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Frühlingsmorgen

Frühlingsmorgen

Titel: Frühlingsmorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Faszination und dem Wunsch zur Flucht hin und her. Kendrick wusste, dass der Mann hier neben ihm seine beste Möglichkeit war, darüber zu reden, aber er konnte es einfach nicht.
    „Verdammt, hilf mir doch wenigstens ein bisschen.“
    Adrian schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht helfen, wenn ich nicht weiß, wo das Problem ist.“
    „Ist das nicht offensichtlich?“
    „Kendrick, du musst es mir schon erzählen. Ich kann keine Gedanken lesen.“
    „Ach, Blödsinn!“ Kendrick schnaubte. „David wusste es auch sofort. Er hat mich nicht herumstottern lassen, wie den allerletzten Trottel.“
    Adrian drehte sich auf der Bank in seine Richtung und musterte ihn schweigend. Kendrick lief rot an und sah zur Seite, auf ein Blumenbeet mit Osterglocken, die gerade in voller Blüte standen. Kendrick hatte sich für einen Park als Treffpunkt entschieden, weil er gedacht hatte, sich an der frischen Luft zu treffen wäre leichter. Mittlerweile wünschte er sich nur noch in seine eigenen vier Wände zurück, traute sich allerdings nicht Adrian vorzuschlagen die Location zu wechseln.
    Verdammt, wieso war er in dieser Sache bloß so ein Feigling? Normalerweise war er überhaupt nicht so, im Gegenteil, aber seit er mit Matt ausging und seit dieser ihn in den Club mitgenommen hatte, war er komplett verunsichert und das zeigte sich gerade wieder mehr als deutlich.
    „Wenn du es nicht einmal aussprechen kannst, wie willst du dich dann ernsthaft damit befassen?“
    Kendrick zuckte zusammen, behielt seinen Blick aber stur auf die Osterglocken gerichtet. Adrian hatte recht, das wusste Kendrick, es half ihm nur nicht weiter. Er kam sich so naiv, dumm, kindisch und albern vor, dabei war er lange erwachsen. Trotzdem saß er hier, in einem kleinen Park, mitten in Philadelphia, mit einem Mann, den er kaum kannte, um über Sex zu reden. Oder besser gesagt, über eine bestimmte Art von Sex, dabei hatte nicht mal normaler Sex bislang auf seinem Lebensplan gestanden. Wozu auch, er konnte in der Region ohnehin nichts fühlen.
    „Vielleicht sollten wir es einfach sein lassen“, schlug er schließlich vor, denn alles war besser, als weiterhin hier zu sitzen und sich anzuschweigen.
    „Und vielleicht solltest du dir darüber klar werden, dass du überfordert bist und überhaupt nicht weißt, wo du anfangen sollst“, hielt Adrian ruhig dagegen, was Kendrick vorsichtig zu dem Anwalt sehen ließ, der das mit einem leisen Lachen kommentierte. „Und ich dachte immer, Trey wäre stur.“
    „Trey?“, fragte er irritiert.
    „David. Ich nenne ihn Trey. Das kommt von seinem alten Nachnamen, Treylani.“
    „Ach so“, murmelte Kendrick und grinste verlegen, was ihm ein Schmunzeln einbrachte, das half, obwohl er nicht erklären konnte wie. „Ich benehme mich dämlich, oder?“
    Adrian schüttelte den Kopf. „Du bist verunsichert, was verständlich ist. Aber ich kann mit dir nicht über dieses Thema reden, wenn du dich kaum traust, mich anzusehen.“
    Kendrick seufzte. „Es ist mir peinlich.“
    „Was genau?“, hakte Adrian nach und sah ihn an.
    Kendrick riss sich zusammen und hielt Adrians Blick stand. „Sex.“
    Statt darauf zu reagieren, schwieg der Anwalt und machte Kendrick damit umgehend wieder nervös. Es dauerte nicht lange, bis er sich dabei ertappte, auf seine Hände zu starren, statt Adrian anzusehen. Kendrick verfluchte sich selbst und sah auf. Adrians Blick war unverändert, ruhig und abwartend. Irgendwie ähnelte er damit Matt ein wenig, fand Kendrick, sprach den Gedanken aber nicht aus. Stattdessen wandte er erneut den Blick ab und ließ ihn durch den Park schweifen.
    „Matt ist der erste Mann in meinem Leben“, sagte Kendrick und ballte seine Hände zu Fäusten. Er zuckte heftig zusammen, als sich auf einmal eine andere Hand über seine legte, wagte aber nicht, Adrian anzusehen, weil er Angst hatte, ewig nicht weiterreden zu können. „Ich fühle nichts ab der Hüfte, deswegen habe ich nie darüber nachgedacht. Über Sex, meine ich. Das Thema existierte für mich einfach nicht. Bis Matt kam. Er hat alles verändert und diese Veränderung ist...“ Kendrick stockte kurz. „Sie macht mir wahnsinnige Angst.“
    „Warum?“
    „Ich weiß nichts darüber. Ich bin fast vierzig Jahre alt und habe keine Ahnung. Es war nie wichtig, hatte keine Bedeutung, und auf einmal denke ich an nichts anderes mehr. Matt hat gesagt, er lässt mir Zeit, aber wie lange? Wie lange gibt sich ein Mann wie Matt mit jemandem wie mir zufrieden? Jemandem,

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