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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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Leute dazu, die vor den Nazis geflohen sind. Sie dachten, sie wären in Frankreich in Sicherheit. Als die Kinder in Gurs ankamen, war Frankreich noch nicht von den Deutschen besetzt.«
    »Wie um alles in der Welt habt ihr sie ausfindig gemacht?«
    »Da sind einige Amerikaner, Quäker, glaube ich, die die Namen und das Alter aller Kinder festhalten, die ohne ihre Eltern unterwegs sind. Meine Freunde haben ihnen Geld geschickt und gesagt, dass die Familie Joseph in England auf der Suche nachZwillingsmädchen ist, die in dem Zug gewesen sein müssten. Die Quäker haben schließlich gemeldet, dass es in Gurs keine Hinweise auf Klara und Lili Joseph gibt, weder tot noch lebendig. Sie achten immer besonders auf Zwillinge, weil die Deutschen aus irgendeinem Grund schon ein paarmal die Miliz, das ist die Polizei, in das Lager geschickt haben, um Zwillinge zu finden, und wenn sie welche gefunden haben, haben sie sie mitgenommen.
    Dann haben die Quäker erfahren, dass ein Priester sich ein paar Kinder geschnappt hat, als sie aus dem Zug ausstiegen, bevor die Wachen etwas gemerkt haben. Wahrscheinlich leben sie bei Leuten im Ort. Sie haben versucht herauszufinden, ob Lili und Klara zu diesen Kindern gehören, aber sie müssen vorsichtig sein und es hat lang gedauert. Schließlich haben sie gehört, dass in einem Dorf in einiger Entfernung vom Lager ein älteres Ehepaar lebt, bei dem Zwillingsmädchen wohnen. Der Priester hat dann zugegeben, dass er sie bei seiner Schwester und ihrem Mann untergebracht hat. Eines der Mädchen war in allem etwas langsamer als das andere und er glaubte, auf ihren Namensschildern hätten die Namen
Klara
und
Lili
gestanden. Die Quäker sind bereit zu helfen, obwohl sie es nicht dürfen. Die Deutschen haben nämlich angeordnet, dass Juden, auch Kinder, ihnen ausgeliefert werden müssen. Es gibt überall Informanten und der Priester, die Quäker und diejenigen, die jüdische Kinder verstecken, laufen Gefahr, selbst verhaftet und erschossen zu werden.«
    »Ich dachte, dass die Deutschen diesen Teil von Frankreich noch nicht unter ihrer Kontrolle haben«, sagte Frances.
    »Die Polizei von Vichy, die Miliz, hilft der SS. Sie tun, was die Deutschen wollen. Sie holen Leute von Gurs ab und schicken sie in ein anderes Lager in Drancy, in der Nähe von Paris. Von dort werden die Gefangenen in ein Gefängnis in Polen gebracht, nach Auschwitz.«
    Ihre Stimme versagte. In ihrem Brief hatte Rachel nichts beschönigt. Sie würden weiterhin nach ihrer Familie suchen, doch Tanni musste mit schlechten Nachrichten rechnen. »Meine Freunde sagen, dass Auschwitz, wo meine Eltern und BrunosMutter sind, ein schlimmer Ort ist, dass dort schreckliche Dinge passieren, schrecklicher als irgendjemand ahnt … Die Deutschen sagen, dass sie alle Juden aus Europa vernichten werden, dass sie sie sogar ganz ausrotten wollen. Wenn meine Eltern und Brunos Mutter wirklich dort sind, dann helfe ihnen Gott. Aber es scheint, dass Klara und Lili nicht in Auschwitz sind. Noch nicht.«
    Nachdenklich wickelte sich Evangeline eine Haarsträhne um den Finger. Die Freien Franzosen, die sie in London kennengelernt hatte, hatten voller Entsetzen von Auschwitz und anderen deutschen Lagern gesprochen. Einige ihrer Mitglieder waren den Nazis in die Hände gefallen, zwei von ihnen konnten entkommen und hatten so furchtbare Geschichten erzählt, dass man sie kaum glauben mochte. Evangeline hatte fassungslos zugehört. Auf ihre Frage, ob die britische Regierung über diese Lager Bescheid wisse, hatte der Franzose wütend hervorgestoßen, dass die Briten nur ihre eigene Haut retten wollten, aber nicht die anderer Leute.
    Nun nickte Evangeline. »Ich glaube, die Nachrichten werden zensiert, damit die Leute nicht noch mehr Angst bekommen. Sonst würden alle einfach die Flinte ins Korn werfen.«
    »Stimmt es, dass keine ausländischen Kinder mehr ins Land gelassen werden?«, fragte Alice.
    Tanni nickte.
    »Das ist ein Skandal. Das dürfen wir nicht hinnehmen.« Es sah Alice gar nicht ähnlich, die herrschenden Autoritäten in Frage zu stellen. »Nicht hinnehmen, verdammt noch mal!«
    Die anderen staunten noch mehr, als sie Alice fluchen hörten.
    »Vielleicht kennt mein Vater eine Möglichkeit, die Bestimmungen zu umgehen«, überlegte Frances und versuchte sich zu konzentrieren. »Aber wie ich ihn kenne …« Sie verstummte.
    »Wahrscheinlich würde er
Regeln sind Regeln
sagen. Und dann?« Elsie wusste, dass der Admiral zu der gesellschaftlichen

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