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Fuchsteufelswild

Fuchsteufelswild

Titel: Fuchsteufelswild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Krause
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isch halt gehört.«
    Â»Schmarrn. Wochenende in den Bergen – ausspannen.«
    Â»Ja, scho guud, brauchst nix ze sare, geht uns alle ma so.«
    Â»Ja Herrschaftszeiten! Mir geht’s ned – so. Und jetzt hör mir bittschön zu. Ich steh hier mitten im Wald.«
    Â»Immerhin Handyempfang. Also schieß los, was is?«
    Â»Ich erzähl, und du sagst mir, was dir dazu einfällt. Situation: Ein Madl ist am Baum gehangen und ...«
    Â»Was fär e Baum?«
    Â»Bin ich der Oberförster? Kokospalme ist es keine – irgendein Laubbaum halt. Zefix, was weiß ich! Is des essenziell oder was?«
    Â»Resch disch nett uff, du bischd uff Erholung.«
    Â»Ich reg mi ned auf! Oiso ...das Seil hat sie unten an einen Ast geknotet, dann ist sie nauf, hat es über einen zweiten Ast geworfen und is wohl runterghupft. Heißt es.«
    Â»Wie hoch is de Ast übbern Bode?«
    Â»Ich schätz, dreieinhalb Meter.«
    Â»Geht des Seil schräsch vom unnere Ast zum obere nuff?«
    Â»Ja, hat so sein müssen – und?«
    Â»Und du willschd wisse, ob se uffgezurrt wodde is oder’s selber gemacht hat?«
    Â»Ja.«
    Â»Also – erschdema. Wie isse herkomme?«
    Â»Mit dem Radl. Es soll eines dagelegen haben.«
    Â»Müsst mer sich die Reife aagugge. Was babbt da? Is es Material von de Weesch?«
    Â»Was no?«
    Â»Ihr Händ und die Kleidung. Da müsste Spure vum Baum sein, wenn se hochgemacht hat. Und wenn nett, müsst mer se ruhischgestellt habbe – irschendwie sediert oder Fesselspure.«
    Der Sandner seufzt. »Des is sieben Jahr her.«
    Â»Wie hoch waren die Füß übern Bode gehange?«
    Â»Ganz knapp.«
    Â»Zweite Sach – Spure am Ast – hochziehe duschde meistens senkrescht, da brauchsde ganz schee Kraft. Das könnt mer anner Rinde sehe, die Reibungsspurn – aber nach siebbe Jahr ...«
    Â»Wenn ich dir den Ast bring?«
    Â»Du verstehsch misch nett. Nach siebbe Jahr könnte mer vielleischt e klitzeklaa Verfärbung sehe, e Kerb, glaub isch, mehr nett, aber ob des sischer is, mer waaß es nett. Vielleischt hat bloß e Eischhörnsche gekratzt. Isch bin kaan Botaniker. Wie verännert sisch e Rind in siebbe Jahr – waaß mers?«
    Â»Noch was?«
    Â»Wenn se von so hoch runnergemacht hat, frach de Aschebrennä, da könnd sisch was dun beim Hals. Isch tät mer de Leisch noch amal gründlisch aagugge. Schad ja nett. Strangfursche wirschde natürlich kaa mehr sehe – vielleischt wenn’s e Wachsleisch wär, da verwest ja so gut wie nix. Die sehe aas wie neu. Es werdde immer mehr, sach de gemeine Exhumist. Und noch was – se hat Dussel gehabt oder Pesch – wie auch immer.«
    Â»Wieso?«
    Â»Sandner, denk halt amal selber nach! Sie hätt die Kordel aggurat aasmesse müsse – machste das Pi mal Daumen, schlächste vielleicht uffm Bode uff. Schon extravagant. Abhängisch vom Gewicht oder de Kordelläng könnt se een Genickbruch habbe – de Kopp ist ihr ja nett abgerisse, odder? Bei dem Szenario würd isch’s Hochziehe deffinitiv nett aasschließe. War’s des?«
    Â»Der Kopf abgerissen?« Er schaut fragend zum Ferdl.
    Der starrt mit fassungsloser Miene zurück und schüttelt vehement das eigene fest montierte Haupt.
    Â»Der Kopf war dran. Fürs Erste – Dankschön.«
    Der Sandner unterbricht die Verbindung. Die Anni noch mal gründlich anschauen? Gut reden hat er, der Spurentandler. Wie stellt er sich das vor? Aber der Floh ist schon ins Ohr gehüpft. Der Aschenbrenner wär so ein gemeiner Exhumist.
    Â»Brauchst mi noch?«, unterbricht sein Pfadfinder seine Überlegungen. »Mir langts fei, sogda. Des is scho a weng gruselig.«
    Â»Ich fahr dich gschwind zruck.«
    Â»Na, ich lauf.«
    Er eilt von dannen. Der Sandner schaut hinter ihm her, wie er den Feldweg in größter Geschwindigkeit entlanghetzt. Er setzt sich auf eine Bank. Vor ihm der Weiher, der gibt keine Antworten. Was hat die Anni sich gedacht, bevor sie gesprungen ist? Oder hat ihr jemand die Schlinge um den Hals gelegt und sie hochgezogen und zugesehen, wie sie langsam erstickt ist. Der Sandner steht ächzend auf. Er tritt vor den Baum, schnappt sich den untersten Ast und beginnt zu kraxeln. Er ist weder ein Aff noch ein Eichhörndl. Das hat er sich einfacher vorgestellt. Er

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