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Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten

Titel: Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Palast
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nicht verursacht haben.«
    Aber man kann die Unschuldigen nicht dazu bringen, zu bezahlen, wenn sie nicht akzeptieren, dass sie schuld sind.
    Papandreou verstand die Rolle der beiden Friedmans (Thomas und vor ihm Milton). Die Implosion der Globalisierung benötigte Apologeten, ähnlich den Professoren und Gelehrten, die ein Jahrhundert zuvor fröhlich das Loblied des Bolschewismus sangen und die verrottenden Leichen geflissentlich ignorierten. Lenin hatte dafür einen Namen: nützliche Idioten .
    Die Friedmans sind für die Banken sehr nützlich: Sie lenken das Scheinwerferlicht auf sich und damit weg von den Verursachern, und sie schieben die Schuld am finanziellen Ruin den Opfern in die Schuhe. Vor allem die amerikanische Presse ist stets dazu bereit, die Schuld den Opfern zu geben, egal, ob es nun um Zwangsversteigerungen
von Häusern oder die Schließung von Automobilfabriken geht. Lehrer und Straßenkehrer, die arbeitslos werden, Fabrikarbeiter, die ihre Betriebsrente verlieren, werden, vor allem, wenn sie in der Gewerkschaft sind, als faul und gierig dargestellt, selbst schuld. Und diese weinerlichen Arbeiter, die immer auf ihre »Ansprüche« pochen, werden verunglimpft, als ob das Beharren auf Sozialleistungen ein Verbrechen aus Habgier wäre, während der Verkauf von Schrottpapieren an Pensionsfonds natürlich cleveres Geschäftsgebaren ist.
    Papandreou betrachtete den bayerischen Schnauzbart und erkannte die Kapitulationsbedingungen. Er musste zur Spanakopita Dreck fressen, die Peitsche küssen, mit der er geschlagen wurde, verkünden, dass er liebend gern die bittere Pille der Entlassungen im öffentlichen Dienst schlucken würde, auch wenn sie verdächtig nach Zyankali schmeckte.
    Griechenland wird die Renten kürzen, bis Großmutter von Hundefutter leben muss und die Feuerwehren ihre Schläuche verkaufen, damit die kreditgebenden Banken, die angeblichen »Risikoträger«, ihre Zinsen und Gebühren bekommen, in bar und komplett. Damit Schulden, die durch Betrug entstanden sind, abbezahlt werden. Griechenland war zum Kreditnehmer einer Subprime-Hypothek geworden, verschuldet beim IWF und den Inhabern der Kreditverbriefungen — ein europäisches Detroit, nur mit Inseln und Stränden.
    Es hätte schlimmer kommen können. Was wäre, wenn Papandreou Spanier wäre? Als der »Spread« Spaniens größer wurde (und das aus keinem anderen ersichtlichen Grund, als dass Spanier ähnlich aussehen wie Griechen), musste der sozialistische Ministerpräsident Zapatero die 2500 Euro Babyprämie für Eltern streichen.
    Ein IWF-Insider sagte, Griechenland müsse in seinen alten Zustand als »Niedriglohnland« zurückfallen. Die Griechen müssen also akzeptieren, dass sie wieder die Jamaikaner Europas sind, für immer dazu verurteilt, als Kellner zu arbeiten und übergewichtigen Deutschen auf Kreuzfahrtschiffen für Niedriglöhne Cocktails zu servieren — wenn sie überhaupt einen Job finden.
    Und so hat sich Aristoteles schließlich doch noch für die Anfeindungen seiner griechischen Mitbürger gerächt.

    Die Brände in Griechenland hatten auf Spanien und Portugal übergegriffen und vernichteten überall in der Eurozone Arbeitsplätze. In Thailand gab es Unruhen, aber nachdem die Armen niedergeschossen und aus Bangkok vertrieben worden waren, berichteten die Medien nicht mehr darüber. Als Nächstes kamen Italien und Großbritannien an die Reihe. Die Immobilienkrise in Kalifornien ruinierte isländische Banken. Und dann kehrte die Wirtschaftskrise wieder zurück zu ihrem Ursprung in Detroit, Los Angeles, Miami und Las Vegas.
    Da haben wir nun Lonigros Weltkarte mit Pfeilen quer über alle Kontinente. Jetzt weiß ich, dass es Zündschnüre waren, und diese Mistkerle waren verrückt genug, sie anzuzünden.
    New York
    Das Betrugsmanöver von Goldman, das Griechenland das Messer in die Brust jagte, war der wahnwitzige Versuch der griechischen Regierung, ein Staatsdefizit zu vertuschen, das mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachte. Für die USA wäre ein Defizit von 3 Prozent bescheiden. Offen gesagt, in harten Zeiten kann kein Land unter dieser 3-Prozent-Grenze bleiben. Das sollte es auch gar nicht.
    Warum dann dieser tödliche Betrug? Nur um sich an eine offensichtlich dumme Vorschrift zu halten?
    Die Antwort: Die 3 Prozent waren der Preis, den Griechenland zahlen musste, um die Drachme gegen den Euro zu tauschen.
    Schon komisch. Es gibt jede Menge coole Sachen, die ein Land mit seiner eigenen Währung tun

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