Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
kann. Wenn man mehr braucht, druckt man einfach mehr Geld. Zumindest macht das die Federal Reserve Bank so, wenn die USA ein paar Billiönchen mehr brauchen. (Ich stelle mir vor, wie Notenbankchef Ben Bernanke im Keller sitzt und die Scheine trocken pustet, damit er sie so schnell wie möglich an Citibank schicken kann.)
Griechenland hat nicht einmal mehr eine Zentralbank, jedenfalls keine, die noch irgendeine Bedeutung hat. Niemand da, der Geld drucken und die Scheine trocken pusten kann. Schlimmer noch, Griechenland
kann nicht einmal den Devisenkurs festlegen, womit man einige Nöte beseitigen könnte, weil es keine eigene Währung mehr hat.
Bei der 3-Prozent-Vorschrift geht es nicht um Sparsamkeit, sondern um Finanzpolitik. Griechenland kann keine eigene Finanzpolitik mehr machen. Wer den Euro hat, muss darauf verzichten. Ein Land leidet unter einer Rezession oder Depression? Tja, ihm wird nicht erlaubt, Geld für neue Arbeitsplätze auszugeben, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der Vertrag von Maastricht verlangt von den europäischen Regierungen mitten in einer Rezession Haushaltskürzungen. Da könnte man gleich die Regel aufstellen, dass man beim Ertrinken viel Wasser trinken sollte.
Das ist grausam, und es soll auch grausam sein . Keine Regierung kann das kippen. Die Regelung funktioniert wie ein strenger Goldstandard, der, wie Mr. »Schöpferische Zerstörung« Joseph Schumpeter es formulierte: »Regierung und Bürokratie engere Grenzen [setzt], die wirksamer sind als die Kritik des Parlaments. Es ist zugleich das Symbol und der Garant der bürgerlichen Freiheit, nicht der Freiheit der bürgerlichen Interessen , sondern der Freiheit im bürgerlichen Geiste .« 30
Ich habe keine Ahnung, was das heißen soll, aber ich weiß, dass es mir nicht gefällt. Vor allem, da es von einem Österreicher stammt. Aber so viel habe ich verstanden: Man kann sich für den Euro oder für die Demokratie entscheiden.
Angesichts der Flammen und Proteste in Griechenland, Spanien und Irland gegen den Euro fragt man sich, warum es überhaupt Länder gibt, die sich selbst verstümmeln, um in diese Währungskolonie der Leprakranken aufgenommen zu werden. Dennoch stürzte sich Lettland freiwillig in eine Rezession mit einer Arbeitslosigkeit von 25 Prozent, um sich für den Euro zu qualifizieren.
Wer hat diese grausame kleine Bastardmünze kreiert?
Ich rief Professor Robert Mundell an. Mundell gilt als Vater des Euro.
Der Euro wird oft als Mittel bezeichnet, um die Europäer nach dem
Krieg emotional und politisch zu einen und diesem vereinten Europa die wirtschaftliche Macht zu verleihen, mit der US-Wirtschaft mitzuhalten. Das ist Pferdekacke.
Der Euro wurde in New York erfunden, an der Columbia University.
Professor Mundell hat sowohl den Euro als auch das Leitbild für die Thatcher-Reagan-Regierung erfunden: die »angebotsorientierte Wirtschaftspolitik«, oder, wie George Bush senior sie nannte: »Voodoo Economics«. Reagan-Thatcher-Voodoo und der Euro sind zwei Seiten derselben Münze. (Aua! Manche Wortspiele tun weh!)
Wie die Eiserne Lady und Präsident Gaga ist der Euro völlig unflexibel. Das heißt, wenn Sie dem Euro beitreten, kann Ihr Land eine Rezession nicht mit Hilfe der Steuer- oder Geldpolitik bekämpfen. Damit bleiben »Lohnkürzungen, fiskalische Zwänge [Abbau von Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst sowie von Zusatzleistungen] als einziges Lösungsmittel in der Krise«, erklärt das Wall Street Journal freudig — und der Verkauf von Staatsbesitz (= Privatisierungen).
Warum der Euro, Professor? Professor Mundell erzählte mir, er sei erbost über Bauvorschriften in Italien, die es ihm verbieten würden, die Toilette in seiner Villa dort hinzubauen, wo er wollte. »Es gibt Vorschriften, die besagen, dass ich in dem Raum keine Toilette haben darf. Können Sie sich das vorstellen?«
Nicht wirklich. Ich habe keine Villa in Italien, daher kann ich diese Zumutung nicht richtig nachvollziehen.
Der Euro wird es allen endlich erlauben, ihre Toilette an jeder verdammten Stelle einzubauen, die ihnen gefällt.
Mundell meinte, die einzige Möglichkeit, wie eine Regierung Arbeitsplätze schaffen könnte, bestünde darin, die Leute zu entlassen, Zusatzleistungen zu streichen und vor allem diejenigen Regeln und Vorschriften abzuschaffen, die die Wirtschaft behindern.
Er sagte: »Ohne Fiskalpolitik können Staaten Arbeitsplätze nur durch einen wettbewerbsorientierten Abbau der Vorschriften für die Wirtschaft
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