilt.“
    „Wasser ist auch Nahrung, zwar flüssig, aber zum Leben benötigst du es dennoch!“
    „Stimmt das?“, fragte sie William skeptisch.
    Er schenkte ihr ein betörendes Lächeln und entgegnete ganz unschuldig: „Was meinst du?“
    „Könnte mir dieses Wasser hier schaden?“
    „Wie kommst du denn auf die Idee? Und was bringt dich zu der Annahme, dass ich dir absichtlich Schaden

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