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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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sagte ich fröhlich: »Bin gleich da, Kumpel!« Du hodenbeißender Dreckfresser. Kumpel.
    Ich kam hin, stellte mich in die Schlange, voller Hass auf Blackpool und das englische Exil. Komm schon, Palast, hör auf zu jammern und mach dich einfach an die Arbeit.
    »Greg Palast? Nein Sir, keine Akkreditierung, Sir, für Sie.«
    Jetzt hören Sie mal, Prinzessin Diana oder wie auch immer Ihr blöder englischer Name lautet, mir wurde gesagt, ich solle sofort kommen, um meine Presseakkreditierung zu kriegen.
    »Die wurde zurückgezogen, Sir. Rückgängig gemacht.«
    Hä? Warum?
    »Hier steht wegen ›moralischer Verfehlungen‹.«
    MORALISCHE VERFEHLUNGEN?
    »Sie müssen die rote Zone in Blackpool sofort verlassen.«
    Ich machte kehrt, trat hinaus auf die Straße und blickte auf mein vibrierendes Handy, als ich plötzlich heftig von zwei Typen angerempelt wurde, die vor der Tür herumlungerten.
    Ich wollte mich gerade entschuldigen, als sie mich erneut anrempelten, dieses Mal noch heftiger, mit den Schultern, und mich gegen die Steinmauer drängten.
    »Palast, wir wissen, was Sie vorhaben.«
    Daraufhin holte der eine seine Kamera hervor und begann mein Gesicht zu fotografieren, während mich der andere weiter gegen die Mauer drückte.
    Trotz Kater wusste ich, dass ich auf keinen Fall weglaufen durfte. Niemals wegrennen, wenn eine Kamera auf dich gerichtet ist. Immer, wenn eine
von mir verfolgte Person wegrannte, wirkte sie schuldig, wirklich schuldig.
    Die Schlägerzwillinge ließen nicht von mir ab, bedrängten mich beide von der Seite. Wir müssen ein ziemlich merkwürdiges Bild abgegeben haben.
    »Wir haben dich auf ihrem Zimmer erwischt, Palast. Wir wissen, was du in ihrem Zimmer gemacht hast, aber erzähl du doch mal. Denk dir was aus, Palast.«
    Wer zum Teufel waren diese Typen? Später erfuhr ich ihre Namen, Will Woodward und Stephen White. Falls Sie die beiden einmal treffen sollten, bepinkeln Sie sie, schubsen Sie sie gegen eine Mauer und machen Sie ein Foto.
    Gott sei Dank trug ich meinen Filzhut. In England erkannten mich manche Leute daran. Gott schickte mir Paul Farrelly, mittlerweile ein ehrenwertes Mitglied des Parlaments. So ziemlich das einzige ehrenwerte Mitglied des Parlaments.
    »Lasst Palast in Ruhe, oder ich hetze euch die Bullen auf den Hals.« Paul ist klein, aber gebaut wie ein Schrank. Er würde eindeutig nicht warten, bis sich die Polizei um die Scheißkerle kümmerte.
    Und offensichtlich kannte Paul sie.
    Mittlerweile hatte ich die Gin Tonics wieder ausgeschwitzt, und Paul, mein Beschützer, sagte, während sie noch hinter uns lauerten: »Sie sind vom Mirror .«
    Oh Scheiße, scheiße, scheiße.
     
    Am nächsten Morgen war ich verkatert von meinem Kater und griff mir einen Kaffee und eine Zeitung mit der grellen Schlagzeile:
    Sexskandal erschüttert Parteitag
     
    Und:
    Vom Lügner zum Stalker
     
    Und:
    Die heimliche Nacht des Undercover-Ermittlers im Labour-Hotel

    Na ja, wenigstens haben sie nicht wieder das hässliche Foto von mir verwendet. Stattdessen zeigten sie Miss Jamaika höchstpersönlich und ein Foto von mir mit diesem Ausdruck schuldbewusster Überraschung im Gesicht – »Ihr habt mich ertappt!«, als ich gegen die Mauer der Parteizentrale gedrängt wurde. 20
    Das war nur die erste Seite. Es gab noch fünf weitere Seiten mit nichts anderem als dem Sexmonster und der armen Maid, Fürst Mandelsons lieblichem und unschuldigem Schützling. Nun, zumindest hatte ich Tony Blair auf seinem eigenen Parteitag medienmäßig übertrumpft.
    Der Mirror hatte Hunderte kostenlose Exemplare überall auf dem Parteitag verteilt, damit die Geschichte auch ja niemandem entging.
    »Er brach in mein Zimmer ein! Er verfolgt mich seit zwei Jahren! Ich bin eine verheiratete Frau!«
    Zwei Tage später schrieb der politische Kolumnist des Guardian , Simon Hoggart, er sei direkt neben Alastair Campbell gestanden, Tony Blairs Pressesprecher und gefürchtetem politischem Auftragsmörder,
als dieser dem Redakteur vom Mirror gedankt habe für »das, was Sie für uns getan haben«. Für Tony.
    Der Chefredakteur des Mirror , der Klumpen Dreck, der die Geschichte inszeniert hatte, der Mann, bei dessen Anblick Erbrochenes plötzlich so lecker wie Apfelkuchen aussieht, die Küchenschabe, die später als Chefredakteur dieses miesen kleinen Klatschblatts gehen musste, weil er eine völlig erfundene Geschichte mit gefälschten Fotos gebracht hatte, diese intrigante kleine Spinne wird von der Satirezeitschrift Private Eye

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