Fruehlingsherzen
unseres Zusammenseins vor mir auferstehen – die schlimmen Momente, die witzigen und die leidenschaftlichen …“
„Ich liebe dich.“
Er schloss gequält die Augen. „Ist dir klar, was du da sagst?“
„Ja. Sag du es auch.“
Mit einem Ausdruck der Verwunderung schaute er auf sie herab. „Ich glaube, du meinst es ernst.“ Sie nickte stumm.
„Oh, Kyla!“ Er hob sie auf und schwenkte sie ausgelassen durch den Raum. „Ich liebe dich! Dich und deine verrückte Katze, deine Fußmassagen, deine New-Age-Musik, deinen braunen Gürtel in Karate und deine Vorliebe für Streuselkuchen. Eine Zeit lang hasste ich dich sogar, weil du mir gezeigt hattest, wie das Leben mit dir sein könnte, um mir dann alles zu nehmen. Mir wurde klar, dass ich nie mit einer Frau glücklich werden würde, die ich in meinem gegenwärtigen langweiligen Zustand zufriedenstellen könnte, und beschloss deshalb, mich zu ändern.“ Er blieb stehen und stellte Kyla wieder auf die Beine.
Erst als sie ihr Gleichgewicht wiederfand, begriff sie, was er gesagt hatte. „Pete, nein! Ich liebe dich so, wie du bist!“
„Das höre ich gern, aber es wird mich nicht davon abhalten, Karateunterricht zu nehmen oder Spanisch zu lernen, damit wir durch Mexico und Südamerika reisen können. Und auch das Drachenfliegen gebe ich nicht mehr auf.“
„Aber Pete, das alles ist doch völlig unnötig! Für mich brauchst du es jedenfalls nicht zu tun.“
Er ergriff ihre Hand und lachte. „Nicht für dich. Für mich. Du hast mich aus meinem Alltagstrott gerissen, Kyla, und so soll es bleiben. Ich habe mir das Bild von der Katze gekauft, weil es mich daran erinnern soll, dass das Leben auch Spaß bedeutet. Peggy hatte recht. Du bist gut für mich. Du hast mich wieder zum Leben erweckt. In jenen Tagen mit dir, als wir alle möglichen Risiken eingingen und unser Leben aufs Spiel setzten, habe ich mich durch und durch lebendig gefühlt.“
„Was habe ich bloß angerichtet?“, stöhnte Kyla. „Nun wirst du die verrücktesten Sachen ausprobieren wollen!“
„Vielleicht. Doch wenn ich danach zu dir nach Hause komme, werden wir uns lieben wie nie zuvor. Man darf nicht ängstlich sein, wenn man das Leben genießen will. Das hast du mich gelehrt.“
„Aber Pete – denk doch an unsere Kinder!“
„Kinder?“, fragte er verblüfft. „Bist du etwa …“
„Nein. Unsere zukünftigen Babys, meine ich. Wie wäre es mitZwillingen? Sie liegen bei uns in der Familie. Du darfst keine Risiken eingehen, die ihnen den Vater nehmen könnten.“
Er lächelte auf sie herab. „Ich werde auch unsere Kinder nicht in Watte packen, Kyla. Denn das haben meine Eltern mit mir getan, und erst nach all diesen Jahren ist mir endlich klar geworden, was sie falsch gemacht haben. Aber ganz abgesehen davon – sollten wir nicht heiraten, wenn du Kinder haben willst?“
Kylas Herz klopfte noch heftiger. „Falls du keine Angst hast, etwas zu überstürzen …“
„Nächste Woche?“
„Wunderbar.“ Sie gab ihm einen Kuss. „Die Leute werden uns als verrückt bezeichnen, weil wir uns nicht mehr Zeit nehmen, uns diesen Schritt zu überlegen.“
Seine Lippen streiften ihre. „Ich bin lieber glücklich als weise.“
„Ich auch“, hauchte sie und versank mit ihm in einem leidenschaftlichen Kuss.
Mittendrin klingelte Petes Telefon. Ohne seine Lippen von Kylas zu lösen, griff er über ihre Schulter nach dem Hörer und hielt ihn an sein Ohr. „Die Tanningers sind da“, sagte Emma. „Hm.“
Als er nichts weiter sagte, hüstelte Emma. „Soll ich sie fünf Minuten warten lassen?“
„Ich brauche länger als fünf Minuten für das, was ich vorhabe. Schicken Sie die Tanningers zu Strip.“
Kyla lächelte. Mit einer Katze namens „Sex“ und einem Partner mit dem Spitznamen „Strip“ standen ihnen in den kommenden Jahren einige interessante Unterhaltungen bevor.
„Ich frage ihn“, erwiderte Emma. „Bleiben Sie dran.“
„Und ob ich das tue!“ Pete schaute Kyla lachend in die Augen.
„Sind es wichtige Klienten?“, flüsterte sie.
Pete zuckte die Schultern. „Sie haben Berge von Geld, falls es das ist, was du meinst.“
„Dann solltest du vielleicht …“
„Nein.“ Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Heute nicht.“
Emma meldete sich wieder. „Strip ist nur allzu gern bereit, dieTanningers zu übernehmen“, berichtete sie mit leiser Stimme. „Er bat mich, Ihnen zu sagen, Sie müssten den Verstand verloren haben, einen solchen Klienten
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