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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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entfernt«, meinte Frances ungeduldig.
    »Ja, das stimmt, aber die Résistance braucht Geld und eine Menge anderer Dinge wie Munition, Gewehre, Medizin und Funkgeräte«, meinte Evangeline nachdenklich. »Wenn sie genügend Geld dafür bekommen, tun sie alles.«
    »Geld! Wie viel? Und wie kommen wir an Geld?«, fragte Alice.
    »Das ist das Problem …«
    »Nicht unbedingt«, sagte Frances. »Da ist der Schmuck von Tante Muriel. Die Anwälte dachten, sie hätte ihn verloren oder verkauft, aber sie hatte ihn versteckt. Ich habe ihn im Keller gefunden, er gehört jetzt mir. Sie hat ihn mir vererbt. Seht euch nur diese Perlen hier an, sie sind ein Vermögen wert.« Sie löste den Verschluss an der Kette, die sie um den Hals trug, und reichte sie herum. »Und es gibt noch mehr – Armbänder und Diamantohrringe und solche Sachen, sogar ein Diadem ist dabei. Sie sind bestimmt Tausende wert, wenn man sie verkauft. Das sollte reichen.«
    »Doch selbst, wenn es uns gelingt, Kontakt mit den Quäkern aufzunehmen, und selbst, wenn sie sich bereiterklären, die Mädchen von Gurs wegzubringen, wie kommen sie dann an die Küste? Würde die Résistance sie bis in die Bretagne bringen? Und wenn sich jemand findet, der sie über den Kanal fährt, wie kriegen sie sie an den Behörden vorbei nach England? Wir können schließlich keine RAF-Piloten bitten, etwas so Ungesetzliches zu tun, wie Kinder ins Land zu schmuggeln. Und außerdem werden die Piloten wahrscheinlich sowieso von den Behörden in Empfang genommen.«
    »Und wenn sie hier wären, könnte man in Crowmarsh Priors unmöglich zwei ausländische Mädchen verstecken«, überlegte Frances weiter. »Hier weiß jeder alles. Wo könnte man sie sonst hinbringen?«
    »Ich kenne einen Ort, wo sie niemandem auffallen würden – wo sie jedenfalls nicht den Behörden gemeldet würden!«, rief Tanni. Sie erinnerte sich daran, wie sie Tante Berthe vor dem Krieg in Bethnal Green besucht und die beiden eleganten Damen dabei beobachtet hatte, wie sie eine Reihe von schwarz gekleideten Kindern mit ihrem Vater anstarrten. Penelope Fairfax hatte angemerkt, dass die Kinder der chassidischen Familien alle gleich aussahen und hatte sich gefragt, wie ihre Eltern sie auseinanderhalten konnten.
    Es war jedoch die beiläufige Antwort von Penelopes Freundin gewesen, die Tanni das Blut in den Adern gefrieren ließ: »Ehrlich gesagt kann man wirklich verstehen, warum die Deutschen …«. Plötzlich hatte sie eine Idee. »In London, wo meine Freunde wohnen, da gibt es ganze Straßen, in denen große jüdische Familien leben. Viele von ihnen sind sehr altmodisch und ziehen ihren Kindern lange schwarze Sachen an. Die Engländer sehen nur die Kleidung und denken, dass alle Kinder gleich aussehen. Zwei weitere Kinder könnte man in einer solchen Familie unterbringen, ohne dass die Behörden es merken. Sie bräuchten nur Ausweise und Lebensmittelmarkenhefte.«
    »Nichts einfacher, als an diese Hefte zu kommen, meint Bernie immer. Es lohnt nicht mal, die Dinger zu fälschen, wo so viele in der Post verloren gehen. Sind billig zu haben.«
    »Gäbe es denn eine Familie, die das Risiko eingehen würde? Man würde sie verhaften, wenn die ganze Sache auffliegt, Tanni«, sagte Frances.
    »Nun, und was ist mit den Leuten in Frankreich, die die Zwillinge aufgenommen haben? Sie riskieren, erschossen zu werden«, sagte Tanni. »Ein Rabbi, den ich kenne, sagt immer, viele Dinge sind erlaubt, wenn es darum geht, ein Leben zu retten. Und hier geht es um zwei Leben. Also, ich bin sicher, irgendjemand würde sich finden. Ich müsste mich vorsichtig umhören und vor allem Bruno nichts von all dem erzählen. Noch nicht«, fügte sie hinzu. In ihrer Stimme schwang eine neue Bestimmtheit mit. »Es ist wirklich besser, wenn er nichts davon weiß.« Weil er es sonst vielleicht verbietenwürde, dachte sie. Sie hatte Bruno noch nie etwas verheimlicht, doch nun hatte sie keine Wahl.
    »Und wie kriegen wir sie von Crowmarsh Priors nach London? Mit dem Zug geht es nicht, es ist nicht sicher genug, nicht zuletzt wegen Albert Hawthorne. Er weiß immer ganz genau, was vor sich geht.«
    »Das ist was für Bernie. Er kann immer Sachen ranschaffen, wenn man sie braucht. Er kann für ’nen Wagen sorgen und für Benzin, und das macht er auch, wenn ich’s ihm sag, Rationierungen hin oder her. Ach, mach nicht so ’n Gesicht, Alice! Er kriegt die Mädchen nach London, gesund und munter, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Und um ihre

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