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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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Richter dafür entschuldigt, dass das FBI Giffens Geldtransfers unterband.
    Er ist sich mit Giffens Anwalt einig: »Dieses Leid muss ein Ende haben!«
    Leid? Im Winged Foot Country Club? Vielleicht bin ich in der falschen Branche tätig.
    »Wie kann Mr. Giffen seinen guten Namen wieder zurückgewinnen? Das Gericht macht einen Anfang und rechnet ihm seine Dienste hoch an. Wir alle sind Mr. Giffen zu Dank verpflichtet.«
    Oh mein Gott, wird uns der Richter jetzt zwingen aufzustehen und im Chor Vielen Dank, Mr. Giffen zu sagen?
    Jetzt wird das Urteil verkündet. Giffen hat sich schuldig bekannt, aber in seinen Unterlagen steht nur, dass er einen Fehler beim Papierkram gemacht hat, beim Ausfüllen der Steuererklärung, ein Vergehen, das weit weniger gravierend ist als Fahren unter Alkoholeinfluss.
    Da die Bestechung gestanden wurde, wird Giffens Firma, die, soweit ich weiß, nur auf dem Papier existiert, deswegen belangt werden. So ein böses Stück Papier aber auch! Selbst die Briefkastenfirma kommt glimpflich davon: die einzige »Bestechung«, die der Richter zu Protokoll
gibt, ist »ein Weihnachtsgeschenk in Form von zwei Schneemobilen, die Teil der lokalen Kultur sind« . Das Gesetz verlangt, dass der Richter dem Stück Papier eine Strafe in Höhe von 32 000 Dollar aufbrummt; ein Betrag, den Giffen als Kleingeld zwischen den Sofakissen herumliegen hat.
    Und Giffen? Der Richter entschuldigte sich bei Giffen für die Verhaftung und eine Nacht hinter Gittern. Das war also seine Haftstrafe, die »bereits verbüßte Zeit« im Knast, eine einzige Nacht. Und die Staatsanwaltschaft? Sie verlangte, dass Giffen zumindest eine Haftstrafe auf Bewährung bekommen müsse.
    Der Richter entschied: »Es wird keine Bewährung geben.« Giffen hat genug gelitten. Aber da Giffen sich schuldig bekannte, muss es eine Strafe geben, eine Geldstrafe.
    »Ich muss Mr. Giffen zur vorgeschriebenen Geldstrafe von 25 Dollar verurteilen.«

    Ich zwängte mich in den Fahrstuhl zu den lachenden, sich gegenseitig auf den Rücken klopfenden Mitgliedern der Siegerpartei, die ihren Triumph sicher gleich ausgiebig begießen werden. Auf den Stufen zum Gerichtsgebäude schüttelte ich Giffen die Hand und gratulierte ihm. Ich ließ die Hand nicht los. Ein billiger Trick. Ich grinste Giffen an und drehte sachte seinen Arm, bis er die richtige Position für Ricks Teleobjektiv hatte. Matty Pass hatte sich in die fröhlich hämische Runde gedrängt und reichte mir zwischen den Beinen ein Mikrophon durch. Ich hielt es Giffen vor die Nase.
    »BP-Kasachstan hat Ihnen eine halbe Million gezahlt. Wofür?«
    Giffen, der den Kopf weggedreht hatte, um weitere Gratulationen entgegenzunehmen, fuhr abrupt zu mir herum: »Ich wurde nie von BP bezahlt. Es gibt kein Dokument, das das beweist.« Matty reichte mir das Dokument. Die Rechnung, die BP an Grynberg geschickt hatte.
    Als ich sie Giffen zeigte, brüllte er mich an: »Wie mies!« Aber als ich fragte: »Wie viel haben Sie Nasarbajew im Auftrag von BP gezahlt?«, wurde ich massiv von der Seite angerempelt, sodass ich fast die Stufen hinuntergefallen wäre. Ich blickte zur muskulösen Blondine im Gedränge
neben Giffen, sie erwiderte meinen Blick. Falls sie das gewesen war, hatte sie ihre 600 Dollar verdient.
    Ich hatte den Rempler auch verdient, mit dem meine dummen Schuljungenträume endgültig zunichte gemacht wurden, dass es in unserem System noch einen winzigen Rest Gerechtigkeit gibt. Ich hatte das Gefühl, ich sollte anbieten, die 25 Dollar Strafe für CIA-Agent Giffen zu übernehmen. Eine Lektion, die sich gewaschen hatte.

Alaska, vor dem Beginn
    Rabe, der miese kleine Lügner, kam nach Chenega Island, wo die Leute schliefen und schliefen, weil es nur Dunkelheit gab. Von seinem Kajak aus gab Rabe ihnen eine Schachtel voller Tageslicht, und als Gegenleistung forderte er eine Ehefrau, Qaleratalik, »Wiesel im Sommerkleid«. Rabe fütterte Qaleratalik mit Moos, das sie nicht vertrug.
    Eines Tages, als Rabe Hunger hatte, sagte er zu seinen Enkeln: »Ich habe an der Landspitze eine Robbe gefangen.« Und als seine Enkel das Feuer verließen, um nachzusehen, fraß Rabe all ihr Essen auf. Sie kehrten zurück, und Rabe fragte sie lachend, ob sie die Robbe gefunden hatten, obwohl er genau wusste, dass es keine Robbe gab. Und so starben seine Enkel an Enttäuschung.
     
    Ungezählte Jahrtausende später kamen die Russen nach Chenega Island. Sie erzählten Häuptling Axuna vom Alten Betrüger Satan, der auf dieser Erde lebt.

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