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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Bauch und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Da wurden wir auf einmal still.
    „Mama? Mama?“
    In einer Sekunde hatten wir sie umringt. Jean Drei tätschelte ihr die Hand und ich fächelte ihr mit dem Adventskalender Luft zu, während Jean Eins in die Küche eilte, um ein Glas Wasser zu holen.
    „Geht weg!“, rief er. „Merkt ihr nicht, dass ihr sie noch erdrückt?“
    „Alles in Ordnung“, sagte Mama, als sie die Augen wieder öffnete. „Nur ein Hitzeschub. Macht euch keine Sorgen.“
    Mama hält sehr auf Ordnung. Sie richtet es so ein, dass sie nie krank wird. Deshalb hat es uns einen Riesenschreck eingejagt, sie so zu erleben. Ohne ein Wort zu sagen, umringten wir sie und beobachteten ängstlich, wie allmählich Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte.
    „Es geht mir schon wieder viel besser“, sagte sie. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.“ Und dann wiederholte sie noch einmal: „Macht euch keine Sorgen um mich.“
    Jean Vier streckte ihr eine Handvoll klebriger Lakritze hin, die er aus seiner Hosentasche gezogen hatte. Es ging ihr ganz offensichtlich besser, denn sie schob sacht seine Hand mit der Lakritze zurück. Da steckte er sie sich in den Mund, als bräuchte er selbst am meisten einen kleinen Trost.
    „Und du bist wirklich nicht krank?“, fragte er.
    „Wirklich nicht“, antwortete sie und strich dabei über ihren Bauch. „Im Gegenteil: Das ist ja die frohe Botschaft, die ich …“
    Wir schauten uns alle mit großen, runden Augen an. Wollte sie uns damit sagen, dass …
    „Mir wäre es ja lieber gewesen, euer Vater wäre hier, um es euch zu verkünden. Aber er kommt heute Abend erst spät von der Arbeit heim“, fuhr Mama fort. „Also: Ihr werdet bald ein neues Geschwisterchen haben.“
    Hätte eine Kanonenkugel im Wohnzimmer eingeschlagen, die Wirkung hätte kaum größer sein können. Jean Vier brachte den Mund nicht mehr zu, seine Zähne waren schwarz von der Lakritze und ein dünner Spuckefaden zog sich ihm bis zum Kinn hinunter. Jean Drei zählte mithilfe der Finger durch und musste dabei mehrmals von vorn anfangen, bevor er ungläubig auf den Daumen seiner rechten Hand starrte.
    „Ein Baby? Sind wir dann …“

    „Sechs!“, kam ihm Jean Vier zuvor, der sehr stark im Kopfrechnen ist. „Ich hab’s als Erster ausgerechnet!“
    „Sechs?“, fragte Jean Eins bedrückt.
    „Eine hübsche Zahl, oder?“, rief Mama begeistert. „Schön rund, mit einem dicken Bauch und einem lustigen Kringel, wie eine Kirsche … Ich hab immer schon gerade Zahlen gemocht. Ist das nicht eine wunderbare frohe Botschaft?“
    Wir waren alle viel zu geplättet, um zu antworten.
    Stellt euch mal kurz vor, man teilt den Schiffbrüchigen in einem vollgestopften kleinen Boot mit, dass sie noch etwas enger zusammenrücken müssen, um Platz für einen weiteren Passagier zu machen …
    Plötzlich knatterten die Fragen in alle Richtungen los. Ein wahres Feuerwerk! Auf jede davon antwortete Mama mit einem breiten Lächeln, so glücklich, dass wir sie keinesfalls enttäuschen wollten.
    „Wird das Baby eine Brille tragen müssen wie Jean Eins?“
    „Darf ich es auch im Arm halten?“
    „Muss ich es mit meinen Murmeln spielen lassen?“
    „He, wartet mal“, sagte Jean Eins auf einmal. „Ihr vergesst ja ganz das Wichtigste.“
    Wir drehten uns alle zu ihm.
    „Und wenn es ein Mädchen wird?“, fragte er und schob die Brille auf seiner Nase hoch, mit seiner typischen Ich-weiß-alles-besser-als-ihr-Miene.
    „Unmöglich“, sagte Jean Drei.
    „Und warum, du Dummkopf? Mädchen gibt es viel mehr als Jungen, das lass dir mal gesagt sein.“
    „Ein Mädchen, ein Mädchen!“, rief Jean Fünf begeistert.
    „Ein Junge, ein Junge!“, rief Jean Vier.
    „Wir können ja abstimmen“, sagte Jean Drei.
    Mama hob die Hand und wir verstummten.
    „Darüber kann man nicht einfach abstimmen“, sagte sie in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete. „Das steht nicht in unserer Macht. Ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, wissen wir im Frühjahr, vorher nicht. Bis dahin gilt: Geheimnis bleibt Geheimnis!“
    „Welchen Namen geben wir dem Baby denn?“, fragte Jean Drei, der wie immer ganz praktisch dachte.
    „Wir müssen einen Namen finden, der sich für Mädchen und für Jungen eignet“, schlug ich vor. „Dominique …“
    „… oder Camille.“
    „… oder Daniel …“
    „Das schreibt sich aber für Jungen und für Mädchen anders, du Dummkopf!“, spottete Jean Eins.
    „Und wenn wir einfach

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