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Fuck

Fuck

Titel: Fuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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hatte. Die Idee, sich von einem drei Meter großen Roboter ficken zu lassen, der behauptete eine Fee zu sein, war verlockender als ich mir zunächst eingestehen wollte.
    Andererseits: Konnte man dieses Wunder der Technik nicht für bessere Dinge einsetzen?
    „Was würdest
du
dir wünschen?“, fragte ich.
    „Ich? Ich
erfülle
Wünsche.
Du
bist es, der sich etwas wünschen soll“, entgegnete Fuck.
    „Dann wünsche ich mir, dass du einen Wunsch äußerst!“, verlangte ich. Die Linsen begannen heftiger zu glänzen, die Bewegungen wurden weicher.
    „Ich soll mir etwas wünschen?“, hauchte Fuck blechern und rollte sich in einer Denkerpose zusammen. Verbissen wie ein Kind, dem man ein paar Euro in die Hand gedrückt hatte, damit es sich etwas kaufen konnte, und das genau das Richtige kaufen wollte, ratterten und knackten die Platinen. Ich mochte diese Maschine wie einen Menschen. Man konnte vergessen, dass es nur ein Gerät war, ein komplexerer Föhn, ein Computer mit größerer Oberfläche, wenn man den kindlichen Eifer betrachtete, mit dem er einen idealen Wunsch berechnete.
    Fuck klappte sich nach einer Weile wieder auseinander und all seine Greifer berührten sich geschäftig an einem Punkt vor seiner Brust.
    „Ich weiß schon einen Wunsch!“, erklärte er eifrig.
    „Nur zu?“, forderte ich ihn auf und für einen Moment fragte ich mich, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Was, wenn er mich mit Nummer Neun anfreunden wollte? Oder – meine Kehle wurde trocken – was, wenn er meinen Traum verwirklichen, wenn er Leo …
    „Ich wünsche mir, dass du mich das nächste Mal im Freien aufrufst. Es soll ein Hügel sein, man soll eine gute Aussicht haben, es sollte ein schöner, sonniger Tag sein.“
    Ich war überrascht.
    „Ich habe es so satt, immer nur in beengten Badezimmern zu erscheinen. Stets ist es muffig und feucht, nie kann ich mich richtig ausstrecken. Immer nur Fliesen und Spiegel, Wannen und Waschmaschinen. Oft gibt es nicht einmal Fenster. Ich habe es so satt, mich in dunklen, stickigen Computerräumen zu manifestieren, weil ein Administrator in das schwarze, glänzende Display eines Monitors geflucht hat. Ich möchte Sonne auf meinen Platinen fühlen, ich will den Wind über mein Metall streichen spüren, ich will mich mal so richtig ausstrecken und so weit sehen, wie meine Objektive fokussieren können.“
    Im nächsten Moment war Fuck verschwunden, so unspektakulär und leise wie gestern Abend. Ich war gerührt.

– Noch ein Traum –
    Auch in dieser Nacht träumte ich wild.
    Ich saß in der Kantine, wie mittags, und mein Gegenüber streichelte lasziv über mein Knie – bloß, dass es Fuck war und nicht Leo. Ich versuchte mein Bein wegzuziehen, aber es steckte fest. Plötzlich purzelten die Wände davon, das gesamte Gebäude, das uns umgab, löste sich in tausende kleine Elemente auf und flog davon wie ein Schwarm Fledermäuse. Nun saßen wir auf einem Berggipfel, die Kollegen waren in Dirndl und Lederhosen gekleidet, stemmten Krüge voll Bier und stopften fettiges Grillhendl in sich rein.
    Von irgendwoher ertönte Musik.
    Eine ganze Armee in zünftige Tracht gekleideter Musikanten, die synchron Akkordeon spielten, stakste im Gleichschritt auf Stelzen über die sattgrüne Wiese. Allen voran, einem Dirigenten gleich, marschierte Leo und sang unerträglich schnulzige Melodien und Texte von Sex auf der Alm, im Heuschober und auf Kirchenbänken. Wenn er lächelte, blinkte ein Stern auf seinem Zahn, der sich drehte,
'pling'
machte und sich grell ausdehnte wie ein Blitz.
    Plötzlich war ich splitterfasernackt und saß auf Fucks Schoß – das heißt, nicht präzise auf seinem Schoß, sondern seinem Becken. Er vibrierte und stieß mit Nummer Neun in meinen Arsch, während mir Leo in die Augen sah, als hätte man ihn einer Lobotomie unterzogen, weiterhin verklärt bescheuerte Lieder schmetternd.
    Der Arzt schwirrte mit zerzaustem Bart und wehendem Mantel herbei und pustete Seifenblasen aus einem gelben Plastikring, nur dass stattdessen Spielkarten heraus purzelten.
    Es herrschte ein kunterbunter Tumult, Leute grölten und feuerten Fuck an, indem sie auf die Tische klopften, im selben Rhythmus, wie ich gestoßen wurde, zuckten die hunderte Akkordeons, es regnete Spielkarten und Leo unterbrach seinen Gesang, gewann sein Gehirn zurück, blickte mich auf seine typische, intensive Art an, legte eine Hand auf mein nacktes Knie und sagte mit samtweicher Stimme:
    „Simon, willst du nicht endlich

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