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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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bestimmst, dann meint er das so. Natürlich kannst du darüber nachdenken, wie und was du dir beim Sex später vorstellen kannst, aber hör' um Himmels willen auf dich zu fragen, ob du mit ihm mithalten kannst. Das ist Blödsinn. Ihr müsst einen gemeinsamen Weg finden. Weder sollst du dich Matt anpassen, noch umgekehrt. Ihr müsst euch irgendwo in der Mitte treffen, nur so wird es funktionieren.“
    „Und was ist mit Sex?“
    Adrian sah ihn tadelnd an. „Gerade dabei müsst ihr euch in der Mitte treffen, Kendrick. Ihr seid von Grund auf völlig verschieden, nicht nur, was eure körperlichen Voraussetzungen angeht. Matt ist ein Spieler, das wird er nie ablegen. Du bist körperlich eingeschränkt, das wirst du nie ablegen. Findet einen Weg, beide Seiten zu kombinieren, damit es für euch passt. Sobald sich einer dem anderen anpasst oder zurücksteckt, läuft in einer Beziehung etwas falsch und das sollte nicht sein.“
    „Ist anpassen in Beziehungen nicht normal?“
    „Nein“, widersprach Adrian ernst. „Jedenfalls nicht in der Form, wie du gerade denkst. Sicher steckst du ab und zu zurück, wenn dein Partner Kino nicht ausstehen kann und lieber in die Oper will. Wenn du statt Nudeln lieber Reis essen möchtest. Dann wechselt ihr euch halt ab, damit jeder zum Zug kommt. Aber das gilt niemals beim Sex oder beim Rauchen oder Trinken, such' es dir aus. Würdest du dich etwa Matt zuliebe auspeitschen lassen? Soll er in Zukunft nur noch Salat essen, um dir zu gefallen?“
    Kendrick verstand, was Adrian meinte. „Nein.“
    Adrian nickte zufrieden. „Es gibt Grenzen, Kendrick, die nicht überschritten werden dürfen. Weder darfst du sie bei Matt überschreiten, noch er bei dir. Wenn ihr gemeinsam entscheidet, dass ihr eine Grenze neu setzen wollt, ist das in Ordnung, aber sonst nicht.“
    „Und was mache ich jetzt?“ Kendrick sah den Anwalt hilflos an. „Ich meine, wie läuft eine Beziehung? Du bist ewig mit David verheiratet. Woher wusstet ihr...?“
    „Das wirst du erkennen, wenn der Zeitpunkt passt“, unterbrach Adrian ihn lächelnd. „Dafür gibt es kein Patentrezept, gab es noch nie. Lern' Matt kennen. Geh' mit ihm aus. Spiel' ruhig mit ihm, wenn du möchtest. Und wenn etwas ist, frag' ihn. Sag' ihm, sobald du dich unwohl fühlst, frag' ihn, wenn dir irgendetwas unklar ist. Reden, Kendrick. Ihr müsst miteinander reden, über alles. Vor allem über Sex, weil du keine Erfahrung hast und für ihn der Sex zum Leben dazugehört.“
    „Oh je“, murmelte Kendrick und spürte, wie seine Wangen sich rot färbten, was Adrian leise lachen ließ. „Das ist überhaupt nicht komisch.“
    „Mach' dich nicht verrückt. Es gibt bei diesem Thema keine dummen Fragen, Kendrick. Außerdem weiß Matt, dass das für dich alles neu ist.“
    „Er hat gesagt, dass ich ihm alles sagen kann.“
    „Dann tu' es auch.“

Sechs

    Kendrick musste unwillkürlich lächeln, als er sich an Adrians Rat erinnerte, denn er hatte es getan. Nach dem Treffen im Park hatte er angefangen mit Matt über alles zu reden, was in seinem Kopf herumschwirrte, obwohl es ihm die ersten Male sehr schwergefallen war.
    „Warum lächelst du?“, fragte Samuel neugierig und Kendrick schaute ihn nachdenklich an. Vielleicht sollte er seinem Bruder erzählen, was er bei seinen Gesprächen mit Matt erfahren hatte. Schaden konnte es kaum.
    „Bei unseren Treffen gab Adrian mir den Rat, immer mit Matt zu reden. Offen, ehrlich, direkt. Über alles. Ich habe eine Weile gebraucht, den Mut zu finden, aber ich tat es, und es hat einiges verändert, Sam.“
    „Was meinst du damit?“
    „Hast du eigentlich eine Vorstellung, wie schwer das für Matt ist?“
    Samuel runzelte die Stirn. „Schwer?“
    „Ja, schwer.“ Kendrick nickte. „Ich meine, sieh dich an. Wie du auf die Barrikaden gegangen bist. Glaubst du, Matt weiß nicht Bescheid? Glaubst du, er bemerkt nicht, dass du ihm nicht vertraust? Dass er unerwünscht ist? Dass du ihn für einen... mir fällt kein passendes Wort dafür ein, aber für einen netten Kerl hältst du ihn kaum, oder? Matt ist ein Hardcore-Spieler, ein sehr sensibler, und du hast genauso reagiert wie die meisten Menschen, wenn sie erfahren, was er für Vorlieben hat. Männer wie er haben es oft genauso schwer einen festen Partner zu finden, wie Behinderte. Bei mir stört viele der Rollstuhl, bei Matt sind es die Ketten und Peitschen.“
    Samuel schüttelte den Kopf. „Das ist nicht dasselbe. Ein Rollstuhl kann nicht als Waffe benutzt

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