Fruehstueck fuer Aasgeier - Wie Oelbosse und Finanzhaie die Weltherrschaft erlangten
Projekte, bei denen sich Jindal und Shaw gegenseitig Geld zuschieben können. Warum ausgerechnet dieses sinnlose Projekt? Warum diese geheuchelte Liebe zum Marschland, das Jindal am liebsten mit Bohrlöchern zersetzen würde wie einen Schweizer Käse? Warum große Berme?
Die Antwort: America’s Wetland. America’s Wetland war die einzige Umweltschutzorganisation im Staat, die bereit war, die Berme zu unterstützen. In New York fand Badpenny heraus, dass sich America’s Wetland schon lange vor der Ölkatastrophe für den Bau der gigantischen Sandpyramiden eingesetzt hatte. Anders ausgedrückt: all diese verrückten Ausgaben hatten nichts – nichts – damit zu tun, das Öl von BP vom Delta fernzuhalten. Nicht viele Umweltschutzgruppen lieben riesige Bauprojekte; und selbst wenn, hätten sie nicht die Macht, den Staat Louisiana dazu zu bewegen, eine Drittel Milliarde Dollar zu verplempern, nur weil sich das ein paar Umweltschützer wünschen. Irgendetwas
fehlte, und es war nicht die Tabascosoße. Ja, Ölgesellschaften hängen sich gern mal ein grünes Mäntelchen um, aber hinter America’s Wetland steckte noch mehr. Zurück zu den Grundlagen: Folge nicht dem Öl, folge dem Geld .
Und das Geld führte mich zur Whitney Bank, eine Art JP Morgan der Golfküste.
Die Whitney Bank war naheliegend, denn derjenige, der zusammen mit Dr. Zyankali den Scheck hielt, war ein sportlicher, großer Mann mit königlichem Gebaren, ein Banker mit voller grauer Haarpracht, der wirkte, als käme er von der renommierten Schauspieleragentur Central Casting – R. King Milling, der ehemalige Präsident der Whitney Bank.
R. King Milling, Präsident der Atlanta Federal Reserve Bank.
R. King Milling von Milling, Benson and Woodward, der großen Anwaltskanzlei der Ölindustrie, gegründet von R. Kings Großvater im 19. Jahrhundert.
R. King Milling, Vorsitzender von Gouverneur Jindals Küstenschutzbehörde, der Coastal Protection and Restoration Authority. Das sind die Typen, die bei Präsident Obama den offiziellen Antrag für den Bau der Berme stellten.
King Milling war eigentlich keine große Überraschung: Ich wusste, dass mindestens ein hohes Tier dabei sein musste, wenn es um ein Katzenklo für 360 Millionen Dollar ging.
Der King und America’s Wetland führten einen Kreuzzug: Sie wollten, dass die Bundesregierung Vorkehrungen zum Schutz des zerstörten Marschlands traf. Ein löbliches Ziel, oder?
Nein. Wenn Sie mein Haus abfackeln und dabei erwischt werden, müssen Sie bezahlen. Ich bitte nicht die Steuerzahler, für Ihre Untat aufzukommen. America’s Wetland wollte, dass Amerika, nicht die Ölindustrie, die Reinigungsarbeiten nach der Ölkatastrophe bezahlte.
Die Ölindustrie war in Panik. Das Oberste Gericht von Louisiana hatte mit nur einer Stimme, vier gegen drei, entschieden, dass die Ölfirmen nicht für den Schaden bezahlen mussten, den sie im Marschland angerichtet hatten. Eine ziemlich dünne Absicherung, wenn es um mehrere Milliarden Dollar geht. Nach dem Blowout unter der
Deepwater Horizon würden die wütenden Bürger Louisianas womöglich eine Gesetzesänderung erzwingen.
Mit den 3 Millionen Dollar von Shell und weiteren Geldern in Aussicht startete America’s Wetland eine leidenschaftliche Kampagne mit der Forderung, die amerikanischen Steuerzahler sollten 100 Prozent der Einnahmen aus den Förderabgaben zurück an die Ölgesellschaften oder an die von ihnen beauftragten Firmen – beispielsweise Shaw — zahlen, zur »Sanierung« des gefährdeten Deltas. Nicht einmal die Regierung von Aserbaidschan würde diesen Deal akzeptieren, egal wie viele Paar Schuhe man Lady Baba kaufen würde.
Nach der Katastrophe der Deepwater Horizon drohte der Ölindustrie neues Ungemach. Umweltschutzgruppen, die nicht von Shell finanziert wurden, etwa das Gulf Restoration Network, forderten ein Moratorium bei den Tiefseebohrungen und strengere Vorschriften für die Industrie, darunter auch ein Ende der Küstenzerstückelung durch die Bohrungen. Zur Rettung des Marschlandes könnte man ja einfach mal aufhören, immer mehr davon abzutragen.
Aber so leicht ging das natürlich nicht. Die Industrie am Golf hatte einen mächtigen Fürsprecher, einen Verband namens America’s Energy Coast (dessen Vorsitzender niemand Geringeres als R. King Milling ist), und der gab bekannt, dass diese Vorschriften die Konjunktur am Golf und in den gesamten USA abwürgen würden.
Millings Wetland-Gruppe ist mit Millings Energieverband einer
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