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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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parat hatte, musste Öl, das sich schnell fortbewegte, von etwas anderem aufgehalten werden. Dieses Etwas war Chenega. Exxon bezeichnete die Fischgründe, Muschelbänke und Robbenkolonien als »Opfer«-Zonen. Natürlich musste nicht Exxon das Opfer bringen.
    Die Robbenkolonie war mittlerweile eine Todeszone. Es gab noch viele Lachse, je nach Wunsch bleifrei oder verbleit. Muscheln wurden vom Bundesstaat als hochgiftig eingestuft. Chenega lebte nun von Lebensmittellieferungen, die von Exxon eingeflogen und über dem Dorf abgeworfen wurden. Die Menschen waren Flüchtlinge in ihren eigenen Häusern.
    Vater Nicholas’ Kirche, einst das höchste Bauwerk auf der Insel, wurde von einem Berg aus Kränen, Containern und Müll überragt. Larry hatte nicht daran gedacht, auf der Insel eine Müllkippe einzuplanen, weil er vor der Ölpest sein Essen nie aus einer Plastikhülle hatte auspacken müssen.
     
    Bis zum 24. März 1989 war Larry, könnte man sagen, Gottes Angestellter in seinem Büro aus Natur und Meer. Nun hatte er mal wieder
die Arbeit verloren. Damit blieb ihm nur noch der Job, den das Öl ihm bot. Wieder zog er sich eine Uniform an und schrubbte, von Kopf bis Fuß in seinen orangefarbenen Schutzanzug gehüllt, den lieben langen Tag für Exxon den Dreck von den Steinen am Strand. Er war wieder abhängig beschäftigt.
    Acht Jahre nach der Ölpest luden mich Gail und Larry noch einmal in ihre Hütte ein. Am Morgen fuhr ich mit ihm und anderen Inselbewohnern hinaus und sah ihnen zu, wie sie mit dem Hochdruckreiniger das widerliche Öl entfernten, das Sleepy Bay immer noch verseuchte. Eine Stunde später hätte man beim Anblick ihrer bespritzten Schutzanzüge glauben können, sie hätten eine Ölquelle angezapft.
     
    Meine Recherchen führten mich auch zu Vater Nicholas’ jüngerem Bruder Paul, der mittlerweile über 70 war. Alle nannten ihn Onkel Paul. Gespräche mit ihm waren mehr durch Schweigen als durch Worte geprägt, da er lange darüber nachdachte, was er gehört hatte, und noch länger darüber, was er antworten würde. Einem New Yorker bereitet so etwas körperliche Schmerzen.
    Paul sah durch das Fenster aufs Wasser. Worüber denken Sie nach, Onkel Paul? »Ich denke an ihre Knochen.«
    Auf Old Chenega, Naked Island, spülte der Tsunami Müll, Pfannen, Spielsachen an den Strand. Und später auch Knochen. Vielleicht waren es die seiner Eltern. Naked Island war ebenfalls »geopfert« worden, und nun waren die Knochen in Rohöl getränkt. Auf eine Beschwerde der Einwohner hin verbot der Exxon-Boss den Reinigungskräften freundlicherweise, Knochen als »Souvenirs« mitzunehmen.
    Dann kam der Exxon-Zirkus in die Stadt. Mit Kamerateams tauchte Exxon-Chef Lee Raymond in Chenega auf und brachte seinen tiefen Kummer über die Opfer des verkommenen Säufers Hazelwood zum Ausdruck.
    »Ich habe ständig Hunger«, erzählte mir Onkel Paul. »Sie bringen mir ihre Lebensmittel. Ich esse sie, aber ich bin immer noch hungrig.« Das sagte er auch Mr. Exxon, der, Abrakadabra, eine Kiste Robbenfleisch für Chenega bestellte. Es wurde in Dosen geliefert, auf denen stand: NICHT FÜR DEN MENSCHLICHEN VERZEHR GEEIGNET. Tierfutter.

    Jahre später, als ich mich mit dem Chef der Chenega Corporation in Anchorage traf, fragte ich ihn, ob er wie die anderen Eskimos »Subsistenz«-Nahrung erhalten hatte, die nach dem Gesetz nur Ureinwohner fangen dürfen, etwa Robbenfleisch.
    Chuck sah mich an. »Robbenfleisch? Haben Sie den Scheiß schon mal gerochen? Ein Big Mac ist mir lieber.«
    De gustibus non est disputandum.
    Nanwalek
    »Die haben Tiefkühlpizza, Satellitenschüsseln und Hondas einfliegen lassen. Haben die ganze Nacht gesoffen und ihre Frauen verprügelt. Ich meine, das viele Geld. Mann, die sind total durchgedreht.«
    Sally Ash Kvasnikoff, Schwester von Häuptling Vince, erklärte: »Hier ging es drunter und drüber. Wir bekamen einen Lappen und einen Eimer in die Hand gedrückt, dass wir für sechzehn irgendwas pro Stunde die Felsen abwischten und unsere eigenen Kinder hüteten .«
    Das Dorf mit drei Dutzend Eskimofamilien am Ende des Kenai Fjord Glacier hatte, seit die Russen es ein Jahrhundert zuvor im Stich gelassen hatten, vom Meer gelebt. Nun lebte es von Exxon.
    Aber es dauerte zwei Wochen, bis die Party losging. In Nanwalek hörte man, dass die Spitze des Ölteppichs näher rückte und dass Exxon, ungeachtet aller Bitten aus dem Dorf, keinen Finger krumm machte. Sallys Onkel Mack Kvasnikoff band über den Flüssen, in

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