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Fuck machine: Storys

Fuck machine: Storys

Titel: Fuck machine: Storys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Bukowski
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cleveren Wortgeplänkel stiegen die zwei Mädchen ein. Das Auto hatte ein Radio. Das war ungefähr alles, was es hatte. Sie stellten es an. Flaschen teuren französischen Weins rollten im Auto herum.
»Hey«, sagte das eine Mädchen, »ich glaube, diese Jungens sind’n paar tolle Swinger!«
»Hey«, sagte Lincoln, »laßt uns doch zum Strand runterfahren. Wir legen uns in den Sand, trinken den Wein und gucken zu, wie die Sonne hochkommt!«
»Okay«, sagte das andere Mädchen.
Andrew schaffte es, eine Flasche zu entkorken, es war nicht einfach - er musste sein Taschenmesser benutzen, dünne Klinge - Ramon und Ramons schönen Korkenzieher hatten sie zurückgelassen - und das Taschenmesser funktionierte nicht ganz so wie ein Korkenzieher. Mit jedem Schluck Wein musste man ein bißchen Korken mittrinken.
Vorne hatte Lincoln wohl schon einigen Spaß, da er aber fahren mußte, konnte er seine mehr oder weniger nur in Gedanken rumkriegen. Auf dem Rücksitz hatte Andrew bereits die Hand auf ihren Oberschenkeln, dann schob er das Höschen ein Stück zur Seite, es war Schwerarbeit, und dann hatte er seinen Finger hineingekriegt. Plötzlich entzog sie sich ihm, schob ihn weg und sagte:
»Ich finde, wir sollten einander erst mal besser kennen.«
»Versteht sich«, sagte Andrew, »bis wir am Strand sind und anfangen können, haben wir noch 20 oder 30 Minuten Zeit. Mein Name«, sagte Andrew, »ist Harold Anderson.«
»Ich heiße Claire Edwards.«
Wieder gingen sie in den Clinch.
Der Große Liebhaber war tot. Aber es würde andere geben. Auch viele nur Gernegroße. Von denen am meisten. So liefen die Dinge eben. Oder sie liefen auch nicht.
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Ein Saufkumpel
    Ich lernte Jeff in einem Lagerhaus für Autoteile in der Flower Street kennen oder vielleicht war es auch die Figueroa Street, ich verwechsel die beiden immer. Na, jedenfalls ich war bei der Annahme, und Jeff war mehr oder weniger der Kalfaktor. Er lud gebrauchte Teile ab, kehrte die Fußböden, hängte Papier in die Scheißhäuser und so weiter. Ich hatte auch schon solche Dreckjobs gemacht, im ganzen Land, und deswegen blickte ich nie auf diese Leute herab. Ich hatte gerade eine üble Weibergeschichte hinter mir, die mir fast den Rest gegeben hätte. Vorläufig hatte ich mal wieder die Nase voll von Frauen, und als Ersatz setzte ich auf Pferde, wichste und soff. Offen gesagt, wenn ich das tat, war ich immer besser dran, und jedesmal, wenn ich so weit kam, dachte ich, Schluß jetzt mit den Weibern, endgültig, scheiß der Hund drauf. Natürlich tauchte dann immer eine andere auf - sie brachten einen zur Strecke, egal wie gleichgültig man auch war. Ich glaube, wenn, man so richtig gleichgültig wurde, wollten sie’s einem erst recht zeigen, wie sie einen fertigmachen können. Frauen schafften das; egal wie stark man war, Frauen schafften das. Ich war aber jedenfalls in diesem ruhigen, ungebundenen Zustand, als ich Jeff kennenlernte - unbeweibt -, und es war nichts Homosexuelles dabei.
Einfach nur zwei Burschen, die von ihrem Glück lebten, herumreisten und von den Damen gesengt worden waren. Ich weiß noch, wie ich mal im Green Light war - ich saß abseits an einem Tisch vor meinem Bier und las die Rennergebnisse -, und diese Bande redete über irgendwas, als ich wen sagen hörte: »… ja, und den Bukowski hat die kleine Flo anständig gesengt. Hat sie dich nich’ anständig gesengt, Bukowski?«
Ich sah auf. Die Leute lachten. Ich habe nicht gelächelt. Ich habe nur mein Bier gehoben und »ja« gesagt, einen Schluck genommen und es wieder hingestellt.
Als ich das nächstemal aufsah, hatte eine junge Schwarze ihr Bier an meinen Tisch gebracht.
»Hör mal, Junge«, sagte sie, »hör mal, Junge…«
»Tag«, sagte ich.
»Hör mal, Junge, laß dich doch nich’ von dieser kleinen Flo fertigmachen, laß dich doch von der nich’ abknallen, Junge. Das kannst du doch schaffen.«
»Ja, ich weiß, daß ich das schaffen kann. Ich hab auch gar nicht vor, den Löffel wegzulegen.«
»Gut. Du hast halt nur traurig geguckt, sonst nix. Richtig traurig haste geguckt.«
»Na bin ich ja auch. Die hab ich nämlich innen drin gehabt, verstehst du, im Herz drin. Aber das wird schon vergehn. Bier?«
»Ja, aber auf mich.«
Wir haben in der Nacht dann bei mir geschlafen, aber das war mein Abschied von den Frauen - für vielleicht so 14 oder 18 Monate. Wenn man da nicht allzu sehr hinterher ist, sind einem solche Ruhepausen vergönnt.
Ich hab also jeden Abend nach der Arbeit getrunken, allein,

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