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Füge Dich! (German Edition)

Füge Dich! (German Edition)

Titel: Füge Dich! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Stern
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ich nur noch für diese dunkle Lust gelebt habe. Du hast meine Grenzen nicht akzeptiert, als du ... nun du hast, denke ich, diese Grenze in den letzten Tagen selbst überschreiten müssen ... Ich hatte dir dennoch verziehen. Hättest du mich freigelassen, als ich versuchte, unsere Beziehung zu beenden, ich hätte dich in liebevoller Erinnerung behalten. Vielleicht wäre ich sogar zu dir zurückgekehrt, wer weiß? Doch mit diesem Film hast du mich auf so grausame Weise bloßgestellt ... du hast mein Leben zerstört! Du hast es ganz bewusst zerstört! Doch nicht einmal das war das Schlimmste, was du mir angetan hast! Du erinnerst dich, dass du diesen Film all meinen Bekannten, Nachbarn und auch meinen Eltern zugespielt hast? Du erinnerst dich? Wie glaubst du haben die Leute reagiert? Wie glaubst du haben sich meine Eltern gefühlt? Mein Vater hatte zuvor nie Probleme mit seinem Herz. Der Herzinfarkt war tödlich!»
    Den letzten Satz hatte Alina ganz nah in Jens’ Ohr geflüstert. Die Zeit, die sie verstreichen ließ, bevor sie weitersprach, schuf eine unheilvolle Stimmung.
    «Meine Mutter wollte eine Beerdigung im allerengsten Familienkreis. Die Scham über diesen Film, das Gerede der Leute ... Der Presserummel und die Völkerscharen, die sich während der Beisetzung um das Grab drängten, die ihr schamlos und ohne jegliches Mitgefühl ins Gesicht starrten, waren zu viel für sie. Noch am gleichen Abend setzte auch sie ihrem Leben ein Ende!»
    Abermals hatte sie den letzten Satz, der den grausamen Tod ihrer Mutter verkündete, ganz nah in Jens Ohr geflüstert. Und wieder ließ Alina ihre Worte nachwirken.
    Jens’ Gesicht war zu einer Maske erstarrt. Der Kloß, den er hinunterzuwürgen versuchte, war sperrig.
    «Das wollte ich nicht, das tut mir leid, ehrlich! Du hast mich dafür büßen lassen, das war dein gutes Recht, das sehe ich ein. Aber ich habe alles getan, was du von mir verlangt hast. Jetzt muss es ein Ende haben! Gib mir den Chip, du hast es versprochen!»
    «Ja, ich habe es versprochen und meine Versprechen halte ich! Wie gesagt, der Chip und die Fotos sind im Schlafzimmer. Du wirst dich an den Raum erinnern, du hast dort schon einmal auf mich gewartet! Wenn du das Fenster erreicht hast und dich umdrehst, kannst du die Sachen herunternehmen, das geht auch mit verbundenen Händen problemlos. Wenn du den Raum betreten hast, werde ich die Tür abschließen. Auf der Fensterbank wirst du einen Schlüssel finden. Den Zweitschlüssel für die Tür. Dann kehrst du zurück. Auf dem Boden neben der Wohnungstür liegt ein Messer. Damit kannst du deine Handfessel selbst zerschneiden. Die Sache ist damit beendet. Unsere Wege trennen sich, wenn du das Schlafzimmer betreten hast. Ein für alle Mal, hoffe ich.»
    In Jens schlugen sämtliche Alarmglocken!
    Warum mit verbundenen Augen, warum gefesselt und warum sollte die Tür verschlossen werden? In Jens Gehirn schlugen die Gedanken Purzelbäume. Was für eine Schweinerei hatte sie sich da ausgedacht?
    Der Tod ihrer Eltern!
    Der Tod!
    Kalter Angstschweiß trat auf seine Stirn. Wollte sie ihn töten?
    Plötzlich stieg ein süßer, vertrauter Geruch in seine Nase. Was war das?
    Die Erkenntnis kam ihm, noch bevor der gefüllte Suppenlöffel unerwartet und gewaltsam zwischen seine Lippen geschoben wurde. Mit breiten Strichen wurde er an seinem Mund abgewischt; Jens überfiel das drängende Verlangen nach einem Waschlappen, seine Mundpartie war ausgesprochen empfindlich und er konnte es absolut nicht ertragen, wenn etwas daran hängen blieb!
    Honig!
    Die klebrige Masse lief ihm zäh an den Mundwinkeln herab und tropfte langsam vom Kinn auf seine Brust.
    Panisch registrierte Jens, dass auch sein Glied mit dieser süßen Substanz überzogen wurde. Was soll das?!
    «Ach, sei doch bitte so lieb und öffne das Schlafzimmerfenster, bevor du gehst. Und nun ...»
    Mit leichtem Druck einer Hand, die Ricky auf Jens Schulter gelegt hatte, wurde er zur Schlafzimmertür geführt, vor der er mit rasendem Herzen und voll ängstlicher Erwartung stehen blieb.
    «Ach ja, du hast doch hoffentlich keine Bienenallergie?»
    Entschlossen wurde die Klinke heruntergedrückt und Jens ins Innere des Zimmers geschoben.
    Der Knebel, der unmittelbar zuvor in seinen Mund gesteckt worden war, erstickte den markerschütternden Schrei nur soweit, dass jemand, der sich außerhalb der Wohnung befand, nichts davon mitbekam.
    Alina vernahm sein verzweifeltes, wenn auch stark gedämpftes Gebrüll mit äußerster

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