Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Ladefläche neben einen riesigen Kompressor.
Er fuhr etwa 200 Meter quer über den Acker zur einzigen Straße des
Dorfes, schaltete den Motor aus und bedeutete mir mit einem Nicken, auszusteigen. Die ganze Fahrt dauerte etwa neunzig Sekunden. Er parkte neben dem Dorffriedhof vor einem Wohnwagen, in dem ich kochen und schlafen konnte, während ich im Dorf arbeitete. Ich kletterte aus meinem Taxi, hinaus in die eisige Stille, in der nur das Zischen des vorderen Reifens zu hören war. Ich dankte Gary fürs Bringen und fügte hinzu: »Ich glaube, Sie haben einen Platten.«
Wortlos und ohne den Reifen eines Blickes zu würdigen, sprang Gary auf die Ladefläche seines Pick-ups, schmiss den Kompressor an, wickelte einen verrotteten Luftschlauch auf, sprang wieder hinunter und pumpte den Reifen auf. Der heulende Kompressor bebte, als wollte er sogleich vom Auto hüpfen und Gary plattmachen.
Ich starrte Gary an, und Gary starrte mich an. Dann machte er den Kompressor aus und sprach. »Sie wollen nicht mit Bear sprechen.«
In dem Bemühen, den New Yorker in mir in Zaum zu halten, biss ich mir grinsend auf die Zunge. Dann sagte ich: »Gary, ich habe gerade in drei Tagen über 10 000 Kilometer zurückgelegt, um zu dieser sehr abgelegenen Insel zu kommen. Ich muss mit einem Ältesten sprechen. Ich möchte mit Mr. Gregorieff reden und wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir sagen würden, wo ich ihn finden kann.«
Gary sagte nichts. Er nickte zu dem alten Mobilheim, das zwischen verrosteten Booten und kaputten Motoren in der Nähe eines ungenutzten Docks stand. Es sah verlassen aus.
Er wartete und fragte dann: »Also bleiben Sie?«
Ich sagte nichts. Er holte die Taschen vom Truck, trug sie in den »Gäste«-Wohnwagen und fuhr mit dem Pick-up über das Spielfeld zurück. Ich machte mich, eine Melone in der Hand, auf den Weg durch das Unkraut.
Ed Bear Gregorieff hatte kein Telefon. Obwohl er keine Ahnung hatte, dass ich kam, begrüßte er mich an der Tür, als hätte er bereits auf mich gewartet. »Cha-mai!« Aluutiq für »Willkommen«.
Ich schlängelte mich durch den dunklen Wohnwagen über den muffigen alten Teppich und an den mit Klebeband ausgebesserten Aluwänden vorbei durch ein enges Labyrinth aus provisorischen Regalen, die mit eingestaubten Dosen ohne Etikett, Motorenteilen, Geschirr
und Trophäen vollgestopft waren. Die Regale standen sogar vor den Fenstern, die zu den Pfahlhäusern der Nachbarn am Hang gingen.
Ich legte Bear die Melone auf den Resopaltisch. Ich betrachtete die überfüllten Regale und die alten Hochzeitsfotos in den billigen Metallrahmen. Auf einigen war eine Braut abgebildet.
»Sie ist gestorben«, sagte er. Er öffnete zwei alkoholfreie Bier.
Bear war über siebzig. Es sah aus, als hätte er seinen weißen Bart eine Woche lang nicht getrimmt und sein Joe-Cool-T-Shirt schon ebenso lange an.
Er wusste zwar nicht, wer ich war oder warum ich gekommen war, doch er konnte es wohl erraten. Ein Weißer wollte bestimmt über den Exxon-Tanker und das Öl reden. Ich schlug mein Notizbuch auf.
»Bear, ich muss wissen, was geschehen ist, als das Öl kam. Sie wissen schon, wie sich alles verändert hat.«
»Ich habe sie gewarnt«, sagte er. »Ich habe ihnen gesagt: ›Wir sind Fischer. Wir sind keine Ölleute. ‹«
Er war innerlich zum Verkauf von Valdez zurückgekehrt. Ich versuchte ihn zur Ölpest weiterzumanövrieren. »Ed, ich muss wissen, was in jener Nacht passiert ist.«
»Das ist passiert«, sagte er.
»Es war einmal ein Mann. Ein Hiesiger. Ein Fischer, wissen Sie, einer, der mit Ringwaden fischte. Selbstversorger. Er liebte eine Frau. Dann starb der Mann der Frau. Also heiratete er sie. Dann zog der Mann in den Krieg. Und als der Krieg vorbei war, kam er in sein Dorf und sein Zuhause zurück. Sein Sohn blieb die ganze Zeit in seinem Zimmer. Der Mann sah seinen Sohn den ganzen Tag nicht an, an dem Tag, an dem er aus dem Krieg zurückkehrte. Dann wurde es dunkel, und seine Frau machte Abendessen. Da kam sein Sohn aus dem Zimmer. Er hatte sich in Schale geschmissen. Der Sohn sagte nichts. Er ging einfach zur Haustür. Da sagte der Mann: ›Wo gehst du hin? Ich bin gerade nach Hause gekommen, und deine Mutter hat uns Abendessen gemacht.‹
Und der Sohn des Mannes sah ihm in die Augen und sagte: ›Dad, während du im Krieg warst, habe ich bei Alyeska einen Job bekommen
und zweimal so viel Geld verdient, wie du in deinem ganzen Leben.‹
Und er ging schnurstracks hinaus.«
Bear sah durch
Weitere Kostenlose Bücher