Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
einplanen musste. Außerdem hatte sie ihm hilfreiche Tipps für das Anrichten der Speisen gegeben.
Das Anrichten war offenbar ebenso wichtig wie das Essen selbst. Weshalb er nun eine Tischdecke und bunte Servietten besaß.
Seinen Probelauf hatte er absolviert. Alles war hergerichtet, alles sah … gut aus.
Nun blieb ihm noch fast eine Stunde Zeit, um sich vollends verrückt zu machen. In dieser Stimmung öffnete er die Schublade, in der sich Bobs Liste befand. Die Liste, von der Carter sich geschworen hatte, dass er sie ignorieren würde.
»Musik. Verdammt. Daran hätte ich noch gedacht«, murmelte er Bobs Geist zu. »Ganz bestimmt.«
Er eilte ins Wohnzimmer, um hastig seine CD-Sammlung durchzusehen. Der Kater rollte sich auf seinem Sessel auseinander und gesellte sich mit seinem hinkenden Gang zu ihm.
»Auf keinen Fall Barry White. Auch wenn Bob sagt, damit könne man nie etwas falsch machen. Nichts gegen Mr White, aber wir müssen ja nicht sämtliche Klischees erfüllen. Stimmt’s?«
Triad stieß mit dem Kopf an Carters Knie.
Noch während er krampfhaft nach CDs suchte, ging die Tür auf, und Sherry platzte herein.
»Hallo! Kann ich das hierlassen?«
»Ja. Warum? Was ist es?«
»Ein Valentinsgeschenk für Nick. Eine Arzttasche. Ich habe sie gravieren lassen und habe sie gerade abgeholt. Sie wird ihm total gut gefallen! Und ich weiß, wenn ich sie mit nach Hause nehme, kann ich der Versuchung nicht widerstehen, sie ihm sofort zu geben. Also musst du sie vor ihm verstecken. Und vor mir.« Sie schnupperte. »Kochst du was?«
»Ja. O Gott, brennt etwas an?«
Wie von der Tarantel gestochen fuhr er hoch.
»Nein, es riecht gut. Richtig lecker.« Da Carter schon in die Küche stürzte, folgte Sherry ihm. »Gar nicht wie die überbackenen Käsesandwiches, die du sonst … He, Carter, sag mal! Du hast ja was im Backofen. Und wie schön der Tisch aussieht. Kerzen und Weingläser und … du kochst für eine Frau.« Sie bohrte ihm den Finger in den Bauch, wie sie es schon als Kind getan hatte. »Mackensie Elliot!«
»Hör auf.« Er konnte regelrecht fühlen, wie die Nervosität in seiner Magengegend wuchs. »Ich flehe dich an. Ich bin schon völlig durchgedreht.«
»Aber es ist doch schön. So süß. Nick hat für mich gekocht, als wir unser erstes Date hatten. Es war eine Katastrophe.« Sherry seufzte verträumt. »Ich fand es einfach wundervoll.«
»Du fandest es toll, dass es eine Katastrophe war?«
»Er hat sich solche Mühe gegeben. Zu große Mühe, denn er kocht eigentlich gut. Dann hat er irgendwas vermasselt, weil er mich unbedingt beeindrucken wollte. Oh.« Sie seufzte erneut und legte sich die Hand aufs Herz. »Es war so süß.«
»Ich wusste gar nicht, dass ich alles vermasseln muss. Warum gibt es für so was kein Handbuch?«
»Nein, nein, du musst es nicht vermasseln. Bei Nick hat es nur funktioniert, weil, na ja, eben darum.« Sherry öffnete den Kühlschrank, um hineinzuspähen. »Du marinierst Hähnchen. Carter, du marinierst etwas. Das muss Liebe sein.«
»Raus mit dir. Aber schnell.«
»Willst du die Sachen anlassen?«
Carters Ton wurde schärfer. »Sherry, ich explodiere gleich.«
»Zieh ein anderes Hemd an. Das blaue, das Mama dir gekauft hat. Das steht dir echt gut.«
»Wenn ich verspreche, ein anderes Hemd anzuziehen, gehst du dann?«
»Ja.«
»Aber bevor du gehst, kannst du noch Musik aussuchen? Ich halte das nicht mehr aus.«
»Du wirst mit CDs eingedeckt. Geh nach oben und zieh das andere Hemd an.« Sherry packte Carter bei der Hand und zog ihn aus der Küche. »Ich suche stimmungsvolle Musik aus und bin weg, bevor du wieder runterkommst. Nimm mein Geschenk mit hoch, ja? Sag mir nicht, wo du es versteckst, für den Fall, dass ich versuche, hier herumzuschnüffeln und es vor dem Valentinstag zu holen.«
»Wird gemacht.«
»Carter«, rief Sherry ihm nach, als er schon auf der Treppe war. »Zünde die Kerzen rechtzeitig an, ungefähr zehn Minuten, bevor sie kommen wird.«
»Okay.«
»Und hab einen schönen Abend.«
»Danke. Aber jetzt sieh wirklich zu, dass du verschwindest.«
Carter wechselte das Hemd und trödelte dabei extra lange, um Sherry genug Zeit zu lassen. Das in Geschenkpapier gewickelte Paket versteckte er im Wandschrank seines Büros.
Als er wieder herunterkam, fand er einen Post-it-Zettel an seinem CD-Player. Fünf Minuten, bevor sie kommt, drückst du auf Play. Ich umarme dich.
»Das ist ja wie ein Feldzug«, brummelte Carter und knüllte den Zettel
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