Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
zu vermitteln, während ich gleichzeitig den großen amerikanischen Roman schrieb.«
»Wirklich? Warum hast du das nicht gemacht?«
»Weil ich gemerkt habe, dass mir Schule spielen gefiel.«
Ja, dachte Mac, das stimmte. Sie hatte es selbst gesehen. »Hast du das Buch geschrieben?«
»Oh, ich habe einen Roman in Arbeit, so wie jeder anständige Englischlehrer. Und er wird wahrscheinlich noch
für den beachtlichen Zeitraum der Ewigkeit in Arbeit bleiben.«
»Was hast du schon geschrieben?«
»Bisher ungefähr zweihundert Seiten.«
»Nein.« Mac piekte Carter in die Schulter. »Ich meine, worum geht es darin?«
»Um die große Liebe, Verlust, Verzicht, Verrat und Mut. Das Übliche. Ich habe gedacht, es muss noch eine dreibeinige Katze vorkommen, vielleicht auch eine Palme im Topf.«
»Wer ist die Hauptfigur?«
»Das willst du nicht wirklich wissen.«
»Sonst würde ich nicht fragen. Wer ist er, was macht er?«
»Der Held ist - und jetzt wirst du geschockt sein - Lehrer.« Lächelnd füllte Carter Macs Wein auf. Er konnte sie immer noch nach Hause fahren. »Er wird betrogen, natürlich von einer Frau.«
»Natürlich.«
»Sein Leben ist zerstört, genau wie seine Karriere und seine Seele. Angeschlagen wie er ist, muss er ganz von vorn anfangen und den Mut finden, zu heilen, was in ihm zerbrochen ist. Zu lernen, wieder zu vertrauen, wieder zu lieben. Dafür ist die Palme im Topf unbedingt notwendig.«
»Warum hat die Frau ihn betrogen?«
»Weil er sie geliebt hat, ohne sie wirklich zu sehen. Sie hat ihn fertiggemacht, damit er sie wahrnimmt. Glaube ich.«
»Die dreibeinige Katze könnte also eine Metapher für seine geschundene Seele sein, und für seine Entschlossenheit, mit seinen Narben weiterzuleben.«
»Das ist gut. Dafür würdest du eine Eins bekommen.«
»Aber jetzt zur entscheidenden Frage.« Mac beugte sich
näher zu Carter. »Gibt es in deinem Roman Sex, Gewalt und unanständige Wörter?«
»Gibt es.«
»Gebongt. Dann musst du ihn fertig schreiben. Gibt es in deinen Kreisen nicht den Zwang, etwas zu veröffentlichen?«
»Es muss aber kein Buch sein. Ich habe schon Aufsätze, wissenschaftliche Publikationen und Kurzgeschichten veröffentlicht, um mich in dieser Hinsicht über Wasser zu halten.«
»Kurzgeschichten? Im Ernst?«
»Nur bei kleinen Verlagen. Die Art von Texten, die außerhalb der akademischen Kreise gar nicht bekanntwerden. Du solltest deine Fotografien veröffentlichen. In einem Kunst-Bildband.«
»Manchmal spiele ich mit dem Gedanken. Wahrscheinlich ist das wie mit deinem Roman. Wenn gerade andere Dinge anstehen, rückt es in den Hintergrund. Parker hatte die Idee, dass wir alle zusammen einen Prachtbildband herausgeben. Hochzeitsblumen, Hochzeitstorten, Hochzeitsfotografie. Das Beste vom Besten, das wir haben.«
»Eine gute Idee.«
»Andere hat Parker auch selten. Das Problem ist nur, die Zeit zu finden, um das alles so zusammenzustellen, dass man es jemandem anbieten könnte - wer auch immer so etwas publiziert. Im Moment sind wir bei drei Veranstaltungen innerhalb von drei Tagen, und der Job am Samstag ist eine echt heikle Angelegenheit. Du solltest kommen.«
»Zu … zur Hochzeit von irgendwelchen Leuten? Das kann ich nicht. Ich bin nicht eingeladen.«
»Dann gehörst du zum Personal«, entschied Mac spontan. »Für diese Sache könnten wir weiß Gott noch einen Mann mit einem bisschen Grips gebrauchen. Bei manchen
Veranstaltungen arbeite ich mit einem Assistenten zusammen - wenn es sein muss. Meistens mache ich es lieber ohne. Aber diesmal hatte ich das ohnehin vor, wegen dieser hochexplosiven Mischung. Und die Leute, die ich normalerweise dafür habe, können alle nicht. Du bist eingestellt.«
»Ich habe keine Ahnung von Fotografie.«
»Aber ich. Du reichst mir einfach, worum ich dich bitte, machst den Springer und spielst nötigenfalls den Packesel. Hast du einen dunklen Anzug? Der nicht aus Tweed ist?«
»Ich … ja, aber …«
Mac schenkte Carter ein langsames, verführerisches Lächeln. »Es gibt auch Torte.«
»Oh, ja dann.«
»Jack springt als Begleiter der EBJ ein, wegen des UMTZ.«
»Wie bitte?«
»EBJ, erste Brautjungfer. UMTZ ist der untreue Mistkerl von Trauzeuge. Und Del hilft auch aus, weil Jack ihn dazu verdonnert. Du kennst die beiden. Du kennst uns.« Mac aß noch ein Stück Kartoffel. »Und du bekommst Torte.«
Das alles konnte Carter nicht umstimmen. Ganz im Gegensatz zu der Vorstellung, mit Mac zusammen zu sein, anstatt nur an sie zu
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