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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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keinen Cent an Entschädigung gegeben hatte, eine Einigung mit den Anwälten von Dow Chemical erzielt, die vorsah, dass ein Fonds mit 2,5 Milliarden Dollar für verletzte Veteranen eingerichtet werden sollte.
    Doch als Yannacone den Unternehmenschef anrief, um eine Pro-Forma-Zusage zu bekommen, sagte der Dow-Boss »Nein«. Was zum Teufel war passiert? Ein »spezieller Meister« hatte ein anderes Geschäft ausgearbeitet – Mr. Feinberg. Die Veteranen erhielten weniger
als 1 Prozent der Summe, die Dow ursprünglich zu zahlen bereit gewesen war, und der Staat sollte die medizinische Behandlung der Veteranen übernehmen.
    Yannacone erklärte: »Keine Chance, so kommen wir nicht ins Geschäft.« Da warf das Gericht Yannacone als Anwalt der Veteranen hinaus, allerdings erst, nachdem Mr. Fairness mit ihm gesprochen hatte. Er wollte verhindern, dass Yannacone den 1-Prozent-Deal öffentlich kritisierte. Vielleicht konnte Yannacone ja den Fonds verwalten? Das war ein lukrativer Job.
    »Ken, wollen Sie mich bestechen?«, fragte Yannacone.
    Ken, Mr. Fairness, verneinte das, machte aber eine weitere Anspielung, die stark nach Erpressung klang. Wenn Yannacone nicht mitspielte, würde er keinen Cent Gebühren erhalten und nicht einmal seine Auslagen ersetzt bekommen. Das würde für den Anwalt öffentlicher Belange den Bankrott bedeuten. Er hatte sämtliche Auslagen für den Fall aus eigener Tasche bezahlt.
    Yannacone lehnte ab. Und so kam es, dass, wie von Mr. Fairness vorhergesagt, der Richter anderen Anwälten, die im Vergleich mit Yannacone so gut wie nichts getan hatten, eine große Gage zusprach, während für den Anwalt, der den Fall vor Gericht gebracht und verhandelt hatte, nichts heraussprang. Nicht einmal die Spesen. Im Gerichtssaal knallte Yannacone die Faust auf den Tisch und erklärte dem Richter: »Scheiße nochmal, das ist ungerecht.« Im Protokoll steht nur: »Das ist ungerecht.« Die ersten drei Worte hatte Yannacone lautlos mit den Lippen geformt.
    Einige Veteranen, die nun mit dem 1-Prozent-Deal dasaßen und tatenlos zusehen mussten, wie ihr Anwalt aufs Kreuz gelegt wurde, erboten sich, das Problem so zu lösen, wie sie es in Vietnam gelernt hatten. Yannacone brachte sie wieder zur Vernunft.
    Einen Moment mal. Woher ich das alles weiß? Woher ich weiß, was Mr. Fairness Yannacone gesagt hat? Ich meine, wir haben die 0 Dollar Gebühren, die der Richter dem Anwalt zugestand. Wir haben den 1-Prozent-Deal, den Feinberg als fair empfahl (etwa 10 Dollar pro betroffenem Veteran). Aber woher will ich wissen, dass Mr. Fairness Yannacone gedroht hat?

    Ich weiß es, weil er es mir erzählt hat, im Jahr 1988. Derselbe Gerichtssaal in Brooklyn. Derselbe Richter. Derselbe »Meister« Ken, der zu Hilfe gerufen wurde, nachdem wir eine gigantische Urteilssumme gegen das Stromunternehmen LILCO erstritten hatten, wegen seiner Verschwörung mit Stone & Webster. Der Richterspruch zugunsten der Bezirksverwaltung (Suffolk, New York) würde das Stromunternehmen, auf alle Kunden angewandt, 4,3 Milliarden Dollar kosten. Da es keine 4,3 Milliarden Dollar hatte, ging es bankrott.
    Mir war das nur recht — Schweinebacken.
    Der Richter ordnete Gespräche zu einem Vergleich an, die Feinberg führen sollte. Verborgen vor der Öffentlichkeit hatte auch der Gouverneur von New York seine Finger im Spiel – er darf das. Ken betrat den Raum gern mit den Worten: »Ich habe gerade mit dem Gouverneur telefoniert«, als ob uns das jucken würde. Dann kaute Ken auf einer dicken Zigarre herum.
    Die »Experten« des Gouverneurs forderten das Gericht auf, die Urteilssumme um 95 Prozent zu senken. Sie durften das: Strom-Manager und staatliche Regulierungsbeamte sind erwachsene Menschen und dürfen im Bett tun und lassen, was sie wollen.
    Ken hoffte, dass ich mitziehen würde. Ich verhandelte für den County und die 3 Millionen Kunden des Unternehmens. Nein, ich wollte nicht mitziehen. Mr. Fairness erklärte mir sodann, dass der Richter das Urteil einfach abweisen würde, wenn meine Klienten nicht mitgingen. Er würde meinen Fall mit Agent Orange behandeln.
    Ich mag Ken. Aber ich mag keine Erpressung. Und weil ich ihn mag, sagte ich: »Leck mich am Arsch«, nicht ohne ein freundliches Lächeln. Und so kam es, dass der Richter das Urteil tatsächlich aufhob und die Anwälte, die den Fall vor Gericht gebracht hatten und die als Vertreter der Öffentlichkeit fungierten, entließ. Ein Anwalt, der während des Verfahrens keine einzige Minute im Gerichtssaal

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