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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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bei mir oben, und es blieb dabei noch genug übrig für die Samstage auf’m Rennplatz, und das Leben war einfach und ohne allzu viel Leid. Vielleicht auch ohne allzu viel Sinn, aber von dem ewigen Leid ein bißchen wegzukommen, war schon Sinn genug. Was mit Jeff los war, wußte ich sofort. Er war nicht einfach nur jünger als ich, sondern ich erkannte in ihm so etwas wie eine jüngere Ausgabe von mir.
»Du hast ja wohl auch’n ganz schön dicken Kater, Kleiner«, sagte ich eines Morgens zu ihm.
»Geht halt nich’ anders«, sagte er, »man muß vergessen«
»Wahrscheinlich hast du recht«, sagte ich.
»‘n Kater is’ immer noch besser als Irrenhaus.«
An dem Abend sind wir nach der Arbeit gleich in ‘ne Kneipe nebenan. Er war wie ich, das Essen hat ihn nie gekümmert, ein Mann macht sich keine Gedanken wegen des Essens. Im übrigen waren wir zwei von den Stärksten im Betrieb, wenn wir das auch nie ausprobiert haben. Aber Essen war einfach langweilig. Kneipen hatte ich damals ziemlich über - ewig diese einsamen Idioten von Männern, die hofften, irgendeine Frau würde hereinspaziert kommen und sie ins Wunderland entführen. Das jämmerlichste Volk ist das Rennplatzvolk und das Kneipenvolk, und ich meine die männlichen Vertreter der Gattung. Die Verlierer, die immer wieder verlieren, die nicht aufhören und sich nicht zusammenreißen können. Und ich, ich hing da genau mitten drin.
Durch Jeff ist es ein bißchen leichter geworden für mich. Und zwar hauptsächlich deswegen, weil… na, ich meine, für ihn war die Sache neuer, und er hat sie aufgepeppt, fast zu was Wirklichem gemacht, als würden wir was Sinnvolles tun, statt unsern kümmerlichen Lohn für’s Saufen und Spielen rauszuschmeißen; und für billige Zimmer, um dann Jobs zu verlieren, neue Jobs zu suchen, von Frauen gesengt zu werden - praktisch dauernd in der Hölle zu schmoren und dabei so zu tun, als wäre nichts, überhaupt nichts.
»Ich möchte, daß du meinen Kumpel Gramercy Edwards kennenlernst«, sagte er.
»Gramercy Edwards?«
»Ja, Gram is’ mehr drin gewesen als draußen.«
»Knast?«
»Knast und Klapsmühle.«
»Klingt enorm. Sag ihm, er soll kommen.«
»Ich geh ihn anrufen. Wenn er nich’ zu voll is’, kommt er bestimmt…«
Gramercy Edwards kam ungefähr eine Stunde später rein. Inzwischen fühlte ich mich den Dingen schon etwas mehr gewachsen, und das war gut so, denn da kam Gramercy zur Tür herein - ein Opfer von Besserungsanstalten und Gefängnissen. Seine Augen schienen sich dauernd nach oben in seinen Schädel wegdrehen zu wollen, als versuchte er, in sein Gehirn zu gucken und nachzusehn, was da schiefgelaufen war. Er war in Lumpen gekleidet, und in eine Hosentasche, die eingerissen war, hatte er eine große Flasche Wein gezwängt. Er stank, und im Mund hing ihm eine Selbstgedrehte. Jeff machte uns bekannt. Gram zog seine Weinflasche aus der Tasche und bot mir einen Schluck an. Ich nahm sie. Wir blieben da drin und tranken, bis sie zumachten.
Dann gingen wir die Straße runter zu Gramercys Hotel. Damals, bevor die Industrie in diese Gegend kam, wurden in alten Häusern Zimmer an die Armen vermietet, und in einem dieser Häuser hatte die Hauswirtin eine Bulldogge, die sie jede Nacht rausließ, damit sie ihren kostbaren Besitz bewachte. Und das war ein ganz gemeiner Saukerl, dieser Hund. Schon so manche Nacht, wenn ich besoffen nach Hause ging, hatte er mich erschreckt, bis ich endlich lernte, welche Straßenseite ihm gehörte und welche mir. Ich bekam die Seite, die er nicht wollte.
»So«, sagte Jeff, »heute nacht geht’s dem Saukerl an den Kragen. Paß auf, Gram, ich übernehm es, ihn einzufangen. Und wenn ich ihn habe, mußt du ihn abstechen.«
»Du fängst ihn«, sagte Gramercy, »und hier ist die Klinge. Hab sie grad erst schleifen lassen.«
Und so schlenderten wir dahin. Bald war dann dieses Knurren zu hören, und die Bulldogge kam auf uns losgeprescht. Besonders gern zwackte das Biest einen in die Waden.
Wirklich ein Mordskerl von Wachhund. Riesig selbstsicher kam er angeschossen. Jeff wartete, bis die Bulldogge uns fast erreicht hatte, dann drehte er sich seitwärts und sprang über die Bulldogge hinweg. Die bremste rutschend, wendete schnell, und Jeff sprang wieder hoch und kriegte den Hund zu fassen, als er unter ihm durchwollte. Er schloß die Arme unter den Vorderbeinen der Bulldogge und stand dann auf. Der Hund strampelte und schnappte hilflos um sich, mit dem ungeschützten Bauch nach vorne.
»Hihihihi«,

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